Mein Herz schlaegt fur uns beide
hat das behauptet?
Ich: Greta. Sie sagt, mein zweiter Vorname ist scheußlich.
Hannah: Was für ein Blödsinn, Eddie! Glaub diesem Mädchen nicht alles.
Lexi: Na? Nun sag schon. Jetzt muss ich es wissen.
Ich: Ich bin nach Großtante Eve genannt worden.
Lexi lachte.
Lexi: Tut mir leid, aber dann sind deine Anfangsbuchstaben E. E. E.?
Ich: Nein. Eve ist eine Abkürzung. Alle haben sie Eve genannt, aber das war die Abkürzung für Yvette.
Keine sagte etwas, und ich glaubte gerade, dass sie jetzt dachten: »Du Arme, das ist wirklich ein scheußlicher zweiter Vorname.« Aber dann sprang Hannah plötzlich auf und kam auf uns zugerannt. Sie zeigte Lexi ein Stück Papier und die schnappte nach Luft.
Ich: Was ist los? Was ist passiert? Ich weiß, er ist scheußlich, das könnt ihr doch sagen. Ich tu immer so, als hätte ich gar keinen zweiten Vornamen. Ich hab ihn sogar in meiner Geburtsurkunde durchgestrichen.
Lexi: Schau mal! Schau doch mal!
Sie hielt mir den weißen Zettel unter die Nase. Ich sah ihn an. Hannah hatte einige Buchstaben daraufgeschrieben. Oben auf dem Blatt standen Lexis Anfangsbuchstaben:
A. R. U. A. L.
Darunter standen sie noch einmal, nur umgekehrt:
L. A. U. R. A.
Mir klappte das Kinn herunter, und mein Magen schlug einen Salto, als ich mir die Buchstaben noch einmal ansah. Ich schaute zu Hannah auf, aber die zeigte unten auf das Blatt. Sie zeigte auf andere Buchstaben. Ihr mit Farbe vollgekleckster Finger zeigte darauf:
E. Y. E. – Auge!
Ich sah sie an und spürte, wie sich mir sämtliche Haare sträubten. Und es prickelte überall an mir.
Hannah: Das ist doch was, oder, Lexi?
Ich sah wieder die Buchstaben an.
E. Y. E.
Ich sah die Buchstaben an und merkte, dass mein Herz schneller und schneller schlug, und dann nahm Lexi meine Hand.
Lexi: Komm mit. Jetzt kann ich es dir zeigen.
Sie stand auf, und ich ging hinter ihr her zum Fenster, bis sie sich zu mir umdrehte.
Lexi: Versprich mir, dass du jetzt nicht ganz komisch wirst.
Ich brachte kein Wort heraus, als sie mir den Rücken zukehrte. Ich sah ihre Hände, die sich zu ihrem Hinterkopf hoben. Sie verschwanden zwischen den roten Locken, und mein Herz schlug ein bisschen schneller, als ich die dunkelblaue Augenklappe zu Boden fallen sah. Poch-poch, poch-poch. Flatter-flatter, flatter-flatter. Langsam drehte sie sich zu mir um und zum allerersten Mal sah ich ihr ganzes Gesicht. Sie legte ihren Kopf schräg, und die Sonne fiel hell über ihre sommersprossigen Wangen, und ich sah, dass die winzige rote Narbe, die ich einmal gesehen hatte, in Wirklichkeit eine sehr lange Narbe war. Sie war so lang wie meine Handfläche. Sie fing oben in ihrer Augenbraue an und zog sich dann diagonal bis zum anderen Augenwinkel hin. Sie war nicht gerötet oder rosa. Sie sah nicht wund oder weh aus. Sie war silbrig und glitzerte fast im Licht. Ich konnte sehen, dass Lexi sehr schnell atmete, und als sie die Augen aufmachte, sah ich, dass sie die Fäuste ballte. Und ihre Augenlider bewegten sich ganz unterschiedlich. Ihr rechtes Augenlid flatterte und schloss sich dann langsam wieder. Ich sah die silbrige Narbe an, streckte die rechte Hand aus und berührte sie mit der linken Zeigefingerspitze. Lexi seufzte lange und tief, und ich sah eine Träne über ihre Wange laufen, aber Lexi lächelte.
Lexi: Keine Sorge, du Dummie. Ich weine nicht richtig. Es funktioniert nur nicht so gut, weißt du. Das ist nämlich kein echtes Auge.
Wieder sah ich ihr Auge an und diesmal schaute sie mir ins Gesicht. Diesmal sah sie mich aus beiden Augen an.
Lexi: Sie machen mir jetzt ein neues, nicht wahr, Hannah?
Ich drehte mich zu Hannah um, die sich die Hände auf den Mund presste.
Hannah: Ja, das tun sie.
Lexi: Es scheint sehr schwer zu sein, die passende Farbe zu finden. Es ist sehr schwer, dasselbe Grün zu mischen.
Ich sah wieder hin und bemerkte, dass ihr rechtes Auge stillhielt, wenn das linke sich bewegte.
Hannah: Bleibst du jetzt klappenfrei?
Lexi sah sie stirnrunzelnd an und seufzte.
Lexi: Ich hab mich noch nicht entschieden.
Dann nahm sie meine Hand und zog mich vom Fenster weg.
Lexi: Komm schon. Wir gehen wieder ins Haus und überlegen, was wir spielen können.
Sie rannte aus dem Zimmer und über den Rasen, aber ihre blaue Augenklappe blieb da, wo sie war, auf dem Boden vor dem Fenster des Gartenzimmers.
Von nun an trug Lexi die Augenklappe nur, wenn wir unterwegs waren und in der Schule. Sowie wir in LexiLand ankamen und nur wir im Canning Circus waren,
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