Mehr von deinen Küssen
geirrt hatte. Sie war keine Frau mit viel Erfahrung, aber das war auch nicht nötig, um zu verstehen, dass die körperliche Liebe mit Jackson Cade immer noch schöner werden würde.
Jackson zeigte ihr, welche Macht sie über ihn hatte, und sie genoss es, eine Frau zu sein. Leise lachend, machte sie ihren Geliebten und Lehrmeister mit hingebungsvollen Küssen atemlos, raubte ihm mit intimen Zärtlichkeiten den Verstand. Dann lachte sie erneut, und er riss sie ungestüm in die Arme, um sich für ihre hinreißend frivolen Spielchen zu rächen.
Draußen war es längst hell geworden. Wohlig zufrieden und strahlend vor Glück schlief Haley schließlich ein.
Jackson lag neben ihr und betrachtete sie. Behutsam, um sie nicht aufzuwecken, berührte er ihr Haar. Neu aufflackerndes Verlangen machte ihn unruhig, er musste sich bewegen, wollte verschiedene Dinge erledigen. Leise stand er auf und zog sich an.
Eine Stunde später und nach verschiedenen Telefonaten schlenderte er durch den Garten, den Lincoln vor einigen Jahren neu angelegt hatte. Haley hatte ihn nur wenig verändert. Da er im Haus jede Menge Bücher über die Pflege von Gärten hatte liegen sehen, bezweifelte Jackson nicht, dass sie ihn selbst in Ordnung hielt.
“Wann hast du nur Zeit dazu, Hoheit?”, sagte er halblaut vor sich hin. “Entspannst du dich bei der Gartenarbeit, denkst du nach?” Wenn das so war, dann hatte er sie mit seinem schlechten Benehmen sicher oft auf die Knie gezwungen, um Unkraut zu jäten. Auf dem Rückweg nach oben, auf der eisernen Wendeltreppe, die vom Garten zum Schlafzimmerbalkon hinaufführte, fragte er sich, warum sie ihn nicht längst wie ein lästiges Unkraut aus ihrem Leben entfernt hatte.
Als er oben ankam, war ihm klar, dass die Antwort in ihrem Geständnis zu finden sein würde, dass sie schon mit fünfzehn in ihn verliebt gewesen sei.
Er versuchte, sich an das Mädchen zu erinnern, das Haley in diesem Alter gewesen sein musste. Vergeblich. Da sie immer noch fest schlief, setzte er sich neben ihr Bett. Wenn sie aufwachte, hatten sie vieles zu besprechen.
Sein Blick ruhte auf seiner schlafenden Geliebten. Sie faszinierte ihn, genau wie seine starke Reaktion auf sie. Obwohl er Frauen mochte, war er noch nie wirklich verliebt gewesen. Feindselig war er vor Haley allerdings auch noch keiner Frau begegnet.
Er dachte daran, dass sie sich nicht in sein Leben gedrängt hatte. Sie hatte nicht gezielt den Schutzwall niedergerissen, den er um sein Herz errichtet hatte. Indem sie nach River Trace gekommen war, um Dancer zu helfen, war sie durch seinen Schutzwall einfach hindurchgegangen wie durch die Stalltür. Seitdem galten die meisten seiner Grundsätze für sie nicht mehr, sosehr er auch versucht hatte, an ihnen festzuhalten. “Aber für wie lange?”
“Du meinst, wie lange das mit uns beiden halten wird?” Haley hatte sich auf einen Ellbogen gestützt und sah ihn an.
Er konnte nur noch denken, wie hinreißend sie nach ihrer Liebesnacht aussah. “Guten Morgen, Schlafmütze.” Er verspürte augenblicklich neue Sehnsucht nach ihr und fragte sich, ob es immer so sein würde. “Hast du gut geschlafen?”
“So gut wie lange nicht mehr.” Ihre Wangen waren durch seine Bartstoppeln leicht gerötet, ihre Augen strahlten.
Der Himmel stehe ihm bei, er wollte sie schon wieder. Er könnte sich in Windeseile ausziehen und zu ihr ins Bett schlüpfen. Doch er wollte mit ihr sprechen, wollte verstehen, was in der Nacht passiert war.
“Wie ist das nur zu erklären, Hoheit?” Er trat an die Balkontür und sah versonnen in den Garten hinunter. “Wie kommt es, dass ich eines meiner wichtigsten Prinzipien über Bord geworfen habe? Ich bin stur, rechthaberisch, uneinsichtig. Keiner weiß besser als ich, dass Jackson Cade sich im Grunde nicht von der Stelle rührt. Außer …”
“Außer, wenn es um mich geht.” Haley trat neben Jackson, das Laken um sich geschlungen und barfuß.
“Du warst der Typ Frau, den ich zwanzig Jahre lang verachtet habe. Doch ein Blick, und ich wusste, dass du meinen Grundsätzen gefährlich werden konntest.”
“War das an dem Abend, als du mich nach River Trace gerufen hast?”
“Nein, schon vorher, an deinem ersten Tag in der Praxis. Ich kam vorbei, um Lincoln zu sprechen. Doch kaum sah ich dich, da machte ich kehrt und rannte quasi davon.” Er lächelte ironisch. “Ein erwachsener Mann, der vor einer kleinen, zierlichen Frau wegläuft – lächerlich, oder? Aber ich lief weiter vor dir weg,
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