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Mein feuriges Herz

Mein feuriges Herz

Titel: Mein feuriges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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verloren, war bei einem Vater aufgewachsen, der ihn nicht liebte, und dann war auch noch seine Ehefrau früh verstorben.
    Vermutlich hinderten ihn Verlustängste daran, erneut Bindungen einzugehen. Diese Gedanken dämpften ihren Groll gegen ihn, und sie drehte sich beim Klang seiner tiefen Stimme um.
    „Vielen Dank für Ihre Hilfe heute Nachmittag. Ich hatte zwar nicht die Absicht, Geburtshilfe zu leisten, aber ich war froh, dass Sie da waren.“
    „Ich war keine große Hilfe. Sie wussten genau, was zu tun war.“
    „Ohne Sie wäre es wesentlich mühsamer gewesen.“ Er nahm ihre Hand. „Aus dem erholsamen Ausflug ist zwar nichts geworden, aber vielleicht können wir das morgen nachholen.“
    Heftig schüttelte sie den Kopf. „Sie kennen meine Meinung.“
    „Und wenn ich verspreche, Ihnen nicht zu nahe zu treten?“
    Sie schwieg unschlüssig. Wenn sie allerdings den Namen von Laurels Liebhaber erfahren wollte, musste sie Zeit mit dem Earl verbringen. Dennoch wollte sie sich nicht so schnell wieder in die Höhle des Löwen wagen; außerdem wollte sie ihm einen Denkzettel verpassen.
    Mit einem allzu strahlenden Lächeln blickte sie zu ihm hoch. „Ein verlockender Gedanke, Mylord, aber Lord Jason wollte mir morgen das Gewächshaus zeigen. Er ist offenbar sehr an Botanik interessiert.“
    In Grays Wange vibrierte ein Muskelstrang. „Die einzige Blume, für die Jason sich interessiert, verbirgt sich unter Ihren Röcken.“
    Ihr Lächeln gefror, Zornesröte stieg ihr in die Wangen. „Was Sie nicht sagen! Das scheint ja in der Familie zu liegen.“ Dieser Mensch hatte unmögliche Manieren und nahm kein Blatt vor den Mund.
    Allerdings verlieh ihm seine unverfrorene Verwegenheit einen besonderen Reiz.
    Corrie machte auf dem Absatz kehrt und ging zum Haus.
    „Wir sind noch nicht miteinander fertig, Letty.“
    Sie warf einen Blick über die Schulter und setzte wieder das gekünstelt strahlende Lächeln auf. „Doch, das sind wir, Mylord.“
    Als sie weiterging, hörte sie ihn leise fluchen.

14. KAPITEL
    Beim Frühstück saß Corrie neben Jason, während Charles ihr gegenübersaß. Gray warf ihr einen finsteren Blick zu und begab sich an seinen Platz am Kopfende der Tafel.
    Rebecca schwebte herein, und die Herren erhoben sich höflich. Charles rückte ihr den Stuhl neben dem seinen zurecht.
    „Danke, Liebling.“
    Er machte ihr einen Teller mit Bratwürsten und Rühreiern vom Buffet zurecht und brachte ihn ihr. Rebecca warf Gray einen verschmitzten Blick zu.
    „Ich erwarte euch alle zum Lunch“, verkündete sie. „Ich habe die Countess of Devane eingeladen, mit uns zu speisen.“
    Corries Magen zog sich zusammen. Lady Devane war die Frau, bei der Gray die Nacht verbracht hatte, in der Laurel ertrunken war. Grays Mätresse! Unwillkürlich flog ihr Blick zu ihm. Eine steile Falte hatte sich auf seiner Stirn gebildet.
    „Die Countess ist eine Freundin von Rebecca“, erklärte Charles an Corrie gerichtet. „Ihr Landsitz Parkside liegt nur ein paar Meilen entfernt.“
    Coralee wusste natürlich, wer die Dame war, ohne ihr je vorgestellt worden zu sein. Lady Devane war in der Londoner Gesellschaft eine bekannte Erscheinung.
    „Ich fürchte, ich habe andere Pläne“, meldete sich Gray mürrisch zu Wort. „Mrs. Cardigan bekam gestern ihr erstes Kind. Ich will einen Korb mit Essen und eine Flasche Wein vorbeibringen und mich nach ihrem Befinden erkundigen.“
    „Dein Besuch kann gewiss bis morgen warten“, entgegnete Rebecca. „Ich habe ein köstliches Menü auf der Terrasse vorgesehen. Du willst die Countess doch nicht vor den Kopf stoßen, nicht wahr?“
    „Nun komm schon, Gray, sei kein Spielverderber“, neckte Jason ihn. „Sie hat die Einladung nur angenommen, um dich zu sehen, das weißt du doch.“
    „Jason, benimm dich“, schalt Rebecca. „Die Countess ist eine verheiratete Frau.“
    Jason feixte, und in seinen Wangen bildeten sich entzückende Grübchen. „Verheiratet mit einem Methusalem.“
    Rebecca bedachte ihn mit einem tadelnden Blick, wobei Corrie den Eindruck hatte, sie freue sich insgeheim, dass Jason die Fakten ins rechte Licht gerückt hatte. Das wäre allerdings nicht nötig gewesen, da Corrie ohnehin wusste, dass Lady Devane Grays Geliebte war.
    Der Earl richtete seinen finsteren Blick auf seine Schwägerin. „Wenn ich dir einen Gefallen damit erweise, bleibe ich zum Lunch.“
    Lächelnd nickte Rebecca.
    Corrie schluckte schwer an dem Bissen, der ihr in der Kehle stecken zu bleiben

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