Mehr von deinen Küssen
Augen, ihre Miene war ernst. “Ich möchte, dass du mit mir schläfst. Hier und jetzt.” Sie öffnete die Hand, das Laken glitt langsam tiefer. “Willst du mit mir schlafen, Jackson Cade?”
Das Laken lag kaum auf dem Boden, da gab er ihr wortlos seine Antwort und riss sie in die Arme.
10. KAPITEL
“Du hast davon gesprochen, dass sich in der Teenagerzeit von drei Menschen etwas ereignet hat, was ihrem Leben eine Wende gab”, meinte Jackson Stunden später, als er mit Haley bei einem sehr späten Brunch im Garten saß.
Weil sich an eine wunderbare Liebesnacht ein höchst genüsslicher Morgen angeschlossen hatte, fiel ihm erst jetzt auf, dass sie ihr Gespräch vorhin nicht beendet hatten. Er hatte immer noch Mühe, sich zu konzentrieren, denn in ihrem Sommerkleid sah Haley einfach hinreißend aus. “Mit der dritten Person hast du John Rabb gemeint, nicht wahr?”
Obwohl er sich zwang, seine Gedanken auf den Jungen zu lenken, verweilte sein Blick fasziniert auf ihrem Ausschnitt.
“Ja.” Haley, die sich gerade Saft eingeschenkt hatte, stellte den Krug auf den kleinen Gartentisch. “Ich habe Johnny gemeint.”
Johnny. Von Jericho wusste Jackson, dass Haley den jüngsten Rabb so nannte. Er bedauerte schon, dass er mit seiner Frage ein Stück raue Wirklichkeit in ihre friedliche Stimmung gebracht hatte.
Aber sie hatten nicht ewig Zeit. Auch wenn Merrie in River Trace aushalf, musste er früher oder später aufbrechen. Und es gab noch so vieles zu besprechen. Zum Beispiel Haleys Interesse an dem Jungen und ihre Besuche in Rabb Town.
Jackson behagte der Gedanke, dass diese kleine, zierliche Frau in die Siedlung der Rabbs fuhr, überhaupt nicht. Schon allein die Fahrt dorthin, die durch die Sümpfe führte, barg jede Menge Gefahren.
“Was weißt du von den Rabbs, Hoheit?” Er wollte diplomatisch vorgehen. “Wie bist du eigentlich mit ihnen in Berührung gekommen? Es sind ja nicht unbedingt Leute, die ihre Tiere von einem Tierarzt behandeln lassen.”
“Ich weiß, dass sie in dem Ruf stehen, grausam und gemein mit Menschen und Tieren umzugehen. Johnny ist nicht so. Er brachte mir eine Hündin, die er im Sumpf gefunden hatte. Sie war halb verhungert und litt an einer Infektion. Johnny hatte kein Geld.”
“Aber du hast die Hündin trotzdem behandelt.” Das war keine Frage für Jackson, denn Haleys Mitgefühl kannte er ja und das verstand er auch.
“Ich hatte wenig Hoffnung, dass sie durchkommen würde. Doch Johnny gab nicht auf. Er hat sie jeden Tag in der Klinik besucht, streichelte sie, redete ihr unermüdlich gut zu. Ich glaube, es war letzten Endes sein Zuspruch, der Lady, wie er sie nennt, gerettet hat. Das sagte ich ihm auch. Trotzdem bot er mir, als er sie abholen kam, eine Zeichnung als Kostenersatz für die Behandlung an.” Haley lächelte, als sie sich daran erinnerte. “Falls ich sie für gut genug hielte oder für wertvoll genug.”
Jackson fiel die unglaublich naturgetreue Zeichnung von einer neben ihrem Welpen wachenden Hundemutter ein, die Jericho ihm gezeigt hatte. “Und wertvoll genug wäre sie bestimmt gewesen, wenn es dir um die Bezahlung gegangen wäre, nicht wahr?”
“Du hast seine Arbeiten gesehen?”
“Ja, letzte Nacht. Als seine Mutter John Rabb zum Sheriff brachte, damit er ein Geständnis wegen Dancer ablegt, hatte sie zwei Mappen mit Zeichnungen dabei.”
Haley hielt den Atem an. Im Garten war es plötzlich so still, als würde auch die Natur auf Jacksons Entscheidung warten. “Wie geht es ihm?”, fragte sie schließlich. “Was wird mit ihm geschehen?”
“Um deine erste Frage zu beantworten, er war friedlich, aber recht mürrisch. Er war geständig, wenn auch widerstrebend.”
“Er hat Angst, Jackson. Vor vielem. Zu vielem, womit sich ein Junge in seinem Alter nicht herumschlagen sollte.”
“Ich weiß. Um deine zweite Frage zu beantworten, es ist noch nicht entschieden, was mit dem Jungen passiert. Bei dem Leben, wie es die Rabbs führen, muss ihn sein Talent ziemlich verwirren. Wie soll ein Junge, der in eine derart unzivilisierte Umgebung hineingeboren wurde, damit umgehen, dass er gern zeichnet? Dass er es gegen alle Widerstände tut, spricht für Charakterstärke und, wie Jericho und ich finden, für Anständigkeit.”
“Das sagst du nach allem, was er Dancer angetan hat?”
“Er ist noch ein Kind, Haley, und er hat einen Bruder, der vom Alter her sein Vater sein könnte. So schrecklich ich seine Tat finde, ich kann mir vorstellen, wie er unter
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