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Mein Hauptgewinn bist du!

Mein Hauptgewinn bist du!

Titel: Mein Hauptgewinn bist du! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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gemischt mit tiefer Traurigkeit, überflutete sie und trieb ihr die Tränen in die Augen. Jack hatte es wenigstens versucht. Aber er konnte sie wohl nicht weiter an sich herankommen lassen, außer in physischer Hinsicht. Es war Sex, was er von ihr wollte, nicht emotionale Nähe.
    Sie hatte die Wahl. Entweder sie tat, als hätte es die letzte halbe Stunde nie gegeben und als wäre sie nicht verletzt von seiner Weigerung, sich ihr mehr zu öffnen als bisher, oder sie ging allein zu Bett. Die Entscheidung fiel ihr nicht leicht, aber sie musste aufpassen, sich nicht selbst zu verlieren. Nur ein Sexspielzeug zu sein, war ihr zu wenig. Sie verdiente Besseres. Wenn schon nicht von Jack, dann wenigstens von sich selbst.
    „Ich bin müde, Jack. Es war ein langer Tag.“ Sie spürte, wie er sich versteifte und schob ihn sanft von sich. Als sie jedoch, wenn auch nur für einen Sekundenbruchteil, das unverhüllte Begehren in seinen Augen sah, bereute sie es schon wieder. Fast hätte sie die Hand ausgestreckt, um über seine dunkle Wange zu streichen, doch das durfte sie nicht.
    Nicht heute Abend … nicht in dem Moment, wo sie fühlte, wie ihr Herz brach.
    „Dann wünsche ich dir eine gute Nacht“, erwiderte Jack heiser, drehte sich um und ging.
    Was mochte Jacob tatsächlich gewollt haben? Seit Cara diese Frage in sein Hirn gepflanzt hatte, konnte Jack an nichts anderes mehr denken. Dabei gab es ganz sicher nichts, was den Schmerz und die Wut über Jacobs Versagen besänftigen oder gar auslöschen würde. Warum frage ich mich dann immer wieder, was mein Bruder mir sagen wollte?
    Und warum muss ich ständig daran denken, wie Cara mich angesehen hat, als ich behauptet habe, ich wüsste es nicht und es würde mich auch nicht interessieren?
    Verdammt! Was fiel ihr ein, sich derartig in sein Leben einzumischen, sodass er sogar anfing, seine heftige Reaktion und harsche Ablehnung gegenüber Jacob infrage zu stellen? Und wie sollte er Cara seine seit zwanzig Jahren schwelende Wut und Gekränktheit erklären? Und warum wollte er das überhaupt?
    Jack knallte den Stift, den er die ganze Zeit über nervös zwischen den Fingern gedreht hatte, auf den Schreibtisch und stützte erschöpft den Kopf auf die Hände.
    Cara … sie ging ihm einfach nicht aus dem Sinn.
    Er war nahe dran, zu ihr zu gehen und ihr einfach alles ungefiltert vor die Füße zu werfen. Aber was hatte seine düstere Vergangenheit mit dem zu tun, was zwischen ihnen beiden war? Nichts! Und das war auch gut so! Es ging um sein Leben, und damit konnte er tun, was er wollte.
    Entschlossen rief Jack den japanischen Aktienmarkt auf dem Monitor seines PCs auf und versuchte, sich auf die aktuellen Zahlen zu konzentrieren. Das Börsengeschäft war bereits in vollem Gang, aber das würde ihn nicht daran hindern, noch einen guten Schnitt zu machen, bevor der Tag vorbei war.
    Als Cara erwachte, stand die Sonne bereits hoch am Himmel. Ihre Strahlen drangen durch die Schlitze der halb offenen Jalousien und zauberten kuriose Muster auf ihre Bettdecke.
    Sie war allein, Jacks Bettseite war unbenutzt. Ob er nebenan auf der Couch geschlafen hatte? Oder in seinem Arbeitszimmer? Ein vages Schuldgefühl und zunehmende Unruhe trieben sie aus dem Bett und ließen sie nach ihrem Bademantel greifen. Jack hatte sie doch wohl nicht hier in seinem Apartment allein gelassen? Bei diesem Gedanken überfiel sie heiße Panik, obwohl sie nicht wusste, warum.
    Aufgelöst hastete Cara los. Jack war nicht in der Küche, nicht draußen auf der Dachterrasse und auch nicht im Wohnzimmer. Atemlos blieb sie stehen und lauschte ins Leere. Ein leises Klack-Klack verriet ihr, wo sie suchen musste. Ohne zu klopfen, stieß sie die Tür zum Arbeitszimmer auf und starrte Jack an, der auf der PC-Tastatur herumhämmerte.
    „Hast du überhaupt eine Sekunde geschlafen?“, fragte sie heiser.
    Sein Kopf flog hoch, in den müden Augen las Cara Unverständnis. Dann schaute Jack zum Fenster, registrierte langsam, dass es bereits Tag war und zuckte mit den Schultern. „Offenbar habe ich völlig die Zeit vergessen.“
    „Dann hast du tatsächlich die ganze Nacht vor dem Computer gesessen?“
    „Ist anzunehmen“, kam es vage zurück. „Aber jetzt macht der japanische Aktienmarkt ohnehin dicht.“
    Aktienmarkt! Das war es also, was Jack bewegte und fesselte, während sie sich von ihrer aussichtslosen Liebe zu diesem unmöglichen Mann bis ins Innerste aufgewühlt fühlte! Warum sie trotzdem den Drang verspürte, zu ihm zu

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