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Mein geliebter Maerchenprinz

Mein geliebter Maerchenprinz

Titel: Mein geliebter Maerchenprinz
Autoren: Ann Major
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zu Regina. Er und Nico hatten allein in seinem Arbeitszimmer einen Wein getrunken und sich dort etwa eine halbe Stunde aufgehalten. Offenbar hatte das bereits gereicht, um sie zu den besten Freunden zu machen.
    „Er hat einen klugen Verstand. Wir haben über Golf und den Krieg gesprochen.“
    „Den Krieg?“
    „Den Zweiten Weltkrieg. Sie haben eine Menge Schlösser verloren. Dann haben wir über die Heirat gesprochen.“
    „Die Heirat?“
    „Eure Heirat, Regina. Er besteht darauf, sie allein zu bezahlen. Er wird uns mit dem Jet abholen lassen, wenn es so weit ist, und er möchte, dass ich deine Mutter darüber hinwegtröste, dass sie nicht an den Vorbereitungen teilnehmen kann. Das wird allerdings nicht einfach sein. Du kennst ja deine Mutter.“
    Er hatte mit ihrem Vater über die Hochzeit gesprochen, nicht mit ihr.
    „Du bist mir vielleicht eine Heimlichtuerin. Die Sache mit der Samenspende hat mich ein paar Jahre meines Lebens gekostet, das kann ich dir sagen! Und dann fliegst du nach Italien und fängst dir sogar einen echten Prinzen ein. Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“ Sein Ton war nachsichtig, ja sogar liebevoll.
    „Ich habe ihn nicht eingefangen.“
    „Er ist ein guter Mann, und ich glaube, er ist stark genug, um mit dir fertig zu werden.“ Er tätschelte ihr voller Zuneigung die Schulter, so wie er es immer mit Susana machte, und dann war es schon Zeit, zu Tisch zu gehen.
    „Ich werde auch einen Prinzen heiraten“, verkündete Gina, als alle sich gesetzt hatten.
    „Als sie hörte, dass ein Prinz zu Besuch kommt, wollte sie unbedingt ihr blaues Prinzessinnenkostüm anziehen“, sagte Susana lächelnd.
    „Tante Reggie hat es mir geschenkt!“, rief Gina, und ein Stückchen Paprika, das sie mit ihrer Gabel aufgespießt hatte, fiel auf ihren Teller zurück.
    „Da du deiner Tante ja so ähnelst, bin ich sicher, dass du auch einen Prinzen heiraten wirst“, sagte Nico nun freundlich.
    Er hat auf alles eine schmeichlerische Antwort, dachte Regina mit gemischten Gefühlen. Und er war sich seines Charmes so sicher. Aber warum auch nicht? Regina hatte er genauso schnell erobert, und ihre Familie in weniger als einer Stunde. Er nahm ihre Hand und sah Regina liebevoll an. Heuchler, dachte sie. Sie war plötzlich so wütend über die Macht, die er über sie ausübte, dass sie ihn am liebsten unter dem Tisch getreten hätte. Aber sie konnte ihren Impuls im letzten Moment unterdrücken.
    „Ach, junge Liebe“, sagte ihr Vater mit einem zufriedenen Seufzer. Er schenkte seiner Frau ein zärtliches Lächeln. „Die mit Ricotta gefüllten Paprikaschoten sind köstlich.“
    „Genau wie die Zucchini und das Huhn in Zitronensauce“, sagte Nico. „Du isst ja gar nichts, Liebling. Ist dir wieder übel?“ Wieder sah er sie mit einer beunruhigenden Zärtlichkeit in den Augen an.
    Warum musste er ein so guter Schauspieler sein?
    „Nein, es geht mir gut!“ Ihr Ton war so scharf, dass ihre Mutter und Susana die Stirn runzelten.
    „Dann versuch doch, etwas zu essen, mein Schatz“, sagte ihre Mutter. „Dem Baby zuliebe. Probier die Käsefüllung.“
    Regina tat ihr den Gefallen, und ihre Mutter erhob sich zufrieden, um den Nachtisch zu holen.
    Als das Mahl beendet war, sprang Regina auf, um beim Abräumen zu helfen, aber ihre Mutter hob eine Hand. „Zuerst musst du uns noch erzählen, wie ihr beide euch kennengelernt habt.“
    Regina setzte sich, brachte aber kein Wort heraus.
    „Am Strand von Amalfi“, antwortete Nico ohne Verlegenheit. „Meine Großmutter hat ein Geschäft in Ravello. Sie traf Cara als Erste und war bezaubert von ihr. Sie verkaufte ihr ein Kleid, und als sie Cara später unter einem Zitronenbaum stehen sah, winkte sie ihr zu. Ich sah zu ihr hinüber, und als Cara mich ansah, konnte ich nicht mehr wegschauen. Es war, als ob …“ Er hielt inne, und die Stille war fast noch fesselnder als seine Worte. „Ich hatte noch nie etwas Ähnliches erlebt.“
    „Wie romantisch“, schwärmte Susana.
    „Ja, das war es auch.“ Er legte die Hand wieder auf Reginas.
    Bei seiner Berührung durchfuhr sie ein erregender Schauer, und obwohl sie versuchte, sich dagegen zu wehren, konnte sie nichts gegen die Sehnsucht tun, die er schon wieder ihn ihr weckte. Nico schenkte ihr einen so eindringlichen Blick, dass ihr ganz schwindlig wurde.
    „Sie hat mein Herz im Sturm erobert“, fuhr er fort, hob ihre Hand und küsste sie.
    Der gemeine Kerl! Alles war nur geschauspielert!
    Regina
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