Mehr Sex weniger Abwasch
Industriegütern, darunter Autos, Elektronikartikel, Textilien, Chemiestoffe und Schiffe.
Südkorea erzielte in einem Bereich, in dem es zuvor nicht im Geringsten aktiv gewesen war, einen komparativen Vorteil – und zwar nur, weil es eine zielstrebige Investitionspolitik verfolgte. Mit anderen Worten: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans immer noch!
Jagdish Bhagwati, Wirtschaftswissenschaftler an der Columbia University, prägte den Begriff vom » kaleidoskopischen« komparativen Vorteil: » Heute hat man den; aber in einem Staat wie dem unseren, mit einer messerscharfen Balance, kann man ihn morgen auch verlieren und übermorgen wieder gewinnen. Boeing kann heute vorne sein, Airbus morgen, und dann wieder Boeing. Es ist, als würden die Modelle der Handelsmuster, die wir heute erleben, anderen weichen, so, als hätte man ein Kaleidoskop gedreht.«
In ähnlicher Weise können die alten Spezialisierungen, die lange Zeit die Begriffe Ehemann und Ehefrau definierten, im Zeitalter der auf dem Prinzip der Gleichheit beruhenden Partnerschaft ebenfalls auf den Kopf gestellt werden. Für Sam und Ashley hatten sich die komparativen Vorteile in komparative Kopfschmerzen verwandelt. Sie mussten in neue Spezialisierungen investieren. Wenn aus Südkoreas Agrarwirtschaft eine Industriewirtschaft werden konnte, konnte Sam es schaffen, sich um die Rechnungen zu kümmern und Ashley es lernen, einen Rasenmäher zu bedienen.
Shelly Lundberg, Professorin an der University of Washington, berichtete uns, ihr Mann – ebenfalls ein Ökonom – habe eine erste strategische Investition getätigt und gelernt, die Kinder zu baden, als sie noch klein waren – eine geradezu furchterregende Arbeit, wenn man es noch nie gemacht hat. Aber er sagte sich, wenn er nicht wenigstens in einem Teilbereich der Kinderpflege zum Experten würde, hätte seine Frau am Ende den komparativen Vorteil in allen Belangen der Kindererziehung – und schlimmer noch, sie könnte dies ausnutzen. » Seine Methode, die er allen jungen Vätern empfiehlt, macht die sonst so typischen Unterhaltungen, die viele frischgebackene Eltern führen, hinfällig – › Warum kannst du das nicht machen?‹ › Weil ich nicht weiß, wie es geht!‹«, meinte Lundberg.
Eine weitere strategische Investition in Sam und Ashleys Eheleben kam mit dem Tag, an dem er ihr beibrachte, den Rasenmäher zu bedienen. Anfangs war ihr das Gerät nicht ganz geheuer, doch bald hatte sie den Dreh heraus und genoss das beglückende Gefühl, das sich mit jeder gemähten Bahn einstellte. Und so kam es, dass Ashley das Rasenmähen übernahm, da Sam es ohnehin nie gern erledigt hatte.
Dafür suchten sie etwas aus Ashleys Aufgabenbereich, das Sam künftig erledigen konnte: die Rechnungen. Sam graute es vor Rechnungen und finanziellen Dingen. Er behauptete von sich, nicht mit Geld umgehen zu können. Ashley zeigte ihm, wie man Rechnungen per Online-Banking bezahlte und die jährliche Steuererklärung machte.
Nach ein paar Monaten konnte Ashley darauf vertrauen, dass die Rechnungen pünktlich bezahlt wurden, und sie blühte in ihrer neuen Freiheit auf. Sie hatte es immer gehasst, sich um das Finanzielle zu kümmern, und hätte lieber im Garten gearbeitet, anstatt drinnen vor dem Computer zu sitzen. Ach, und hatten wir schon erwähnt, dass Sam gerne im Internet surfte? Zumindest brachte er die nötige Geduld auf, um auf den Monitor zu starren.
In diesem neuen System war Sam sorgsam darauf bedacht, dass sie ihren finanziellen Rahmen einhielten. Und Ashley kümmerte sich darum, dass der Garten nicht verwilderte. Mit ein wenig Mühe und Einsatz erwarben die beiden neue Spezialisierungen – und, besser noch, sie waren bestrebt, sie auch auszuführen.
3 Eine zugegebenermaßen simple Summierung einer tiefen und komplexen, liebevollen und engagierten Beziehung zwischen zwei dreidimensionalen Menschen. Aber sie ist auch wahr.
2 – Risikoaversion
Oder: Das Positive daran, mit Wut im Bauch ins Bett z u gehen
Das Prinzip
Montag, 13 Uhr. Die Märkte verzeichnen seit dem morgendlichen Handelsbeginn einen kräftigen Kursanstieg. Technologieaktien plus ein Prozent, Finanzaktien plus zwei Prozent, Verbrauchsgüteraktien plus, plus, plus … Der Parketthandel brummt. » Das ist eine Wucht«, hört man einen Händler rufen. » Die Aktien erholen sich rasant!«
Sie sind als Broker mittendrin, rufen den Kontaktmann Ihrer Investmentbank an und bellen Ihre Bestellung in den Hörer: » Einhundert Knock-out-Produkte,
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