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Mein Hauptgewinn bist du!

Mein Hauptgewinn bist du!

Titel: Mein Hauptgewinn bist du! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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Londons gab.
    Während des opulenten Frühstücks aus Toast, Eiern mit Bacon, gegrillten Tomaten und reichlich Kaffee sprachen sie über unverfängliche Dinge wie die aktuelle Temperatur und den ungewöhnlich klaren Himmel über Londons City. Nach dem vorausgegangenen anstrengenden Abend war Cara richtig froh, einfach nur entspannen zu können.
    Sie genoss es, mit Jack zu plaudern, auch wenn es um nichts ging.
    „Erzähl mir von dir“, forderte er unvermittelt nach einem launigen Kommentar über eine aufgetakelte Lady und ihren Hund, der das gleiche Blumenmuster trug wie sein Frauchen.
    „Was willst du denn wissen?“, fragte Cara vorsichtig und schlagartig angespannt.
    „Zum Beispiel, warum du glaubst, immer alles allein schaffen zu müssen und keine Hilfe von anderer Seite akzeptieren kannst.“
    „Ich kann schon Hilfe annehmen … ich bin es einfach gewohnt, allein für mich zu sorgen.“
    „Aber warum? Was ist geschehen, dass du diesen starken Drang nach Unabhängigkeit entwickelt hast?“
    „Wer sagt, dass es unbedingt einen Auslöser gegeben haben muss“, versuchte sie, sich aus der Affäre zu ziehen. „Ich bin eben nicht mit dem sprichwörtlichen Silberlöffel im Mund geboren worden.“
    „So wie ich meinst du?“ Jacks Stimme klang seltsam flach.
    „Das … das wollte ich damit nicht sagen, aber …“
    „Schon gut, Cara, hier und jetzt geht es um dich“, kürzte er ihr Gestammel ab.
    „Nein!“, protestierte sie vehement. „Es geht darum, uns besser kennenzulernen.“
    Jack seufzte. „Also gut. Ich bin tatsächlich in eine wohlhabende Familie hineingeboren worden, trotzdem war es eine … eher chaotische Kindheit.“
    „Weil du deine Mutter früh verloren und deinen Vater verabscheut hast“, half sie ihm auf die Sprünge.
    „William Wolfe war ein unerträglicher Tyrann“, sagte Jack hart. „Und er verfügte über ein wahrhaft teuflisches Temperament. Wenn es dich interessiert, warum ich wusste, dass meine Rippen geprellt und nicht gebrochen waren, kann ich nur auf meinen Vater verweisen. Er hat mir gezeigt, wie sich der Unterschied anfühlt.“
    Vor Entsetzen krampfte sich Caras Herz zusammen. Was für ein Mann brachte es fertig, seine Kinder zu schlagen? Und dann auch noch mit einer unfassbaren Brutalität. Bei allen Fehlern, die ihr eigener Vater hatte, war er nie gewalttätig geworden. Ein Lügner und Betrüger ja, aber kein Schläger.
    „Es tut mir unglaublich leid für dich, Jack“, sagte sie leise und wollte ihre Hand auf seine legen, doch er zog sie weg. „Du musst nicht …“
    „Ja, ich habe ihn gehasst!“, brach es unvermutet aus ihm heraus. „Und wenn ich ihn getötet hätte, wäre ich nicht einfach weggerannt! Dieses Monster hat Annabelle mit seiner verdammten Reitpeitsche für immer entstellt und jeden Funken Lebensfreude aus ihr herausgeprügelt, als sie gerade mal fünfzehn war. Sie wäre fast gestorben …“
    Heiße Tränen stiegen in ihre Augen, und diesmal hielt Cara sie nicht zurück.
    „Jacob hat versucht, ihn zu stoppen. Dabei ist William gefallen, mit dem Kopf aufgeschlagen und war sofort tot.“ Jack holte tief Luft und wandte Cara sein Gesicht zu, das aschgrau war vor Schmerz und Wut. „So, und jetzt kannst du ruhig auch noch den schlimmsten Part der Geschichte hören. Ich wäre glücklich gewesen, ihn an Jacobs Stelle mit meinen eigenen Händen umgebracht zu haben.“
    „Bitte, Jack, sag so etwas nicht …“
    Abrupt stieß er den Stuhl vom Tisch zurück und stand auf. Sein Atem ging so hart, als hätte er sich gerade mit Gewalt den Weg durch einen unwegsamen Dschungel bahnen müssen. Wahrscheinlich fühlte es sich für ihn auch genauso an. Einen Dschungel voller Hass und bitterer Erinnerungen, dem er einfach nicht entkommen konnte, so sehr er es auch versuchte.
    „Warum, Cara? Genau so bin ich. Du wolltest die Wahrheit … jetzt hast du sie bekommen.“

9. KAPITEL
    Nachdem Jack sich erneut seit Stunden in seinem Arbeitszimmer verschanzt hatte, beschloss Cara irgendwann, dass es genug war. Sie legte das Buch, in dem sie seit Stunden versuchte zu lesen, aus der Hand und marschierte ohne zu zögern los.
    Erst vor der Tür hielt sie kurz inne und lauschte. Sie hörte Tippgeräusche und Jacks tiefe Stimme. Offenbar telefonierte er nebenbei noch. Cara überlegte, ob sie ihn tatsächlich stören durfte.
    Inzwischen war Jack über vierundzwanzig Stunden wach und arbeitete quasi nonstop. Gleich nach seinem Geständnis im Café waren sie ins Penthouse

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