Mein Ex, der sinnliche Verführer
Luke der Sache annahm, ließ Bruce sichtlich aufatmen. Doch Caitlyn wollte von niemandem abhängig sein! Und schon gar nicht von Luke Kilgore.
Nur blieb ihr leider keine andere Wahl!
Luke bestand darauf, telefonisch Al Johnson hinzuzuziehen, einen erfolgreichen Manager, der schon mehr als eine Ranch vor dem finanziellen Ruin bewahrt hatte.
„Aber ich kann mir keinen Manager leisten“, protestierte Caitlyn. „Und ich will nicht, dass mir ein Fremder Vorschriften macht.“
Wieder zurück, wollte Luke unbedingt, dass sie sich etwas hinlegte, während er mit dem Geländewagen die verschiedenen Scheunen, Koppeln und Weiden inspizierte.
Als er wieder da war, schwieg er noch immer.
Und auch jetzt, bei den Pferden, sagte er nichts.
Caitlyn hielt es nicht mehr aus!
„Okay“, sagte sie. „Jetzt hast du dir den ganzen Tag Gedanken über die Wild Horse Ranch gemacht. Hast du eine Lösung für die Geldprobleme oder nicht?“
„Mach dir keine Sorgen. Solche Sachen brauchen Zeit“, murmelte er, während er Lilly über die Nüstern strich. „Konzentrier du dich lieber darauf, dass du wieder gesund wirst.“
Caitlyn atmete tief ein. „Du könntest mir wenigstens einen Hinweis geben, was du Hassan sagen willst. Wie denkt er denn über die ganze Sache?“
„Er ist reich genug, dir für immer aus deiner finanziellen Not zu helfen. Ich übrigens auch.“
„Aber wieso sollte ich mir das wünschen? Ich will, dass die Wild Horse Ranch gut läuft und Gewinne abwirft.“
„Es führen immer mehrere Wege zum Ziel“, erklärte Luke. „Die Ranch an sich schreibt schwarze Zahlen. Nur das Geschäft mit den Pferden läuft nicht gut.“
Das wusste Caitlyn längst. Aber die Pferde waren nun mal ihre Leidenschaft.
„Wie Al am Telefon sagte … du musst Geld flüssigmachen, um die Schulden zu bezahlen. Du solltest dich von einem Teil deiner Vollblüter trennen. Ich hab mir aufgeschrieben, was ich verkaufen würde, wenn wir diesen Weg gehen. Inzwischen habe ich Al ein zweites Mal angerufen und mit ihm darüber geredet …“
„Nein! Ich habe Jahre gebraucht, um die Zuchtlinien aufzubauen.“
„Trotzdem sind Pferde dabei, die sich nicht so gut entwickelt haben wie erhofft.“
„Ich hatte eine Pechsträhne.“
„Die du dir nicht leisten kannst! Dir muss doch klar sein, dass du dir nicht ständig neues Geld leihen kannst, ohne die Ranch ernsthaft in Gefahr zu bringen. Es ist noch gar nicht so lang her, dass dein Vater sie während einer schlimmen Dürre an die Bank verloren hat, schon vergessen? Zu meiner Zeit wart ihr gerade wieder hier eingezogen, allerdings als Pächter der Wakefields!“
„Wie könnte ich das vergessen!“
„Und? Hast du diesmal wieder irgendeinen reichen Kerl, der dir aus der Patsche hilft, wenn du ihn heiratest?“, fragte er, und seine Augen funkelten gefährlich.
„Hör auf, Witze darüber zu machen!“
Seine Miene verhärtete sich. Nein, er wirkte nicht wie ein Mann, der scherzte. „Also hast du keinen ernsthaften Bewerber?“, fragte er rau.
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht!“
„Also nicht?“
„Nein!“, stieß sie hervor – denn leider fiel ihr auf die Schnelle keine passende Notlüge ein. „Und wenn ich jemals wieder heirate, dann nur aus Liebe!“
„Ich frage mich, ob deine Motive bei Wakefield auch so edel waren …“
Empört rang Caitlyn nach Atem. „Natürlich! Ich habe Robert geliebt. Wir sind zusammen aufgewachsen.“
„Sehr beruhigend. Aber wegen Geld zu heiraten ist doch nichts, wofür man sich zu schämen braucht. Was glaubst du denn, wie die Adelsfamilien in England jahrhundertelang ihren Besitz zusammengehalten haben?“
„Woher soll ich das wissen?“
„Manchmal ist eine kluge Heirat das Beste, was man machen kann.“
War es am Ende das, was für seine Beziehung zu der Countess sprach?
Caitlyn biss sich auf die Unterlippe. Was das Heiraten aus den falschen Gründen betraf, hatte sie ihre Lektion gelernt. Aber das würde sie ihm ganz bestimmt nicht eingestehen. Finster sah sie zu, wie Luke mit seinen schönen Händen die Pferde streichelte.
„Was interessieren mich die Adelsfamilien in deinem hochgeschätzten England!“
„Oder such dir doch einen reichen Teilhaber!“
„Einen reichen Teilhaber?“, wiederholte sie. „Mit einem ausgeprägten Ego wie deinem? Der alle Fäden in der Hand halten will?“
„Wie wäre es, wenn du eine Interessengemeinschaft gründest?“
„Das hieße noch mehr ausgeprägte Egos wie deins! Damit ich
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