Mehr von deinen Küssen
wäre. Niemand hat also den wunderbaren Männern, die du dort drüben stehen siehst, beigebracht, an ihre eigene Liebenswürdigkeit zu glauben.”
“Nicht mal Adams?”
“Besonders Adams. Wie viele Kinder, die sich ungeliebt fühlen, sehnte er sich sehr nach der Liebe seines Vaters. Es gingen viele Jahre ins Land, ehe Gus begriff, was er angerichtet hatte. Mittlerweile war Adams fest davon überzeugt, selbst ein harter Mann zu sein, der nie lieben oder geliebt werden könnte.”
“Bis du ihn eines Besseren belehrt hast.”
“Bis seine Liebe zu mir ihn eines Besseren belehrt hat. Ähnlich war es bei Lincoln. Und so wird es auch bei Jackson sein. Denn jeder von Gus Cades Söhnen hat in jungen Jahren gelernt, seine Gefühle zu verbergen, um sein weiches Herz vor Schaden zu bewahren. Erst durch die Liebe haben Adams und Lincoln erfahren, dass ein weiches Herz keine Charakterschwäche ist, sondern eine Stärke.”
Eden lachte leise und ergänzte: “Doch obwohl er auf dem besten Weg ist, wird der Hitzkopf der Familie wohl noch eine Weile brauchen, bis auch er zu dieser Überzeugung gelangt.” Sacht berührte sie Haleys Arm. “Aber letzten Endes wird es jede Mühe wert gewesen sein.”
“Ich weiß.” Dennoch war Haley froh, dass eine andere Frau, die ebenfalls einen Cade liebte, das genauso sah. “Er hat mir noch nicht gesagt, dass er mich liebt. Aber er tut es.”
Eden lachte. “Er ist der Einzige, der das nicht weiß.”
“Oh doch, er weiß es. Er ist sich seiner Gefühle nur noch nicht sicher.”
“Jackson hat nur noch nicht erkannt, dass seine Angst, dich womöglich zu verletzen, die Sicherheit dafür ist, dass er es niemals tun wird. Er fragt sich immer wieder: Wird es halten? Werde ich sie verletzen?” Eden kannte diese Zweifel von Adams, genauso wie Linsey von Lincoln.
“Ihm ist noch nicht klar geworden, dass wir alle auch unsere schlechten Erfahrungen in eine neue Beziehung mit einbringen. Aber wenn ein Gefühl wahrhaftig ist, ist alles, was früher war, egal. Er kann nicht verstehen, dass er trotz seines Temperaments der sanfteste Mann ist, den ich kenne. Der beste Mensch.”
Eden strich Haley eine widerspenstige Locke hinters Ohr. “Mit anderen Worten, du liebst ihn.”
“Ja.”
“Wann willst du es ihm sagen?”
Haley antwortete nicht sofort. Sie sah erneut zum Haus, wo alle Cades versammelt waren, um Johnny Rabbs Geburtstag zu feiern. Was waren das für außerordentliche Männer, die den jüngsten Spross einer Familie aufnahmen, die ihnen immer nur Ärger bereitet hatte. Männer, die eigentlich gar nicht begriffen, wie gutherzig sie waren.
“Ich werde es ihm gar nicht sagen, Eden. Jackson muss tief im Herzen davon überzeugt sein, dass ich ihn liebe. Und wenn er das ist, dann wird er es mir sagen.”
“Du willst, dass er dir sagt, dass du ihn liebst? Nicht, dass er dich liebt?” Eden schien skeptisch. Nach einem Moment lächelte sie. “Genial. Du kennst deinen Hitzkopf sehr gut, nicht wahr?”
“Ich liebe ihn, Eden. Seit Langem.”
“Und eines Tages wird Jackson dir genau das sagen.” Schmunzelnd hakte sich Eden bei Haley ein, um mit ihr zurück zum Haus zu gehen. “Einfach genial.”
Als Haley eine Woche später am frühen Abend nach River Trace kam, saß Daisy Rabb im Schaukelstuhl auf der Veranda, und obwohl sie ihr sonst immer einen Gruß zurief, schwieg sie diesmal.
Wie sich herausstellte, weinte sie.
“Daisy?” Haley kauerte sich neben den Schaukelstuhl. “Was ist los? Sind Sie verletzt? Oder Johnny?”
Daisy antwortete nicht, ihre Tränen versiegten nicht. Es bedrückte Haley, diese starke Frau so untröstlich zu sehen. “Daisy, ist etwas mit Johnny?”
“Nein, nicht Johnny”, brachte sie schließlich heraus.
Haley fuhr herum. “Jackson!” Eine raue Hand hielt Haley fest, als sie zu den Stallungen laufen wollte.
“Es ist niemand verletzt.” Daisys Stimme klang vor Kummer ganz belegt. “Es ist etwas mit einem Pferd. Johnny glaubt, dass er beschuldigt wird. Er ist bei Jesse und Jackson im Stall, um ihnen zu erklären, dass er nichts damit zu tun hat.” Fast tonlos flüsterte sie: “Der Richter wird ihn ins Gefängnis stecken. Und er wird nicht anders enden als seine Brüder. Ein vergeudetes Leben, ein vergeudetes Talent.”
Haley tätschelte Daisy tröstend die Hand. “Vielleicht kann ich helfen.” Und schon war sie auf dem Weg zum Stall.
An der Tür blieb sie stehen, um ihre Augen an das helle Licht zu gewöhnen. Sie hörte das Klappern von
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