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Mein geliebter Maerchenprinz

Mein geliebter Maerchenprinz

Titel: Mein geliebter Maerchenprinz
Autoren: Ann Major
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der Sex so viel mehr als nur Sex. Mit jedem Kuss, den er ihr gab, mit jeder Liebkosung war Regina, als würde er ihr seine Seele schenken.
    Sobald sie den Flughafen erreichten, würde sie ihn nie wiedersehen. Und zu sagen, dass sie das Beste aus der kurzen Zeit machten, die ihnen geblieben war, wäre eine große Untertreibung gewesen.

7. KAPITEL
    Sicher im Flugzeug angekommen, war Regina allein mit einem Stapel Zeitschriften, die die Stewardessen den Passagieren beim Einsteigen gegeben hatten. Zu ihrem Entsetzen war Nico fast auf allen Titelblättern zu sehen. Sie betrachtete wie betäubt die Fotos all der schönen Frauen, mit denen Nico liiert gewesen war. Es waren so viele Frauen. Dann las sie die Artikel, und mit jedem Wort schrumpfte ihr Selbstvertrauen mehr. War sie wirklich etwas so Besonderes für Nico gewesen? Wenn schon Nicos Mutter sie mit ihrer Arroganz verunsichert hatte, trafen sie diese Berichte über die vielen Affären in Nicos Leben bis ins Innerste. Seine anderen Frauen waren so viel schöner und fast alle auch berühmt. Wie war es möglich, dass ausgerechnet Regina, die ungeschickte Liebhaberin, seine Liebe gewinnen konnte?
    Regina faltete die Zeitschriften mit zitternden Händen zusammen. Die Stewardess fragte sie, ob sie etwas zu trinken haben wollte.
    Regina schüttelte den Kopf und wischte sich eine Träne von den Wangen. „Nein, danke.“
    „Er ist so herzig, nicht?“, sagte die Stewardess in holprigem Englisch. „Alle Frauen in Italien … wir lieben ihn alle, und sie sagen, er hat ein großes Herz …“ Sie beugte sich dichter über sie und senkte die Stimme. „Und einen großen … Sie wissen, ja?“ Sie lachte leise. „Um alle Frauen in Italien zu lieben. Eine Kollegin von mir sagt, sie war drei Tage mit ihm zusammen in Portofino. Und sie kamen die ganze Zeit nicht aus dem Hotelzimmer. Sie aßen Erdbeeren und Schokolade und tranken Champagner.“
    „Drei Tage … glückliches Mädchen.“ Regina wandte sich ab und schluckte mühsam.
    Sie würde nicht weinen. Auf keinen Fall.
    Nico saß mit Viola, oder genauer gesagt, so weit von ihr entfernt wie möglich, im Westflügel des Palazzos und stellte wieder einmal fest, dass er diesen imposanten Raum nie gemocht hatte, weil die hohen Terrassentüren mehr Schatten als Sonnenlicht einzulassen schienen. Er sah über Violas Schulter hinweg zur schlichten Glastür, die zu einer Marmortreppe führte, einer eher geschmacklosen Ergänzung aus dem achtzehnten Jahrhundert.
    Er brauchte nur von dem halbmondförmigen Sofa aufzustehen und zu dieser Tür zu eilen, dann jene hellen Stufen hinunterzugehen, um diesem unmöglichen Gespräch, auf dem seine Mutter bestanden hatte, zu entfliehen. Sein einziger Wunsch war, zum Flughafen in Rom zu kommen, auf welchem Weg auch immer, um von dort nach Amerika zu fliegen. Nach Austin, Texas.
    Seine Mutter räusperte sich und riss ihn aus seinen Gedanken. Eine Sekunde noch sah er Caras Gesicht vor seinem inneren Auge, ihr dunkles Haar, ihre strahlenden dunklen Augen, als er sich von ihr verabschiedete. Ein scharfer Schmerz durchfuhr ihn, und Nico konnte sich nur mühsam auf Viola konzentrieren.
    Die schöne Viola. Seine Pflicht.
    Ihre Wangen waren leicht gerötet, was sie noch liebreizender machte, allerdings berührte ihn ihre Schönheit nicht. Viola sollte die Frau seiner Kinder werden? Seine Ehefrau? Er dachte unwillkürlich an jene letzten Minuten mit Cara in der Limousine – an ihren schweißfeuchten Körper, ihre strahlenden Augen, mit denen sie ihn flehentlich ansah.
    Er stand abrupt auf und ging zum Fenster, wo er mit den Augen fasziniert die beiden Schwäne auf dem Teich verfolgte. Schwäne blieben ein ganzes Leben lang zusammen. Hinter ihm knarrte einer der Stühle. Seine Mutter war aufgestanden und führte jetzt Viola zu ihm.
    Als besäße er keinen eigenen Willen, drehte Nico sich um und zwang sich, die beiden Frauen höflich anzulächeln und Violas Hand zu nehmen. Aber statt sie an die Lippen zu führen, wie er es eigentlich vorgehabt hatte, ließ er sie wieder los und wandte sich wieder zum Fenster um.
    Die Glastür wurde geöffnet, und Tiberio verkündete, dass die Fotografen gekommen wären. Nicos Mutter hatte diesen Termin arrangiert, sie hoffte, dass Fotos von Nico und seiner Verlobten die Gerüchte über seine geheimnisvolle Affäre verstummen lassen würden.
    Nico nahm wieder Violas Hand. „Wollen wir gehen?“
    Seine Mutter sah ihnen zufrieden lächelnd nach.
    Regina schloss nachdenklich
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