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Mein feuriges Herz

Mein feuriges Herz

Titel: Mein feuriges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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brachte, und versprach, bald in die Heimat zurückzukehren. Ihre Informationsquelle hatte ihr versichert, dass er bislang noch keinen Fuß auf englischen Boden gesetzt hatte.
    „Cyrus traf Ihren Herrn Vater bei mehreren Gelegenheiten“, erklärte sie, als der Earl die Papiere wieder faltete. „Mein Ehemann schätzte Ihren Herrn Vater sehr. Da er leider nicht mehr unter uns weilt, sehe ich mich gezwungen, mich an Sie um Hilfe zu wenden.“
    Tremaines Gesicht verdüsterte sich bei der Erwähnung seines Vaters, und sie fragte sich, ob es zwischen Vater und Sohn Zerwürfnisse gegeben hatte. Jedenfalls wirkte er noch mürrischer, als er ihr die Papiere zurückgab, und Corrie hielt den Atem an.
    „Begleiten Sie mich ins Arbeitszimmer“, sagte er schließlich schroff. „Ich stelle Ihnen einen Bankwechsel aus, dann können Sie abreisen.“ Er wandte sich zum Gehen.
    Corrie wurde von Entsetzen gepackt. „Warten Sie!“
    Lord Tremaine drehte sich um. Sein Blick durchbohrte sie, und sie verspürte ein befremdliches Flattern in der Magengegend.
    „Ich sagte doch, ich gebe Ihnen Geld. Was wollen Sie noch?“
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, was ihr nicht schwerfiel, da ihr Plan zu scheitern drohte. „Ich … ich brauche ein Dach über dem Kopf, Mylord, wenn auch nur für kurze Zeit. In ein paar Wochen steht mir eine kleine Erbschaft meines Vaters zu, die bei Vollendung meines zweiundzwanzigsten Lebensjahres fällig wird. Es ist keine hohe Summe, aber sie wird mich über Wasser halten, bis Cyrus zurückkehrt.“
    Die buschigen schwarzen Brauen des Earls zogen sich in der Stirnmitte zusammen. „Dann leben Ihre Eltern also nicht mehr? Sie haben niemanden, an den Sie sich wenden können?“
    „Wie gesagt, ich habe keine lebenden Verwandten. Das war einer der Gründe, warum ich Cyrus geheiratet habe. Da ich alleine war, brauchte ich seinen Schutz. Leider war dieser Schutz nur von kurzer Dauer.“
    „Wie lange waren Sie mit Cyrus verheiratet, als er nach Amerika ging?“
    „Knapp über ein Jahr.“
    Der Earl musterte sie argwöhnisch und eingehend.
    Corrie atmete tief durch, während erneut Tränen in ihre Augen traten. Sie war im Begriff in Schluchzen auszubrechen, um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, doch der Earl hob abwehrend die Hand, um einem Gefühlsausbruch zuvorzukommen.
    „Ersparen Sie mir diese Szene. Sie können bleiben … wenigstens so lange, bis ich eine andere Lösung für Sie gefunden habe.“
    Sie schenkte ihm ein wässriges Lächeln und seufzte erleichtert auf, wenn auch aus anderen Gründen, als er vermutete. „Tausend Dank, Mylord. Ich stehe tief in Ihrer Schuld.“
    Er nickte knapp. „Ich sage Rebecca, dass unsere Cousine für ein paar Tage bei uns wohnen wird.“
    „Das ist überaus gütig von Ihnen, Mylord. Auch Cyrus wäre gewiss dankbar, dass Sie mir in meiner Not helfen.“
    Tremaine überhörte geflissentlich ihre überschwänglichen Dankesworte und machte auf dem Absatz kehrt. Kaum hatte er den Salon verlassen, sank Corrie mit schlotternden Knien aufs Sofa.
    Sie hatte es geschafft! Es war ihr mithilfe eines geschickten Täuschungsmanövers gelungen, sich auf Castle Tremaine einzuschleichen! Sobald die Forsythes Vertrauen zu ihr gefasst hatten, wollte sie mit ihren Nachforschungen beginnen.
    Mochte Gray Forsythe auch der schönste Mann sein, der ihr je begegnet war, sprach ihn das nicht von dem Verdacht frei, ihre Schwester und den kleinen Joshua ermordet zu haben. Und falls sich dieser Verdacht bestätigte, sollte der Earl of Tremaine dafür büßen.
    Mürrisch stapfte Gray durch die langen Flure, denn seine Laune hatte sich erheblich verschlechtert. Er wusste nicht, wie es geschehen konnte, aber irgendwie hatte diese zierliche Person in ihren schäbigen Kleidern, die ihn aus großen grünen Augen angefleht hatte, es geschafft, dass er ihr gestattet hatte, in seinem Haus zu wohnen.
    Er hatte ihr Theater von Anfang an durchschaut, ihre Krokodilstränen, ihr Händeringen, ihre zittrige Stimme. Aber hinter ihrer bühnenreifen Vorstellung hatte er etwas entdeckt, was ihn faszinierte. Ihre Verzweiflung schien echt zu sein, geboren aus wilder Entschlossenheit. Was immer es auch sein mochte, es war der Grund, warum er sie nicht fortgeschickt hatte.
    Gray schüttelte den Kopf. Er vermutete in Letty Moss eine Schwindlerin, die es auf sein Vermögen abgesehen hatte, die ihn ausrauben wollte oder Schlimmeres.
    In Gedanken an die zierliche junge Frau mit den feuerroten Löckchen, die unter

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