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Mein feuriges Herz

Mein feuriges Herz

Titel: Mein feuriges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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Finger zitterten. Und dann beugte er sich über sie und küsste sie innig. „Nun gut, wenn du es dir so sehr wünschst, sollst du ein Kind von mir bekommen. Jedenfalls werde ich mich darum bemühen.“
    Damit legte er sich auf sie, und sie genoss es, sein Gewicht zu tragen. Corrie gab sich ihm hin und spürte, wie ihre Liebe zu ihm ihr das Herz weitete.
    Sie war sich nicht sicher, ob er sie je lieben könnte, aber heute Nacht hatten sie endlich an die Tür gepocht, hinter der die Zukunft lag, hatten von Kindern und Familie gesprochen.
    Vielleicht war das ein gutes Zeichen.

23. KAPITEL
    An einem sonnigen Nachmittag im Juni fand das Gartenfest zu Ehren des Brautpaars statt. Rebecca war nahezu zwei Wochen mit den Vorbereitungen beschäftigt, um den Erfolg des Festes zu garantieren.
    Um vier Uhr nachmittags wurden die Gäste erwartet. In den Bäumen hingen bunte Lampions, die bei Einbruch der Dämmerung illuminiert werden sollten. Aus dem Dorf waren Bierfässer angekarrt worden, dazu wurde Limonade und Wein gereicht. Auf langen, weiß gedeckten Tischen im Schatten der Bäume war ein üppiges Buffet angerichtet. Saftiger Schweinebraten, rosige Rinderlenden, auf Spießen drehten sich junge Täubchen. Es gab Körbe mit verschiedenen Brotsorten, auf großen ovalen Silberplatten lockte eine reiche Auswahl Käsesorten, Fleischpasteten und Gemüsevariationen, daneben standen Silberschüsseln mit cremigen Soßen, eine kunstvoll errichtete Pyramide aus einheimischen und exotischen Früchten, Obsttorten, Puddings und Eisparfaits.
    Eine festliche Gelegenheit, bei der die Aristokratie sich zwanglos unter das einfache Volk mischte, und die sich niemand aus der Nachbarschaft entgehen lassen wollte.
    Leider hatten sich Corries Eltern gegen die beschwerliche Reise entschieden, aber Tante Agnes und Allison hatten zugesagt, die Corrie seit der Hochzeit nicht gesehen hatte. Die beiden scheuten sich, das junge Glück zu stören, wie sie sagten, wobei in Corrie eine leichte Bitterkeit aufstieg, da Gray nur dann Interesse an ihr zeigte, wenn ihm danach war, sein Verlangen an ihr zu stillen. Natürlich leugnete sie nicht, dass sie die stürmischen Nächte mit ihm genoss, sie hätte sich nur gewünscht, er würde ihr auch sonst etwas mehr Aufmerksamkeit schenken – nicht nur im Bett.
    Das Fest war in vollem Gange, Bier und Wein flossen in Strömen. Weitere Silberplatten mit köstlichen Appetithäppchen wurden aufgetragen und von den Gästen mit Genuss verzehrt. Der Nachmittag ging in die Abendstunden über; alles war bis ins kleinste Detail von Rebecca perfekt organisiert, die in einem Traum aus elfenbeinweißer Seide und bernsteinfarbenem Tüll einer Königin glich. Corrie trug ein Kleid aus hellgrünem Moiré, dessen Rock sich an der Vorderseite in fein plissierten Fältchen öffnete und an Mieder und Saum mit dunkelgrünen Seidenbändern eingefasst war. Ihre weiten Unterröcke raschelten, als sie am Arm ihres Gemahls über den Rasen schlenderte und mit den Gästen plauderte.
    In einem marineblauen Gehrock, grauer Weste, weißer Seidenkrawatte und hellgrauen, schmal geschnittenen Hosen sah Gray umwerfend elegant aus. Sein welliges Haar, wie immer im Nacken gebunden, glänzte lackschwarz. Corrie entgingen die koketten Blicke der Damen natürlich nicht, die sie gelassen hinnahm.
    Sollte auch er sie bemerken, übersah er sie geflissentlich. Er spielte den aufmerksamen Ehemann, und Corrie gab sich Mühe, ihm diese Rolle zu glauben. In Wahrheit aber gab er nur eine Vorstellung für die Gäste. Er sah in ihr nach wie vor nichts anderes als eine willige Bettgefährtin, damit musste sie sich wohl oder übel zufriedengeben, auch wenn es sie traurig stimmte.
    Corrie ließ den Blick über die Schar der Gäste schweifen, die über den gepflegten Rasen schlenderten. Alle wichtigen Nachbarn waren erschienen: der Bürgermeister mit Gattin, der Vikar und seine Familie, Squire Morton mit Frau und Söhnen, von denen zwei bereits verheiratet waren und Nachwuchs hatten.
    Auch die Forsythe-Familie war zahlreich vertreten. Charles und Rebecca, Derek und Vetter Jason. Corrie beobachtete den blendend aussehenden jungen Mann mit den Wangengrübchen und dem brünetten Haar. Jason hatte bestritten, eine Beziehung mit Laurel gehabt zu haben, und er hatte überzeugend geklungen.
    Demnach blieb nur noch Derek Stiles als Verdächtiger.
    Corrie seufzte. Mittlerweile zweifelte sie daran, ob ihr Verdacht begründet war. Ohne das Buch, das sie als Beweismittel gefunden

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