Mein geliebter Maerchenprinz
gewöhnlichen amerikanischen Mittelstandsfamilie, auf die sie stolz war. Aber Nico gehörte zu einer so exklusiven Klasse von Menschen, dass Regina nicht hoffen konnte, je akzeptiert werden zu können. Seine Mutter war sehr klug. Sie hatte kein Wort darüber verloren, wie wenig Regina zu ihrem Sohn passte. Sie hatte sie einfach in diesem kostbar eingerichteten Raum warten lassen – und der Raum sprach Bände.
Sie hörte Schritte den Gang entlangkommen, und Regina drehte sich hoffnungsvoll um. Aber statt Nico kam seine Mutter herein und bedachte Regina mit einem kühlen Lächeln.
„Sie werden begreifen, wie schwierig diese Situation für die Familie ist“, sagte sie schließlich.
„Das tut mir leid.“
„Nun, wir müssen das Beste daraus machen.“ Wieder ein kühles Lächeln. „Wenigstens weiß die Presse nicht, wer Sie sind, und wenn Sie es ihnen nicht sagen …“
„Sie denken doch nicht, dass ich das tun würde?“ Wo war Nico.
Principessa Donna Gloriana hob die fein gezupften Augenbrauen. „Aber selbstverständlich nicht“, antwortete sie leise. „Massimo hat ein neues Ticket für Sie besorgt. Sie werden heute um Mitternacht fliegen.“
Sie sollte also mit einem Erste-Klasse-Ticket ausgezahlt werden.
„Danke.“
Die Principessa nickte majestätisch.
Noch nie war Regina sich so unbeholfen und so gewöhnlich vorgekommen. Ja, sie war so absolut unpassend für einen Mann wie Nico. „Wo ist Nico?“, fragte sie dann doch und klang so niedergeschlagen, dass sie ihre eigene Stimme kaum wiedererkannte.
„Hier“, hörte sie ihn plötzlich sagen. Er war gerade hereingekommen. „Hat meine Mutter dir gesagt, dass alles arrangiert worden ist?“
Die Kälte in seinem Ton ließ Regina bis ins Innerste erschauern. Sie nickte stumm.
„Mutter, wir gehen besser“, fügte er hinzu.
Regina wäre am liebsten von diesem fürchterlichen Ort geflohen, aber irgendein Reporter würde sie bestimmt finden, und dann würde sie Nico doch noch in Schwierigkeiten bringen. Also zwang sie sich, langsam auf ihn zuzugehen. Mit leicht erhobenem Kinn ahmte sie die hochmütige Haltung seiner Mutter so gut nach, dass Nico lächeln musste.
Sie erwiderte sein Lächeln und schmiegte sich erleichtert an ihn. Obwohl sein Körper sich hart und abweisend anfühlte, drückte Nico sie doch an sich. Der Gesichtsausdruck seiner Mutter wurde eisig.
Als Regina in der Limousine saß, lehnte sie erschöpft den Kopf gegen die Lehne und wartete, bis Nico sich neben sie setzte und den Arm um ihre Schultern legte.
„Ich finde, das lief recht gut“, sagte er. „Du hast dich wunderbar gehalten.“
Da war sie nicht so sicher. „Wo ist mein Gepäck?“
„Schon im Boot.“
Der Chauffeur setzte sich hinter das Steuer und ließ den Motor an.
„Und Massimo?“
„Er ist vorausgefahren. Wir treffen ihn später. Ich fürchte, er wird dich zu deinem Terminal begleiten müssen, wenn wir am Flughafen ankommen.“
„Ich verstehe schon.“ Was sie natürlich ganz und gar nicht tat. Sie versuchte nur, tapfer zu klingen und sich richtig zu verhalten.
„Ich möchte nicht, dass dein Name durch den Dreck gezogen wird, nur weil du dich mit mir eingelassen hast, Cara.“
„Ist schon gut. Es hätte sowieso nie funktioniert. Wir kommen aus verschiedenen Welten. Das beweist nur …“
„Oh Cara … Manchmal frage ich mich, ob all die Dinge, die uns trennen, heutzutage nicht völlig unwichtig sind. Vielleicht würde sich der Aufruhr allmählich legen, wenn wir zusammenblieben. Ich habe viel Geld. Was macht es da aus, wenn du keinen Titel oder kein Vermögen hast?“
„Und deine Mutter? Würde sie sich damit abfinden?“
„Es würde nicht leicht sein für sie, aber sie hätte ja keine andere Wahl.“
Nico hielt sie in den Armen, während die schwarze Limousine dahinglitt, und Regina schmiegte sich an ihn, den Kopf an seiner Schulter. Sie liebte ihn so sehr, dass es wehtat.
„Ich wünschte, wir hätten den heutigen Tag noch zusammen verbringen können“, sagte sie wehmütig.
„Wir haben den Rücksitz der Limousine.“
„Aber der Chauffeur …“
Nico drückte auf einen Knopf, und eine dunkle Scheibe ging zwischen ihnen und dem Fahrer hoch.
„Die Scheiben sind getönt, also kann uns niemand sehen, und der Fahrer kann uns durch diese Spezialscheibe weder sehen noch hören. Wir sind praktisch allein, tesorina.“
Im nächsten Moment lag Regina schon auf dem Rücken, und Nico fing an, sie hastig auszuziehen. Und wie immer mit ihm, war
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