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Mein Hund Mister Matti

Titel: Mein Hund Mister Matti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerard Bauer
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Kraftfeld wie in Star Trek. Ich rief noch ein paarmal nach ihm, aber sein Verhalten änderte sich nicht.
    Dann kam Dad heraus und fragte, was das hier für ein »Radau« sei. Ich erstattete Bericht. Da ließ er einen lauten Pfiff ertönen, den ich auch gern beherrschen würde, und rief dann in seiner strengen »Ich-meine-es-ernst-Stimme« nach Mister Matti.
    Aber auch Dad erginge es wie mir. Nur dass Mat diesmal ein bisschen langsamer in Richtung Heimat ging und seinen Kopf tiefer ins Gras hängen ließ. Als er wieder zu dem Punkt kam, drehte er ganz langsam den Kopf. Er blieb stehen und jaulte, wie er sonst nur jault, wenn ihn etwas wirklich beunruhigt.
    Â»Was hat er nur?«, fragte Dad. Ich schüttelte den Kopf, denn ich hatte keine Ahnung. Dad meinte, wir sollten hingehen und ihn »unter die Lupe nehmen«. Gesagt, getan. Zuerst kletterte Dad über den Zaun, und dann hob er mich hinüber. Mir war klar, dass wirklich etwas faul war, als wir in Mr.Taylors Garten standen und Mat uns nicht entgegenlief. Er wedelte nur ein bisschen mit dem Schwanz, rührte sich aber nicht vom Fleck. Was war hier bloß los?
    Dad sah es als Erster. Ich sah es erst, als ich schon ganz dicht bei Mat war. Etwas wie ein Faden hing aus seinem Maul. Allerdings war es kein Faden, sondern eine Angelschnur, und die lief aus Mats Maul heraus quer durch den Garten in Mr.Taylors Schuppen. Von unserem Garten aus konnten wir sie nicht erkennen, weil sie so dünn und durchsichtig war.
    Dad sagte mir, ich solle Mister Matti festhalten, um ihn zu beruhigen. Dann packte er mit der einen Hand von oben und mit der anderen unten Mats Kiefer, um sein Maul zu öffnen. Der alte Mat war nicht gerade begeistert davon. Er beäugte Dad, atmete ganz schnell und winselte. Aber trotz seiner Angst ließ er sich von Dad das Maul öffnen.
    Und da sah ich den großen Angelhaken. Er steckte direkt in Mister Mattis Gaumen. Dad schickte mich nachzuschauen, wohin die Angelschnur führte. Das machte ich gern, denn vom Anblick des Angelhakens in Mats Gaumen wurde mir übel.
    Ich ging in den Schuppen. Die Schnur endete an einer Angelrute, die auf dem Boden lag. Sie hatte sich in der Türöffnung verhakt. Vermutlich war noch ein alter Köder an dem Haken gewesen, denn Mr.Taylor war Rentner und ging dauernd zum Fischen. Mat hatte den Köder gerochen und wollte ihn fressen, so geriet er selbst an den Haken wie ein Fisch. Als er dann heimwollte, riss er die Angelrute um, und sie verklemmte sich in der Tür. Deshalb blieb er auch immer auf halbem Weg stehen: Die Angelschnur straffte sich und der Haken drang noch tiefer in seinen Gaumen ein.
    Â»Armer alter Kerl«, sagte Dad.
    Mister Matti sah zu uns beiden auf. Seine großen dunklen Augen hüpften herum, und er stieß ein hohes Winseln aus. Denselben Laut gibt er immer von sich, wenn er etwas angestellt hat. An diesem Tag hätte der Fleck unter seinem Auge wirklich eine große schwarze Träne sein können. Ich musste immer daran denken, wie oft ich den armen Mat gerufen hatte, und wie er jedes Mal versucht hatte, zu mir zu kommen, obwohl es ihm wehtat. Ich fühlte mich total mies.
    Aber dann meinte Dad, er könne den Haken nicht entfernen, weil er zu tief in den Gaumen eingedrungen war. Deshalb kappte er die Angelschnur mit seinem Taschenmesser, und wir fuhren mit Mat zum Tierarzt. Wie schon gesagt, es war wirklich ein schlimmer Tag.
    Aber er war noch nicht vorbei.

 
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12  MISTER MATTI BEIM TIERARZT
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    Der Tierarzt, zu dem wir Mister Matti brachten, als der Angelhaken in seinem Gaumen steckte, war eine Frau. Sie betonte dauernd, wie schön Mat sei, und nannte ihn »großer Junge«. Ich mochte sie sehr.
    Als wir dort ankamen, bat sie uns gleich in das Sprechzimmer. Dad und ich sollten Mister Matti festhalten, während sie sich an dem Angelhaken zu schaffen machte. Sie meinte, ein Hund mit einem Angelhaken im Gaumen, sei eine »Premiere« für sie. Mat hatte große Angst. Er winselte unaufhörlich, leckte mich ab und hielt den Kopf gesenkt. Das machte er immer, wenn er Angst hatte oder bekümmert war. Ich fürchtete mich auch ein bisschen, denn ich wusste ja auch nicht, was auf mich zukommen würde.
    Zuerst gab die Tierärztin Mister Matti eine Spritze in den Gaumen, direkt neben dem Haken, damit er keine Schmerzen spüren würde. Er zuckte zusammen, und Dad und ich mussten ihn richtig festhalten,

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