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Mein geliebter Maerchenprinz

Mein geliebter Maerchenprinz

Titel: Mein geliebter Maerchenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Major
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ihren Schränken, bis er den Whisky gefunden hatte, und schenkte sich zwei Fingerbreit ein.
    Tief verletzt sah Regina ihm nach, wie er ins Wohnzimmer ging und sich in die weichen Kissen des Sofas sinken ließ, den Kopf nach hinten gelehnt. Er streckte die langen Beine aus und lockerte die Krawatte. Regina knipste das Licht aus. Er musste wirklich sehr erschöpft sein. Immerhin hatte er einen langen Flug hinter sich, von dem er sich noch nicht erholt haben konnte, und hier hatte er sich außerdem noch mit ihr herumschlagen müssen.
    „Du kannst hier übernachten, wenn du möchtest“, bot sie ihm an. „Ich habe ein Gästezimmer.“
    „Danke für dein Angebot.“ Er leerte sein Glas.
    Als er nichts weiter sagte, ging sie den Flur hinunter zu ihrem Schlafzimmer und zog sich aus. Als sie in ihr dünnstes Nachthemd schlüpfte und sich dann die Zähne putzte, versuchte sie, nicht an Nico zu denken, der sich im Wohnzimmer auf dem Sofa rekelte. Aber natürlich gelang es ihr nicht.
    Wollte er sie immer noch? Oder würde ihre Ehe nur eine Vernunftehe sein? Jedes Mal wenn sie ein Knarren hörte, sah sie hoffnungsvoll zur Tür ihres Schlafzimmers. Plötzlich war nichts mehr wichtig bis auf die Tatsache, dass sie sein Baby erwartete und sie heiraten würden. Wenn sie wie Mann und Frau zusammenleben würden, gab es vielleicht noch Hoffnung.
    Obwohl es keine logische Erklärung dafür gab, konnte sie einfach nicht aufhören, ihn zu lieben und zu begehren, selbst wenn sie wusste, dass Nico unfair war. Sie brachte nicht den Mut auf, in ihrem durchsichtigen Nachthemd nach ihm zu sehen, also legte sie sich ins Bett und hoffte, sie würde trotz ihres wild schlagenden Herzens einschlafen können.
    Stunden später, als sie endlich kurz davor war, vom Schlaf überwältigt zu werden, wurde sie von Schritten im Flur aufgeschreckt. Sie sah benommen auf und entdeckte eine breitschultrige Gestalt an ihrer Tür.
    Regina riss die Augen auf. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    „Entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ Nico lehnte am Türrahmen und fuhr sich mit der Hand durch das Haar. „Der Whisky hat mich umgehauen. Ich bin eingeschlafen. Ich fahre jetzt in mein Hotel.“ Seine Stimme klang leicht heiser, und er wirkte unendlich erschöpft.
    „Du brauchst aber nicht …“
    „Ich rufe dich morgen früh an.“
    Sein Ton war kühl und unpersönlich. Im nächsten Moment wandte er sich ab und ging.
    Regina konnte nicht wieder einschlafen und lag immer noch wach in ihrem Bett, als am Morgen das Telefon klingelte.
    „Ich habe einen Jet gechartert“, sagte Nico. „Wir reisen nach dem Mittagessen ab. Ich habe schon mit meiner Mutter gesprochen.“
    Wieder klang seine Stimme kühl und abweisend. Als er auflegte, fühlte Regina sich so durcheinander wie noch nie, aber auch erleichtert, dass er so früh angerufen hatte. Als wäre er ungeduldig.
    In diesem Moment überkam sie die Müdigkeit, auf die sie die ganze Nacht über vergeblich gewartet hatte. Sie stellte ihren Wecker auf zwei Stunden später und schlief sofort ein, als ihr Kopf das Kissen berührte.
    Regina träumte von Italien. Sie war wieder mit Nico in seinem Boot, und sie waren in der kühlen dunklen Meeresgrotte. Das Wasser plätscherte gegen die Bootswände, im selben Rhythmus, in dem sie und Nico sich liebten. Und sie wusste nur, dass sie für immer bei ihm sein wollte.

10. KAPITEL
    Obwohl der heftige Schauer sich inzwischen in einen Nieselregen verwandelt hatte, arbeiteten die Scheibenwischer mit Höchstgeschwindigkeit. Nico fuhr durch das hohe Tor, und als der Alfa Romeo vor dem Palazzo hielt, setzte Regina sich auf.
    Wie auf ein Stichwort eilte eine ganze Gruppe von Bediensteten aus dem schönen Haus.
    „Wer sind all diese Leute?“
    „Ich habe Mutter gesagt, sie soll kein Aufhebens machen“, meinte Nico gereizt.
    Unter der Aufsicht von Abruzzi, dem hageren Herrn, der Regina vor gar nicht allzu langer Zeit bewacht hatte, stellte sich die Dienerschaft in zwei Reihen zu beiden Seiten der Granittreppe auf. Und das, obwohl es heftig regnete.
    „Oh nein! Warum tut er ihnen das an? Sie werden völlig durchnässt sein!“ Regina spürte, dass ihr ein wenig übel wurde, und rollte die Scheibe herunter, um tief Luft zu holen.
    Nico sah sie besorgt an. „Geht es dir gut?“
    „Ja, ich glaube schon.“
    Er seufzte. „Das Ganze tut mir leid, aber vielleicht ist es besser so. Irgendwann musstest du das Personal kennenlernen. Und der Regen wird unsere Ausrede sein, die

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