Mein Ex, der sinnliche Verführer - Ebook
immer, Schuldzuweisungen brachten nichts. Jetzt galt es, die aktuell anstehenden Probleme zu lösen. Er atmete tief ein. „Wie es damals mit uns gelaufen ist, gefällt mir so wenig wie dir. Von mir aus hassen wir uns, aber um Daniel werde ich kämpfen. Ein einfacher DNA-Test wird zeigen, dass ich der Vater bin. Dann kann ich das Sorgerecht beantragen. Weil ich mehr Geld habe als du, kann ich dir das Leben zur Hölle machen. Ich will Daniel groß werden sehen, mit oder ohne deine Erlaubnis. Du kannst mit mir an einem Strang ziehen oder dich gegen mich stellen. Das ist deine Entscheidung.“
„Du und dein verdammtes Geld! Wage es nicht, mir zu drohen! Nur weil ich momentan vom Glück verlassen bin, glaubst du, alle Trümpfe in der Hand zu halten. Aber so ist es nicht! Er ist mein Sohn. Ich liebe ihn, und er liebt mich.“
„Weiß ich. Das respektiere ich auch. Aber ich will auch zu seinem Leben gehören. Ist das so unvernünftig?“
„Unter den gegebenen Umständen: ja! Du lebst in London, wir wohnen hier.“
„Na und?“
„Ich habe eine Ranch. Hier.“
„Du kannst umziehen. Pferde kann man überall züchten.“
„Warum sollte ich das? Ich habe genug über das oberflächliche Leben gelesen, das du führst. Die schönen Frauen, dein Reichtum … Ich will nicht, dass Daniel von einem Mann beeinflusst wird, der ihm vermittelt, dass Frauen nur Spielzeug sind.“
„Wie kommst du auf so etwas? Zu deiner Information: Ich arbeitete viel zu viel, um all die Affären zu haben, die die Klatschpresse mir anhängen will. Du kennst mich nicht gut genug, um das zu beurteilen.“
Vielleicht hatte er selbst sich bisher auch nicht wirklich gekannt! Trotz seines angenehmen und gehobenen Lebensstils, trotz der vielen Menschen in seinem Leben war seine Einsamkeit mit Händen greifbar. Es war, als hätte er einen wichtigen Teil seiner selbst verloren. In Momenten, in denen er eigentlich zufrieden sein sollte, fühlte er sich nur rastlos. Dann fragte er sich immer, was ihm zum Glücklichsein fehlte.
Die Begegnung mit Caitlyn und Daniel hatte ihn verändert. An die Stelle seines Ehrgeizes, des Dranges, sich selbst zu beweisen, war etwas viel Wichtigeres getreten … Er hatte einen Sohn und war entschlossen, ihm ein Vater zu sein. Es war voreilig gewesen, damals Caitlyns Mutter zu glauben.
„Ich ändere mein Leben“, sagte er. „Jetzt habe ich begriffen, dass es Zeit ist, zur Ruhe zu kommen.“
„Und das nur wegen Daniel?“
„Ja.“
„Das soll ich dir glauben?“
„Es ist mir egal, was du glaubst. Aber ich bleibe hier, auf unbestimmte Zeit. Wie gesagt, am besten akzeptierst du das.“
„Was wird aus deiner Arbeit, deinem Leben, deiner Countess in London?“
„Schön, dass du dir darüber Sorgen machst. Ich finde schon einen Weg.“
„Aber dich hat niemand eingeladen, Luke. Keiner will dich hier haben.“
Bei diesen Worten musste er unwillkürlich an die Lieblosigkeit denken, die er als Kind erfahren hatte. Alle, auch Caitlyns Mom, hatten auf ihn herabgesehen.
Inzwischen war er ein reicher und mächtiger Mann und hatte in Hassan einen fürsorglichen Vater gefunden, der ihn liebte.
Teresa verfügte über die vornehme Abstammung, die ihm selbst leider fehlte. Aber warum zögerte er, ihr einen Heiratsantrag zu machen? Nur weil sie zu jung war? Oder vielmehr, weil er im Grunde nichts mit dem Luxusleben, das er führte, anfangen konnte?
Seltsamerweise fühlte er sich mit Caitlyn entspannter. Vielleicht weil sie beide dieselben Wurzeln hatten? Oder weil seine Gefühle doch tiefer gingen, als er es sich selbst eingestehen wollte?
Er würde hierbleiben und ihr helfen. Bei ihr musste er nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Übertrieben verfeinerte Umgangsformen waren ihr so fremd wie ihm.
Hart und entschlossen sagte er: „Willst du wirklich den Vater deines Kindes wegschicken? Noch dazu, wenn er der Einzige ist, der deinen süßen kleinen Arsch aus der Misere retten kann, in die du dich gebracht hast? Wenn du verarmst, was wird dann aus Daniel? Der Tag wird kommen, und zwar früher, als du denkst, wo du mich bittest, ihn zu mir zu nehmen.“
„Niemals!“
„Willst du, dass er hungert? Ich habe immer gedacht, Mütter wollen das Beste für ihre Kinder.“
„Ich glaube nicht, dass ausgerechnet du das Beste für ihn bist.“ Sie machte eine ungeschickte Bewegung und schrie auf vor Schmerzen. Mit aschfahlem Gesicht ließ sie sich in die Kissen zurücksinken.
Lukes Wut verrauchte, und er setzte sich
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