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Mein Hauptgewinn bist du!

Mein Hauptgewinn bist du!

Titel: Mein Hauptgewinn bist du! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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nassen Körper und bemühte sich, ihn zu stützen, während er aus der Wanne stieg. Hoffentlich hält das Tuch wenigstens bis zum Bett! flehte sie innerlich. Denn allein die Wärme seines Körpers so dicht an ihrem machte sie völlig schwach.
    „Warum bist du immer noch hier?“, fragte Jack, sobald er auf der Bettkante saß.
    „Weil ich befürchte, dass du dich sonst vor dem notwendigen Arztbesuch drückst.“
    „Akzeptabler Grund“, knurrte er fast unwirsch.
    „Jack, ich …“
    „Wo würdest du denn sonst hingehen? Wo ist dein Zuhause?“
    „In New Orleans.“
    „Eine große Stadt. Warum hast du nicht dort im Kasino gearbeitet? Das wäre sicherer gewesen als bei Bobby Gold.“
    „Was bedeutet, dass du natürlich das Kasino in New Orleans kennst“, stellte Cara sarkastisch fest.
    „Natürlich“, bestätigte Jack.
    Sie wollte ihm nicht die Wahrheit sagen.
    Wie sollte sie einem Mann wie ihm auch vermitteln, dass sie glaubte, nie ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, wenn sie Louisiana nicht den Rücken kehrte? Oder wie sehr sie sich nach Romantik und Abenteuer sehnte. Und danach, exotische Plätze rund um den Globus zu erforschen. All das hörte sich kindisch an, wenn man es laut aussprach. Und doch waren es ihre heimlichen Träume, die sie tief in ihrem Herzen vergraben hielt.
    Am liebsten wäre Cara auf der Stelle geflohen. Irgendwie war sie immer auf der Flucht. Gleichzeitig verspürte sie ein dumpfes Schuldgefühl und glaubte kein Recht zu haben, so zu empfinden. Nicht gegenüber ihrer Familie und auch nicht Jack gegenüber.
    „Ich dachte, in Vegas wären die Verdienstmöglichkeiten besser.“ Cara schüttelte das Bettzeug auf. „Warum schläfst du nicht ein wenig? Es wird dir guttun.“
    Langsam und mit schmerzverzerrtem Gesicht sank Jack in die Kissen und seufzte. „Du planst doch nicht etwa, mich im Schlaf zu erwürgen?“
    „Zuerst habe ich daran gedacht, dann aber umdisponiert“, antwortete sie ernsthaft. „Keine Angst, du bist vor mir sicher. Ich schlafe auf dem Boden.“
    Bevor sie sich wegdrehen konnte, fing er ihr Handgelenk ein. „Das ist nicht nötig, Cara. Der Boden ist viel zu hart und kalt.“
    „Das macht mir nichts aus.“
    „Das Bett ist groß genug für uns beide.“
    Fast hätte Cara gelacht. Sie war sich nicht einmal sicher, ob der Raum groß genug für sie zwei war! „Ich möchte dir im Schlaf nicht aus Versehen in die Rippen boxen.“
    „Sehr rücksichtsvoll von dir. Warum nur nehme ich dir das als Grund für deine Weigerung nur nicht ab?“
    „Keine Ahnung“, murrte sie patzig.
    „Leg dich ins Bett, Cara.“ Er sprach zu ihr wie zu einem störrischen Kind. „Du kannst ja ein Kissen zwischen uns schieben, wenn du dich dann besser fühlst. Um meine Rippen zu schonen …“
    Es lockte sie sehr, auf sein Angebot einzugehen, zumal sie schrecklich müde war. Morgen würde alles ganz anders aussehen, besonders nach ein paar Stunden Schlaf. Dann konnte sie mit klarem Kopf überlegen und entscheiden, wie es weitergehen würde. Und wie sie ohne Geld und ihren Reisepass zurück nach New Orleans kommen sollte.
    „Na gut, Jack Wolfe“, gab sie sich schließlich geschlagen. „Aber wenn du mich, egal ob vorsätzlich oder auch nur aus Versehen, unsittlich berühren solltest, hast du morgen früh ein zweites blaues Auge. Das verspreche ich dir.“
    Darüber lachte er nur.

4. KAPITEL
    Jack schlief sehr unruhig in dieser Nacht. Sobald er sich bewegte, weckten ihn seine geschundenen Rippen. Was seinen Schlaf aber noch viel mehr beeinträchtigte, waren die Albträume, die ihn immer wieder einholten, sobald er die Augen schloss. Und der warme Frauenkörper dicht neben ihm …
    Er hätte Cara so gern an sich gezogen und einfach nur festgehalten. Der Drang nach besänftigender Nähe überwältigte ihn fast.
    Seit Jahren hatten ihn die quälenden Träume kaum noch heimgesucht, doch heute Nacht fielen sie wie gewaltige Monster mit Zähnen und Klauen über ihn her. Sein Vater war wie ein Chamäleon gewesen. Einmal brachte er sie zum Lachen oder baute ein Baumhaus für seine Sprösslinge, im nächsten Moment rastete er völlig aus, tobte vor Wut und brüllte sie an, wenn er sie nicht fast besinnungslos schlug.
    Doch Jack hatte sich nie erlaubt zu weinen. Anders als seine Geschwister erkannte er meist die Vorboten derartiger Anfälle und verschwand vorher – wenn möglich. Dabei litt er besonders mit denjenigen, auf die William es speziell abgesehen hatte.
    Warum ihn die

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