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Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Sitztoilette, wobei sie feuerrot im Gesicht wurde, als sie die Brille hinauf- und herunterklappte. »Und Sie dürfen nie, niemals die Sitzbrille hochgeklappt lassen«, sagte sie und hatte dabei das Gefühl, als täte sie dem ganzen weiblichen Geschlecht einen Gefallen, wenn sie einem Mann so eine schlichte Sache beibringen konnte.
    Die Pensionswirtin kam mit den frischen Frotteetüchern, auf denen noch ein geblümter Bademantel aus Baumwolle lag. »Ich bemerkte, daß Sie nicht viel Gepäck bei sich hatten, als Sie sich nach einem Zimmer erkundigten.«
    »Die Fluggesellschaft hat es verbummelt«, erwiderte Dougless rasch.
    »Das dachte ich mir. Nun - gute Nacht.«
    »Vielen Dank«, sagte Dougless, ehe die Pensionswirtin die Tür hinter sich schloß und sie mit diesem Mann alleinließ. »Sie müssen jetzt auch gehen. Ich werde nicht lange brauchen.« Sobald Nicholas das Badezimmer geräumt hatte, stieg Dougless in das heiße Wasser und legte sich in der Wanne zurück. Erst brachte das Wasser den Schmerz in ihre aufgeschlagenen Knie und Ellenbogen zurück; aber dann breitete sich allmählich eine behagliche Wärme in ihrem Körper aus.
    Wie hatte er sie nur gefunden?, wunderte sie sich. Nachdem sie ihn verlassen hatte, war sie im ganzen Ort herumgewandert, um einen Platz zum Übernachten für dreißig Pfund zu finden; aber alle ihre Mühe war vergeblich gewesen. Sie hatte dann sechs Pfund für eine Mahlzeit in einem Pub ausgegeben und sich dann wieder auf den Weg gemacht. Sie hatte geglaubt, wenn sie in ein anderes Dorf ginge, fände sie dort vielleicht eine Bleibe für die Nacht. Aber dann hatte es zu regnen angefangen, und als die Dunkelheit hereinbrach, hatte sie sich in diesem Schuppen verkrochen. Sie hatte sich dort auf dem Stroh zusammengerollt und war eingeschlafen; aber dann war sie, in Tränen aufgelöst, wieder aufgewacht. Heulkrämpfe schienen seit vierundzwanzig Stunden bei ihr ein Normalzustand zu sein.
    Während sie so vor sich hingeweint hatte, war er plötzlich erschienen - und sie war nicht überrascht gewesen, ihn wiederzusehen. Es war ihr als eine ganz normale Sache erschienen, daß er wußte, wo er sie finden würde, und in diesem Regen zu ihr kam. Es war ihr auch ganz natürlich vorgekommen, daß er sie auf seine starken Arme hob.
    Sie stieg aus der Wanne, trocknete sich ab und legte den geblümten Bademantel an. Ein Blick in den Spiegel zeigte ihr, daß sie kein Make-up mehr trug und daß ihre Haare ... Je weniger sie daran dachte, umso besser.
    Schüchtern klopfte sie an die Tür, die halb offen stand. Nicholas, der nur noch seine Hose trug, öffnete sie ganz.
    »Das Badezimmer gehört Ihnen.«
    Da war kein weicher Zug in seinem Gesicht. »Steigt dort ins Bett und bleibt darin. Ich gedenke nicht zum zweitenmal nachts auf Vogelfang zu gehen.«
    Sie nickte ihm nur zu, als er sie auf dem Weg ins Badezimmer passierte. Sie schlüpfte, bekleidet mit dem dünnen Bademantel, unter die Bettdecke. Wenn er zurückkam, würden sie reden. Sie würde herausfinden, wie er gewußt hatte, wo sie war und wie er sie in der Dunkelheit und bei diesem Regen gefunden hatte.
    Sie gedachte, mit ihm zu sprechen, wenn er zurückkam; aber als sie einen Moment die Augen schloß und sie wieder aufmachen wollte, war es heller Morgen. Die Sonne schien ihr voll ins Gesicht, daß sie nur langsam die Lider öffnen konnte.
    Da stand ein Mann am Fenster, der ihr den Rücken zukehrte. Er hatte einen feinen, muskulösen Rücken, der sich zu einer engen Taille hinunter verjüngte, dann gerade Hüften, um die ein schmales weißes Handtuch geschlungen war. Seine Beine waren sehr muskulös, als wären sie an harte Arbeit gewöhnt.
    Langsam kam Dougless nun zur Besinnung und erinnerte sich wieder, wer dieser Mann war, wo sie sich zuerst getroffen und wie er in der Kirche ein Schwert gegen sie gezückt hatte. Und wie er sie schließlich in der letzten Nacht auf seinen Armen hierhergetragen hatte.
    Sie setzte sich auf, und er drehte sich um und sah sie an.
    »Ihr seid wach«, sagte er nur. »Steht auf - es gibt viel zu tun.«
    Sie drehte sich um, als er sich anzog, nahm dann ihre eigenen zerknitterten Sachen und ging damit ins Badezimmer, um sich dort anzukleiden. Sie hatte nicht einmal einen Kamm, um sich damit durch die Haare zu fahren. Sie blickte in den Spiegel und dachte, wenn alle Frauen mit dem Gesicht, das Gott ihnen gab, sich unter die Leute mischen müßten, würde es einen erheblichen Zuwachs in der weiblichen Selbstmordstatistik

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