Mein griechischer Boss - und Geliebter
seinen Koffer in das Staufach. Er trug kein überflüssiges Gramm Fett mit sich herum, war schlank, muskulös und unglaublich fit. Als er ihr gegenüber Platz nahm, wandte sie den Blick ab.
„Vermutlich wird es ein ruhiger Flug, die Wettervorhersage ist gut“, informierte er sie, während er sich anschnallte.
Wenigstens darüber brauche ich mir keine Sorgen zu machen, dachte sie trocken. Wenn es ihr jetzt noch gelänge, sich auf die Arbeit zu konzentrieren und nicht davon zu träumen, wie attraktiv sie ihren Boss fand oder auf wie angenehme Weise die Zeit bei ihrem letzten Flug verstrichen war, dann wäre sie ganz zufrieden.
Die Tür zum Cockpit schloss sich, und sie waren allein. Ein paar Augenblicke später rollten sie über die Startbahn. Katie schaute aus dem Fenster. Noch war es hell, aber bis zum Sonnenuntergang dauerte es nicht mehr lange. Nachtflüge sind gut, redete sie sich ein. Nach dem anstrengenden Tag würde sie vermutlich keine Probleme damit haben einzuschlafen.
Am Rand des Runways warteten sie auf die Starterlaubnis. „Erinnerst du dich noch an unseren Flug nach Paris, Katie?“, fragte er plötzlich. Erneut spürte sie, wie ihr Magen einen Satz machte. „Nein, nicht so richtig“, log sie. Er lächelte, und sie erkannte, dass er ihr die Antwort nicht im Geringsten abnahm.
„Aber ich bin überrascht, dass du dich daran erinnerst“, fuhr sie rasch fort. „Ich meine, unser Flirt in zwölftausend Metern Höhe ist doch für dich vermutlich nur einer von vielen gewesen.“
Er hob eine Augenbraue. „Glaubst du das?“
Achselzuckend wandte sie den Blick ab.
Plötzlich sagte er etwas auf Griechisch. Obwohl er wie ein typischer Südeuropäer aussah, war sie immer überrascht, ihn in seiner Muttersprache reden zu hören.
„Was hast du gesagt?“, fragte sie ihn und versuchte den wohligen Schauer zu ignorieren, den der Klang seiner Stimme bei ihr ausgelöst hatte.
„Ich finde, der Tag war ziemlich atemberaubend.“ Als sie rot wurde, lachte er laut. „Zum Glück habe ich den Satz nicht ganz richtig übersetzt, sonst würdest du noch die Kabine in Brand stecken.“
„Alexi, hör auf!“, murmelte sie verlegen. „Was damals war, ist vorbei, okay? Das Thema ist tabu!“
Er warf ihr einen spöttischen Blick zu und schüttelte den Kopf. Der Jet beschleunigte, und schon donnerten sie über die Startbahn. „Wer wird denn gleich in die Luft gehen!“
Es schien ihm ein unglaubliches Vergnügen zu bereiten, sie aufzuziehen. Wie sollte sie die Zeit mit ihm allein bloß überstehen? Katie glaubte nicht, dass sie je wieder unbefangen mit ihm würde umgehen können. Er hatte sie dazu gebracht, sich auf eine Art und Weise zu benehmen, die völlig untypisch für sie war. Daran wollte sie nicht erinnert werden, aber in seiner Gegenwart konnte sie es unmöglich vergessen.
Das Flugzeug hob vom Boden ab, und einen Moment verspürte sie eine angenehme Leichtigkeit. Als die Maschine die dünne Wolkendecke durchbrach, verschwand London unter weißer Watte. Kurz darauf erlosch die kleine Lampe, und sie konnte den Sicherheitsgurt wieder öffnen.
„Möchtest du einen Drink, ehe wir uns in die Arbeit stürzen?“ Er sah sie an.
„Nein danke.“ Allein seine Stimme ließ ihre Nerven vibrieren. Alles wird gut, solange ich mich ganz auf die Gegenwart kon zentriere .
Alexi stand auf und holte seinen Aktenkoffer aus dem Gepäckfach. „Wo in Frankreich lebt deine Schwester eigentlich?“, fragte er nebenbei, als er ihn öffnete und seine Unterlagen herausnahm.
„Im Südwesten, in einem kleinen Dorf namens Aviger.“
„Ist sie mit einem Franzosen verheiratet?“
„Nein, Lucy ist Single.“
Ihre Schwester war in Sachen Männer genauso ungeschickt wie sie selbst. Vor gar nicht allzu langer Zeit hatten sie entschieden, dass auf der Familie Connor ein Fluch liegen musste. Die schlechten Beziehungen ihrer Mutter waren legendär, und Lucy und Katie hatten als Kinder beträchtlich darunter gelitten. Ständig waren sie vom Regen in die Traufe gekommen. Kein Wunder, dass sie beide misstrauisch waren, wenn es um Beziehungen ging, und dass beide vehement auf ihrer Unabhängigkeit bestanden.
Katie war stets fest entschlossen gewesen, nicht so zu werden wie ihre Mutter. Als sie mit Carl zusammen war, wollte sie unbedingt glauben, dass er zuverlässig und ehrlich sei. Es hatte ewig gedauert, ehe sie mit ihm ins Bett gegangen war. Sie wollte sich ganz sicher sein. Aber wie konnte man sich über irgendeinen Menschen
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