Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
lassen, ich bin davongelaufen, ich habe Ladendiebstähle begangen -«
    »Ich habe mir zwar nie eine Tätowierung machen lassen«, sagte die Generalin nachdenklich, »aber der Rest kommt mir bekannt vor.«
    »Einmal hatte ich eine Pflegemutter, die versucht hat, mich auf den rechten Weg zu bringen, aber da war ich schon zu weit abgerutscht.«
    Die Generalin nickte. »Sie mussten sich selber auf den rechten Weg zurückbringen.«
    »Genau! Das habe ich auch, und eines Tages, als ich einsam und mutlos war, bin ich auf Ihr Buch gestoßen, und es war, als sprächen Sie zu mir persönlich.«
    General Napiers Adjutant stand links von ihr – Jackie erkannte ihn von einem Foto im Buch wieder, sein Name war Otto Bjerke – und er sah grimmig aus, als hätte er schon zu viele von diesen Geschichten gehört und glaube keine einzige mehr.
    Es war ihr egal. Die Generalin war interessiert, ihre Augen funkelten, während sie Jackie zuhörte. »Ich habe Ihnen für mehr als nur Rat und Inspiration zu danken. Sie schreiben, ohne Gottes Hilfe hätten Sie es nicht geschafft, und ich … nachdem meine Eltern gestorben sind und ich meine Geschwister verloren habe, habe ich mich geweigert, in die Kirche zu gehen. Mit Ihrer Hilfe habe ich zum Glauben zurückgefunden, und dafür kann ich Ihnen gar nicht genug danken.«
    General Napier streckte Jackie die Hand hin, und als Jackie einschlug, nahm die Generalin Jackies Hand zwischen ihre beiden. In ihren Wimpern funkelten die Tränen, und sie sagte: »Es sind Geschichten wie Ihre, die diese anstrengende Schreiberei der Mühe wert machen. Danke, dass Sie mir das gesagt haben. Ich weiß es wirklich zu schätzen.«
    Auch in Jackies Augen funkelten die Tränen. »Nein, ich danke Ihnen .«
    General Napier ließ Jackies Hand los. Jackie griff nach ihren Büchern.
    Jetzt war ihr großer Augenblick vorüber.
    Während sie sich vom Tisch entfernte, prickelte ihr Körper vor Aufregung. Die Begegnung war alles gewesen, was sie sich je erhofft hatte. Sie hatte der Generalin und sich selbst eine Freude gemacht. Das entsprach einem der Leitsätze der Generalin. Gehen Sie, da wo es angemessen ist, großzügig mit Lob um, und die Freude, die Sie Ihrem Gegenüber damit machen, wird doppelt so groß zu Ihnen zurückkehren . Wieder einmal hatte die Generalin Recht gehabt.
    Jackie lief durch die Buchhandlung, betrachtete den Stapel mit dem neuen Buch der Generalin – und begriff, dass sie ein Exemplar für Mrs Dreiss hätte kaufen sollen. Mrs Dreiss hatte in knapp zwei Wochen Geburtstag, und die beiden Frauen – Mrs Dreiss, die ein rebellisches Waisenkind aufgenommen hatte, und die Generalin – hatten die strikten moralischen Grundsätze und die bodenständigen Redensarten gemeinsam.
    Und was noch wichtiger war, sie musste Mrs Dreiss gelegentlich ein Zeichen der Zuneigung zukommen lassen. Sie war nie zurückgekehrt, um sie wiederzusehen. Sie war … einfach noch nicht hingefahren. Sie konnte sich den Erinnerungen noch nicht stellen. Oder der Möglichkeit, ihn dort wiederzusehen. Also sagte sie sich, dass sie nächstes Jahr hinfahren würde, und in der Zwischenzeit schickte sie kleine Geschenke.
    Es war das schlechte Gewissen, das Pepper antrieb.
    Sie griff sich eines der Bücher, drehte sich um, um zum Tisch zurückzugehen – und blieb stehen. General Napier sprach mit jemand anderem, schrieb jemand anderem eine Widmung. Die Schlange zog sich durch den ganzen Buchladen, und Jackie konnte sich keinesfalls wieder hinten anstellen und bis zum Tisch vordringen, wenn sie pünktlich bei Mrs Maile sein wollte, um die Gartengestaltung zu besprechen.
    Sie hielt einen der Angestellten an und fragte: »Wie lange ist General Napier noch da?«
    »Bis alle ihre Widmungen haben.« Er grinste in Richtung der Schlange. »Wird eine Weile dauern. Ist sie nicht fantastisch? Normalerweise bleiben Autoren nur ein oder zwei Stunden, aber sie sagt, wenn die Leute sich schon für sie anstellen, dann kriegen sie ihre Bücher auch signiert.«
    »Sie ist großartig«, pflichtete Jackie ihm inbrünstig bei. »Wie lange, glauben Sie, wird das dauern?«
    Er betrachtete die Schlange. »Zwei Stunden mindestens.«
    Jackie sah auf die Uhr. Mrs Maile wohnte keine Meile entfernt, ihr Garten in Georgetown war klein und vornehm, und wenn Jackie das Buch jetzt kaufte und sich mit der Besprechung etwas beeilte, würde sie es vermutlich rechtzeitig zur Buchhandlung zurück schaffen. Sie griff sich ein Exemplar und hielt es dem Angestellten hin. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher