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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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zu bekommen. Zeit zum Fernsehen bleibt da nicht. Wenn sie nur das Nötigste machen, damit das Haus einigermaßen ordentlich aussieht, bleiben ihnen immerhin zwei Stunden zum Fernsehen.
    Doch wenn sie sich für den komparativen Vorteil entscheiden, dauert es zwei Stunden weniger, das Haus blitzblank zu bekommen. Und darüber hinaus bleibt noch zusätzlich Zeit zum Fernsehen.
    Fernzusehen ist natürlich nur eine Art, den Gewinn (sprich die gewonnene Zeit) zu nutzen. Sie können auch Scrabble spielen, sich im Garten sonnen oder Sex haben. Die Moral von der Geschicht: Jeden Abend den Abwasch zu machen, führt dazu, dass Sie mehr Sex haben werden! Danke, David Ricardo!

    Fallstudie 2
    Die Akteure: Nora und Andrew
    Was passiert, wenn sich die Situation eines Paares ändert und ein exakt bemessener komparativer Vorteil schlagartig nicht mehr aufgeht?
    Im Falle von Nora und Andrew waren es die Kinder, die die Gleichung über den Haufen schmissen. Nora und Andrew lernten sich mit Mitte zwanzig in Philadelphia kennen und waren ein Paradebeispiel für das Motto » Gegensätze ziehen sich an«. Andrew stammte aus der Stadt und hatte nie außerhalb seines heimatlichen Bundesstaates gelebt. Nora dagegen war als Kind alle paar Jahre umgezogen und hatte auch eine Zeitlang in Europa gelebt. Andrew war handwerklich sehr geschickt. Er verpasste nie eine Football-Übertragung, wofür er sich mit alten Freunden aus Highschool-Zeiten in Kneipen traf. Nora sprach Französisch und Deutsch und zählte Künstler zu ihrem Freundeskreis.
    Sie wohnten beide im gleichen Viertel. Nora war Andrew aufgefallen, weil sie sich jeden Morgen im Lebensmittelladen an der Ecke einen Kaffee und die Zeitung holte. Er fand sie attraktiv und sprach sie an. Sie wechselten ab und an ein paar Worte, bis er sie schließlich um eine Verabredung bat.
    Bei einem ihrer ersten Dates wollte Andrew wissen, was Nora in ihrer Freizeit so machte. Sie ginge öfter mit Freundinnen ins Café, meinte Nora. Als Andrew sagte, er habe noch nie ein Café von innen gesehen, wolle sie aber gerne mal in eines begleiten, war Nora schockiert, aber auch irgendwie von seiner Ehrlichkeit angetan.
    » Zuerst dachte ich, von welchem fremden Planeten kommt der denn?«, erzählte Nora. » Doch seine offene Art hat mich fasziniert. Wir kamen aus zwei völlig unterschiedlichen Welten, trotzdem war Andrew nicht festgefahren – er ist von Natur aus ein neugieriger und aufgeschlossener Mensch.« Irgendwann stand für Nora fest, dass Andrew einen tollen Kindsvater abgeben würde, weshalb sie sich letztlich für ihn entschied. » Ich sah, wie er mit seinen Neffen spielte und wie viel Spaß ihm das machte«, berichtete sie. » Selbst wenn er total beschäftigt war, stand er plötzlich auf und tobte mit ihnen herum. Das liebte ich so an ihm.«
    Andrew ging es ähnlich. Er hoffte, dass Nora eines Tages in der Rolle als Mutter seiner Kinder ebenso aufgehen würde wie seine Mutter einst für ihn und seine Geschwister. » Nora hatte etwas Unabhängiges an sich, das ich sehr an ihr bewunderte, was sie selbst aber gar nicht als etwas so Tolles empfand«, sagte er. » Auch sie wollte eine Familie gründen.«
    Während der ersten drei Jahre ihrer Ehe arbeiteten beide – er als Analyst bei einer Fluggesellschaft, sie als Web-Entwicklerin. Für die Hausarbeit hatten sie ein System der Arbeitsteilung entwickelt, das auch funktionierte. Es berücksichtigte ihre jeweiligen Fähigkeiten und Interessen – ein System, das der Idee vom komparativen Vorteil recht nahekam.
    Nora erledigte die Einkäufe, während Andrew das Staubsaugen und Abstauben übernahm. Nora kümmerte sich um den gemeinsamen Freundeskreis, Andrew hielt Kontakt mit ihrer beider Eltern. Manche Aufgaben waren auch entsprechend der traditionellen Geschlechterrollen verteilt – so brachte Andrew den Abfall raus und reparierte, was kaputt war, während Nora die Wäsche erledigte, das Badezimmer putzte und Pflanzen eintopfte.
    Zu dieser Zeit waren sie ausgesprochene Stadtmenschen, gingen zu Fuß oder fuhren mit dem Fahrrad zur Arbeit und genossen ihr kinderloses Leben. Doch mit Noras Schwangerschaft entwickelten sie sehr schnell eine andere Sicht auf das Stadtleben. Jedes Mal drei Stockwerke treppauf zu laufen, um in eine beengte Wohnung zu kommen, hatte plötzlich so gar nichts Romantisches mehr. Und die Aussicht, mit dem Kinderwagen über Kopfsteinpflaster zu holpern, war auch nicht sonderlich reizvoll.
    Und so zogen Nancy und Eric sechs Monate vor

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