Mein Geliebter aus den Highlands
mit ihren Gefühlen umstimmen.
»Aber mein Kind wird nicht vaterlos sein. Es hat einen Vater, und zwar einen sehr stattlichen Mann, der das Blut seiner Mutter schon mit einem kleinen Lächeln in Wallung bringt.«
Gregors Männlichkeit zuckte. Ein schlichtes Kompliment, und er benahm sich wie ein grüner Junge bei seiner ersten Geliebten. Am liebsten hätte er erwidert, dass es nicht nur ein Lächeln war, das er einsetzen wollte, um sie in Wallung zu bringen.
»Du hast doch auch Mavis wegen ihrer Mitgift umworben«, stellte sie fest. »Du hast mir erklärt, dass du auf sie gekommen bist, weil du von ihrer Mitgift erfahren hast. Warum fandest du es bei ihr richtig und scheust jetzt bei mir davor zurück?«
»Weil ihre Mitgift im Vergleich zu deiner wie eine milde Gabe wirkt. Dennoch hätte sich ein Mann wie ich schon mit dieser milden Gabe glücklich schätzen können.«
»Gregor, glaubst du denn, meine Schwester hat Liam mit leeren Händen geheiratet? Sie hat mir einen Großteil ihrer Mitgift überlassen, weil Ardgleann mitsamt seinen reichen Feldern ihr gehört. Machst du es Liam zum Vorwurf, dass er sich gegen die Ehe mit ihr nicht gewehrt hat?«
Eine kluge Frau konnte manchmal ein Fluch sein. Gregors Verstand war vom Schock und dann vom Ale nicht nur durcheinandergebracht, sondern völlig vernichtet worden. All die Dinge, die ihm durch den Kopf gegangen waren, ließen sich unmöglich in vernünftige Worte fassen. Vermutlich würde er zugeben müssen, dass ihn das Ale zu einem Vollidioten gemacht hatte, auch wenn dies ein schwerer Schlag für seinen Stolz sein würde.
»Ich bin fassungslos«, gab er zu. »Du bist eine sehr reiche Frau, die nie in meine Reichweite geraten wäre, wenn das Schicksal dich nicht in das Kellerloch verfrachtet hätte, in dem ich saß. Die ganze Welt wird nun glauben, dass ich dich nur wegen deiner überwältigenden Mitgift geheiratet habe, und das kann ich einfach nicht verkraften.«
»Aha, es ist also dein Stolz.« Sie trat zu ihm und schlang die Arme um seinen Nacken.
»Aye. Mein armer männlicher Stolz macht mir schwer zu schaffen. Aber ich habe auch an dich gedacht. Ich will nicht, dass alle Welt glaubt, du hättest nur aufgrund deiner Mitgift einen Gemahl bekommen«, gab er zerknirscht zu.
Seine Fähigkeit, zu denken, schwand rasch, als sie sein Gesicht und seinen Hals mit sanften Küssen bedeckte. Er erbebte vor Verlangen. Was ließ ihn noch immer zögern?
»Es ist überaus freundlich von dir, dich so sehr um meine Würde zu sorgen, dass du mich wegschieben willst, obwohl du mich begehrst.« Sie begann, sein Hemd aufzunesteln. »Du begehrst mich doch, Gregor, oder?«
Er packte sie und presste sie an seine pochende Männlichkeit. »Meinst du wirklich, dass diese Frage notwendig ist? Aye, ich brauche dich wie ein Fisch das Wasser. Ich brauche dich, um jeden neuen Morgen mit Hoffnung und Lebensfreunde zu begrüßen.« Er streichelte zärtlich ihren Bauch. »Ich brauche dich, damit du mir hübsche kleine Mädchen schenkst mit dichten Haaren und goldbraunen Augen. Aye, ich brauche dich, und es tut mir aufrichtig leid, dass ich dich je im Zweifel darüber gelassen habe.«
Alana war so gerührt, dass sie ihn nur mit Tränen in den Augen anstarren konnte. So deutlich hatte er seine Gefühle noch nie geäußert, und sie war erschüttert von der Festigkeit in jedem seiner Worte. Er hatte zwar nicht gesagt, dass er sie liebte, doch in diesem Moment war ihr das egal. Wenn ein Mann einer Frau so etwas sagte, musste er sie lieben oder zumindest kurz davor stehen, es zu tun.
»Ich glaube, wir sollten meinen Plan vergessen, die Ehe zu annullieren«, schlug er mit rauer Stimme vor und hob sie hoch.
»Und was ist mit unserem schönen Hochzeitsbett?«, fragte sie, während sie die Arme um seinen Nacken schlang in Erwartung darauf, dorthin getragen zu werden.
»Dorthin gehen wir später.«
Alana schlug die Augen auf und blinzelte. Im ersten Moment wusste sie nicht recht, wo sie sich befand. Dann spürte sie, wie Gregor sich bewegte, und hörte, wie Karl aus dem Bett sprang. Sie lächelte in Erinnerung an die letzte Nacht. Erst hatten sie sich in seiner Schlafkammer geliebt, dann waren sie ins Hochzeitsgemach geeilt und hatten sich abermals geliebt. Wild, gierig, wahnwitzig geliebt, dachte sie und freute sich, als Gregor ihr den Nacken küsste.
»Ich habe schon darauf gewartet, dass du aufwachst«, flüsterte er, küsste sie sanft und streichelte ihr zärtlich den Bauch. Er konnte es
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