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Mein Hauptgewinn bist du!

Mein Hauptgewinn bist du!

Titel: Mein Hauptgewinn bist du! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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jetzt weitergehen soll?“, knurrte er und hob erneut die Hand zu ihrem Champagner. Diesmal leerte er ihn mit einem einzigen Schluck.
    Cara wartete angespannt, bis sie das Glas wieder in den Händen hielt, als bräuchte sie es als eine Art Anker. „Ich denke, wir sollten reden.“
    „Einverstanden.“
    Das überraschte Cara und machte sie vorübergehend sprachlos. Sie hatte die üblichen Proteste und Ausflüchte erwartet.
    Und Jack? Er erwartete das übliche weibliche Geschnatter über tiefe Gefühle und weitreichende Zukunftspläne. Bisher hatte er sich in diesem Punkt nicht besonders sensibel gezeigt, aber das ließ sich ändern. Außerdem würde sie ihn garantiert nach seiner Kindheit fragen, über die er ihr natürlich nicht die traurige Wahrheit präsentieren konnte. Aber für solche Fälle hatte er sich schon vor langer Zeit elegante Ausflüchte und nichtssagende Floskeln zugelegt.
    Sobald ihre Neugierde zufriedengestellt war, würde er den Spieß umdrehen und ihr die gleichen Fragen stellen. Und wenn er ehrlich war, musste Jack zugeben, dass ihn Caras Antworten aufrichtig interessierten.
    Doch was dann kam, darauf war er nicht im Geringsten vorbereitet.
    „Okay, dann verrate mir, was das gestern Abend in der Bar zu bedeuten hatte.“

8. KAPITEL
    Jacks Blick, in dem eben noch so viel Hitze und wortlose Versprechen gelegen hatten, wurde schlagartig eiskalt und abweisend. Dennoch bereute Cara es nicht, ihm die Frage gestellt zu haben, die sie seit gestern nicht mehr losließ.
    Trotz aller, vornehmlich körperlichen Nähe stieß er sie immer wieder zurück, und sie wollte endlich wissen, woran sie mit ihm war. Wahrscheinlich wäre es das Schlaueste, ihn einfach aus ihren Gedanken und ihrem Leben zu streichen, doch ganz so weit war sie noch nicht. Aber dies war ihr letzter Versuch. Wenn Jack sie jetzt abwies, brauchte sie sich keine Illusionen und Hoffnungen zu machen.
    Dann war es vorbei, endgültig …
    „Das ist eine lange Geschichte.“
    Cara spürte, wie ihr Herz einen Schlag aussetzte. „Ich habe Zeit.“
    „Gut, dann kommt hier die komprimierte Fassung.“ Es hörte sich an, als würde er die Wörter förmlich ausspeien. „Jacob ist ohne Vorwarnung oder eine Erklärung von Wolfe Manor verschwunden, als wir ihn am dringendsten brauchten. Lucas musste von heute auf morgen als Hüter des Hauses und der jüngeren Geschwister einspringen, war aber völlig überfordert. Also ist auch er gegangen. Und damit war die Reihe an mir. Ich bin geblieben.“
    So viel Einblick in sein Leben hatte Cara niemals von Jack erwartet, zumal sie innerlich schon darauf eingestellt gewesen war aufzugeben. „Das tut mir sehr leid“, sagte sie weich und wusste, dass dies nicht die ganze Geschichte sein konnte. Sie spürte seine Qual, als wäre es ihre eigene, denn sie wusste aus Erfahrung, was es bedeutete, völlig unvorbereitet Verantwortung übernehmen zu müssen.
    „Ich war gerade mal siebzehn“, fuhr Jack dumpf fort. „Und ich musste für vier kleinere Geschwister sorgen.“
    „Du hast es geschafft, nicht wahr?“
    „Ja.“
    „Vielleicht glaubst du mir nicht, Jack, aber ich ahne, wie du dich gefühlt haben musst. Der Hurrikan Katrina hat mein Leben völlig auf den Kopf gestellt. Und ich weiß, dass man sich wie in einer Falle gefangen fühlt, wenn man versucht zu tun, was man als notwendig und richtig ansieht.“
    „Du kannst unmöglich nachempfinden, was ich durchgemacht habe, Cara!“ Seine Stimme klang bitter und eine Spur verärgert. „Sei einfach dankbar dafür.“
    „Aber ich musste Opfer bringen, die …“
    „Das habe ich nicht gemeint.“
    „Okay, dann sag mir, was du wirklich meinst.“
    „Ich …“ Jack brach ab. „Verdammt!“
    „Schon gut“, beschwichtigte Cara und strich sanft über seinen Arm.
    „Es ist eine verflucht hässliche Geschichte. Du hast ja keine Ahnung …“
    Cara biss sich auf die Lippe. Sie wollte wissen, was hinter Jacks offensichtlicher Verzweiflung steckte und wollte es doch nicht. Die kalte Wut und der Hass in seinen Augen machten ihr Angst, weshalb sie nach einem unverfänglicheren Thema suchte.
    „Was glaubst du, hat dein Bruder dir in der Bar sagen wollen?“
    Jack stutzte, öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Sein Gesicht wirkte wie aus Granit gehauen. „Keine Ahnung“, murmelte er nach einer kurzen Pause. „Und es interessiert mich auch nicht.“
    Dann zog er Cara überraschend an sich und drückte sein Gesicht in ihre Halsbeuge. Ein heißes Gefühl,

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