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Mein Herzenswunsch ein Baby

Mein Herzenswunsch ein Baby

Titel: Mein Herzenswunsch ein Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zora Gienger
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Sie hadern mit dem Schicksal, zweifeln ihr bisheriges Leben an, werden von starken Schuldgefühlen geplagt und haben ihre Lebensperspektive verloren.
    Mutterschaft kann eine ganz besondere Bestimmung im Leben einer Frau sein. Eine Frau verspürt nicht nur den Drang, Leben weiterzugeben, sondern sie möchte auch das Engagement für einen anderen Menschen aufbringen, wie es der Einsatz des ganzes Seins fordert, um ein Kind durchs Leben zu begleiten.
Tiefe Liebe, Hingabebereitschaft, Empathie und Sehnsucht prägen das Gefühl, Mutter sein zu wollen.

    Mutterschaft macht Sinn im Leben, wenn eine Frau diesen Sinn für sich findet. Mutterschaft bringt Fülle und Erfüllung, wenn man mit Sehnsucht und Herzenskraft, mit Leib und Seele bereit dafür ist.
    Schmerz setzt dann ein, wenn die Sehnsucht komplett ins Leere läuft und zur Orientierungslosigkeit wird. Nicht nur, dass die Emotionen am Boden liegen, dass man sich schlecht, unfähig, verdammt, vom Leben verraten, ungerecht behandelt, verurteilt und zerstört fühlt, auch dass kein neuer Weg in Sicht ist, es keine Perspektive gibt, die Erfüllung bringen kann, verursacht diesen übergroßen Schmerz. Jede neue Perspektive, die sich auftut, trifft den Kern nicht und bleibt „nur zweite Wahl“, die schlechtere Alternative im Leben, die man eigentlich gar nicht will.
    Sich mit dem Gedanken, kinderlos zu bleiben, abfinden zu müssen, löst selbstverständlich keinerlei Glücksgefühle aus. Sätze wie „Dann wird es halt nichts mit dem Kind, dann suche ich mir was anderes im Leben“ sind halbherzige Wahrheiten, sie grenzen schon fast an Selbstverdammnis. Denn eigentlich will eine Frau nicht kinderlos bleiben, wenn sie sich doch eigentlich nichts sehnlicher wünscht als ein Kind. Alles in ihrem Inneren wehrt sich gegen eine kinderlose Alternative, sie begehrt auf, weigert sich, den Gedanken zu Ende zu denken.

    In dieser Phase der Sinnkrise und Verzweiflung empfindet eine Frau die Vorstellung, kinderlos zu bleiben, wie den direkten Weg in die Hölle. Er ist in diesem Moment ganz und gar kein sinnvoller Lebensweg, der sich zu gehen lohnt. Die Gefühle der Ohnmacht und Hilflosigkeit ergänzen diese Gewissheit. Frauen fühlen sich in dieser Situation oftmals wie an die Wand gedrängt, es scheint keinen Ausweg zu geben. Der Schmerz wird unerträglich.
    Hinzu kommt, dass viele Frauen in einem ungeliebten Beruf feststecken oder sich in einem Arbeitsverhältnis befinden, das ihnen absolut keine Erfüllung (mehr) schenkt, sondern nur als Last empfunden wird. Die Hoffnung, sich mithilfe
einer Schwangerschaft aus dieser unerträglichen Lebenssituation zu befreien, ist sehr stark. Und just dann will das Kind nicht kommen. Das wird dann wie ein zusätzlicher Affront im Leben empfunden. Ich habe etliche Frauen begleitet, deren Problem genau darin bestand. Frau L. war eine von ihnen.

    Fallbeispiel: Frau L. war eine gutmütige Angestellte, die von ihren Kolleginnen gemobbt wurde und die stets für alles zuständig war. Sie war der „gute Geist“ des kleinen Unternehmens. Aber alle luden ihr immer mehr Arbeit auf, gegen die sie sich nicht wehren konnte. Alle wussten, dass man sich auf sie verlassen konnte, und selbst ihr Chef nutzte diese Gutmütigkeit aus. Sie wandte sich schließlich vertrauensvoll an ihren Chef, bat um Entlastung und darum, die anderen Mitarbeiten auch entsprechend ihrer Kompetenzen einzusetzen. Der Chef, unfähig, sich für sie einzusetzen – und weil es ja so praktisch war, ein gutwilliges Arbeitstier zu haben –, kam ihren Wünschen nicht entgegen. Ihr Kinderwunsch erfüllte sich leider auch nicht, der sie hätte aus dem Dilemma befreien können. Und auch ihre zahlreichen Bewerbungen, die sie an andere Firmen richtete, brachten nicht die erhoffte neue Stelle mit besseren Konditionen.
    Genau in dieser Situation kam sie zu mir und klagte mir ihr doppeltes Leid. Ich riet ihr, sich trotzdem weiter zu bewerben und gleichzeitig ihr Selbstbewusstsein zu stärken, damit sie sich in ihrer Firma endlich würde Gehör verschaffen können. Vor allem musste sie – wie so viele andere Frauen auch – erst einmal das Nein-Sagen üben, lernen, sich abzugrenzen und ihren Kompetenzbereich genau festzulegen. Parallel dazu lief die Kinderwunschbehandlung. Es dauerte eine Weile, aber Frau L. schaffte es ganz langsam, sich an ihrem Arbeitsplatz zu behaupten und Respekt einzufordern.

    Auch wenn der Wunsch noch so groß ist, seine Alltagsprobleme mithilfe einer Schwangerschaft aus der

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