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Mein Geheimnis bist du

Mein Geheimnis bist du

Titel: Mein Geheimnis bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Mundwinkel zeigte sich. »Und noch länger, bis die Leute die Einladung annehmen.«
    Andrea beugte sich vor. »Sie können ja nichts dafür, dass Weller seinen Herzanfall ausgerechnet hier bekommt.«
    »Oh, Sie wissen doch, wie das ist. So was bleibt an einem haften.«
    Mareike sagte das so fatalistisch, dass es schon wieder komisch wirkte. »Möchten Sie noch einen Kaffee?«, fragte sie in Erinnerung an ihre Gastgeberrolle.
    »Nein danke«, lehnte Andrea ab.
    »Sehen Sie!«
    Die Situation war kein bisschen lustig, trotzdem musste Andrea über Mareikes Antwort lachen. »Ich will Ihnen keine Umstände machen. Nur deswegen. Ich bin mir sicher, dass mich Ihr Kaffee nicht umbringen würde.«
    »Nein, nein. Sie haben recht. Kaffee ist zu gefährlich«, beharrte Mareike. »Nehmen wir lieber einen Whiskey. Der kommt aus der Flasche, ganz ohne mein Zutun. Abgesehen vom Eingießen natürlich.« Sie stand auf. Kurz darauf hielt Andrea ein Glas in der Hand, darin eine hellbraune Flüssigkeit. Mareike prostete Andrea zu. »Auf Andrea Lange, die Frau, die mich nicht mag und dennoch zu meiner seelischen Unterstützung geblieben ist.«
    Andrea nippte an ihrem Glas. »Na ja, ich habe zwar keinen Grund, Sie besonders zu mögen, aber . . . wie gesagt, Sie haben absolut recht, dass ich an Ihrer Stelle auch keine Rücksicht auf verletzte Gemüter von Konkurrenten genommen hätte.«
    »Natürlich hatte ich recht. Aber ich will nicht damit prahlen. Im Moment bin ich Ihnen zu dankbar für Ihre Gesellschaft, als dass ich darauf rumreite und Sie vergraule.«
    »Wieso natürlich ?«, fragte Andrea. »Ist das nicht etwas . . . überheblich?«
    »Nicht in diesem Fall.« Mareike lächelte tiefgründig. »Lebenserfahrung«, fügte sie als Erklärung hinzu.
    »Nun tun Sie mal nicht so, als würden Sie durch die paar Jahre, die Sie älter sind, einen Vorsprung haben, der von hier zum Nordpol reicht«, erwiderte Andrea energisch.
    Mareike lachte ihr leises Lachen. »Oh, war das ein Kompliment?«
    Andrea errötete. »Nein. Eine Feststellung. Wie alt sind Sie?«
    Mareikes Augenbrauen zuckten für einen kurzen Moment nach oben. Amüsiert antwortete sie: »Aber Andrea. Das fragt man eine Frau nicht. Das wissen Sie doch.«
    »Nun zieren Sie sich doch nicht so«, forderte Andrea. »Ist doch nur ’ne Zahl.«
    Überraschenderweise gab Mareike nach. »Ich habe gerade genullt.«
    »Vierzig?«
    Mareike nickte. »Alleinstehend, keine Kinder, kein Haustier. Klassischer Karrieretyp«, ergänzte sie trocken. »Genau wie Sie, nehme ich an. Nur eine etwas ältere Ausgabe. Eigentlich sollten wir uns prima verstehen.«
    Andrea schmunzelte. »Wenn wir nicht gerade dasselbe wollten.«
    Wieder dieses leise Lachen von Mareike. »Ja.«
    Andrea lächelte zurück. Und wieder begann es in ihrem Bauch unerwartet zu kribbeln. Was in ihrem Kopf die Alarmsirenen zum Heulen brachte.
    Nicht schon wieder. Du willst doch wohl nicht dem mysteriösen Charme dieser Frau erliegen!
    »Es scheint, Ihnen geht es wieder besser. Dann werde ich mir mal ein Taxi rufen«, beschloss Andrea ihren aus Fürsorge verlängerten Besuch zu beenden.
    Mareike widersprach nicht. Bereits fünf Minuten später holte ein Taxi Andrea ab. Es war gerade in der Nähe gewesen. Andrea ließ sich in die Lederpolster der Rückbank des Mercedes fallen und schloss die Augen. Ihr Herz klopfte.
    Reiß dich zusammen, Andrea! Gefühlsverwirrungen dieser Art sind das Letzte, was du gebrauchen kannst.

4.
    B ei ihrer Ankunft im Büro am nächsten Morgen fand Andrea eine Nachricht von Mareike vor. Sie bat sie in ihr Büro.
    »Weller hatte nur einen leichten Herzinfarkt. Trotzdem fällt er für die nächsten acht Wochen aus.« Die rätselhaft lächelnde Frau von gestern Abend kam Andrea jetzt, beim Anblick der Frau vor ihr – hoch aufgerichtet, konzentriert, ernst – wie eine Einbildung vor.
    »Acht Wochen?«, echote Andrea. »Gerade jetzt. Wir hätten ihn so dringend für die Sache mit der Schössler Werft gebraucht.«
    »Weller will, dass Sie ihn vertreten.«
    Andrea griff nach dem nächsten Stuhl und setzte sich. »Ich?«
    »Brennicke hat dem zugestimmt.«
    »Aber ich . . .«
    »Sie sind laut Weller am besten mit seiner Arbeitsweise vertraut«, führte Mareike unbeirrt fort.
    »Ja, das kann schon sein«, räumte Andrea ein. »Aber wie soll ich das denn alles schaffen?«
    »Tja, sieht so aus, als würden Sie in den nächsten acht Wochen eine Menge Überstunden machen müssen. Nicht zuletzt, weil Sie mich bei

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