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Mein Europa: Mit einem Gespräch mit Joschka Fischer (German Edition)

Mein Europa: Mit einem Gespräch mit Joschka Fischer (German Edition)

Titel: Mein Europa: Mit einem Gespräch mit Joschka Fischer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Schmidt
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Feigheit, die wir eben für weite Teile der Politik konstatiert haben. Es ist die Feigheit der Pro-Europäer, sich zu bekennen. Ich bin gespannt, wie die Europawahlen im Mai sich entwickeln werden, denn wie wollen die Pro-Europäer antreten, ohne darüber zu reden? Wie wollen sie eigentlich mobilisieren? Die Europa-Gegner reden beständig darüber, was sie alles abschaffen wollen. Was die Pro-Europäer wollen, erfahren wir nicht. Und diesen Befund können sie auf die Medien übertragen.
    DIE ZEIT:
    Auf der anderen Seite hat es noch nie eine so intensive Diskussion über Europa gegeben wie in den letzten Jahren.
    FISCHER:
    Das ist doch gut.
    DIE ZEIT:
    Die Chance, die in dieser Krise liegt, ist aber offenbar noch nicht richtig begriffen worden. Bei allem Pessimismus, den Sie beide in diesem Gespräch haben erkennen lassen: Kriegt Europa doch noch die Kurve?
    SCHMIDT:
    Im Augenblick hängt alles an Frau Merkel.
    FISCHER:
    Meine Sorge ist nicht, dass Europa in einem großen Knall endet, sondern dass es sich mehr und mehr entleert und nur noch als Hülle fortexistiert. Die Institutionen wird es dann vielleicht noch eine Zeit lang geben, aber die Zusammengehörigkeit, die Solidarität, all das, was Europa als lebendiges Gebilde ausmacht, das wird verschwinden, und in das entstehende Vakuum wird ein neuer und alter Nationalismus hineinstoßen. Insofern ist die FDP und ihr Schicksal durchaus paradigmatisch: In welche Richtung wird sie gehen – liberal und europäisch oder neonational – und welche Bedeutung wird das für die politische Landschaft der Bundesrepublik haben. Je weniger die Pro-Europäer zum Risiko bereit sind und je weniger sie mobilisieren, desto größer wird das Vakuum, das dann von euroskeptischen oder antieuropäischen Kräften ausgefüllt wird. Und desto schwieriger wird es, die wirtschaftlichen Probleme zu lösen.
    DIE ZEIT:
    Europa ist durch viele Krisen gegangen und hat sie alle bewältigt.
    FISCHER:
    Das erinnert mich an die FDP ! Das haben die doch immer geschafft, hieß es noch am Wahlabend kurz vor 18 . 00  Uhr. Keiner hat damit gerechnet, dass sie diesmal rausfliegen.
    SCHMIDT:
    Ich vertraue darauf, dass Europa sich besser schlägt als die FDP .

Drucknachweise
    Ja zum Ruhrstatut: Ein frühes Bekenntnis zu Europa
    Der erste Beitrag (S.  16 – 20 ) unter dem Titel »Europäische Möglichkeiten« in:
Der Sozialist. Mitteilungsblatt der
SPD
-Landesorganisation Hamburg,
3 . Jg. Nr.  6 , 1 . Juni 1948
    Der zweite Beitrag (S.  20 – 24 ) unter dem Titel »Das Ruhrstatut – drei Wochen später« in:
Der Sozialist. Mitteilungsblatt der
SPD
-Landesorganisation Hamburg,
4 . Jg. Nr.  2 , 1 . Februar 1949
     
    Eine Wende in den deutsch-französischen Beziehungen
    Protokolle des Deutschen Bundestages. 5 . Wahlperiode, 84 . Sitzung. Bonn, Mittwoch, 18 . Januar 1967
     
    Das neue Tandem: Paris – Bonn
    Protokolle des Deutschen Bundestages. 7 . Wahlperiode, 105 . Sitzung. Bonn, Donnerstag, 6 . Juni 1974
     
    Lebt Europa von Krisen?
    Helmut Schmidt:
Bundestagsreden und Zeitdokumente,
Bonn 1975 , Seite 249 – 255 .
     
    Großbritannien gehört dazu!
    Thomas Birkner: Comrades for Europe? Die »Europarede« Helmut Schmidts 1974 , Bremen 2005 , Seite 138 – 147 (nach dem Manuskript im Helmut-Schmidt-Archiv Hamburg). Dort auch der Wortlaut der auf Englisch gehaltenen Rede vom 30 . November 1974 .
     
    Man muss diese Opfer wollen
    Unter dem Titel »Leitgedanken unserer Außenpolitik« in: Helmut Schmidt:
Kontinuität und Konzentration,
Bonn 1975 , Seite 226 – 236 (Auszug)
     
    Kein Grund zur Resignation
    Protokolle des Deutschen Bundestages. 7 . Wahlperiode, 235 . Sitzung. Bonn, Donnerstag, 8 . April 1976 (Auszug)
     
    Ein großer Europäer
    Jean Monnet:
Erinnerungen eines Europäers.
Vorwort von Bundeskanzler Helmut Schmidt, München 1978 , Seite 7 – 15
     
    Gleiche Chancen für alle Menschen in Europa
    Mitschrift der Rede vom 4 . Mai 1979 , Typoskript Helmut-Schmidt- Archiv Hamburg
     
    Europa braucht dringend einen Fortschritt
    Rede vor dem Deutschen Bundestag am 28 . Juni 1984 , unter dem Titel »Die Zeit ist reif für eine gemeinsame französisch-deutsche Sicherheitsinitiative« in:
Politik. Aktuelle Informationen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands,
Nr.  10 , Juli 1984 , 7 Seiten
     
    Die drohende Spaltung Europas
    Bergedorfer Gesprächskreis, Protokoll Nr.  76 , [Dezember] 1984 : »Ist die Spaltung Europas das letzte Wort? Europa der Gegensätze auf dem Wege zu sich

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