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Mein Hund Mister Matti

Titel: Mein Hund Mister Matti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerard Bauer
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Dogge noch ein Rottweiler, sondern ein Zackenbarsch.
    Ich hörte wahnsinnig gern zu, wenn Dad diese Geschichte erzählte. Bei ihm klang sie so lustig, dass ich immer lachen musste. Außer vielleicht in dem Teil, wenn Mister Matti den Haken im Maul hat und ich ihn rufe und er versucht jedes Mal zu kommen, obwohl es nicht geht. Dieser Teil war nie lustig.

 
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13  MISTER MATTIS EINZIGES KUNSTSTÜCK
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    Manche Hunde beherrschen viele verschiedene Kunststücke. Zirkushunde zum Beispiel oder Filmhunde. Mister Matti dagegen lernte nur ein einziges. Es war ziemlich gut, und er lernte es beinahe zufällig.
    Alles begann mit dem Zeitungsausträger. Er fuhr einen alten VW-Käfer ohne Dach, der wie ein Rasenmäher klang, sodass man ihn schon von Weitem die Straße herunterkommen hörte. Die Zeitungen warf er direkt aus dem Auto. Weil er ziemlich gut warf, musste er sein Auto kaum abbremsen und traf trotzdem fast immer. Unsere Zeitung landete meist direkt vor dem Haus auf dem Rasen.
    Einmal war ich gerade vor dem Haus, um für Mum die Post zu holen, da hörte ich das Auto des Zeitungsmanns unsere Straße herunterknattern und wartete auf ihn. Als er die Zeitung in unseren Vorgarten warf, versuchte ich sie aufzufangen, bevor sie auf den Boden fiel. Fast hätte ich es auch geschafft, aber sie hatte einen eigenartigen Drall. Ich berührte sie, aber dann rutschte sie mir aus den Händen.
    Nach diesem Erlebnis wollte ich es genau wissen: Konnte ich die Zeitung fangen? Deshalb begann ich, den Zeitungsmann abzupassen. Meistens spielte ich nach der Schule mit Mister Matti im Garten hinter dem Haus, wenn wir ihn kommen hörten. Dann stürmten Mister Matti und ich um das Haus herum in den Vorgarten, und ich versuchte, die Zeitung zu fangen. Mat hüpfte um mich herum und wollte sie auch schnappen. Wir hatten großen Spaß.
    Als ich die Zeitung zum ersten Mal auffing, hupte der Zeitungsmann und zeigte mir den nach oben gereckten Daumen. Das fühlte sich ziemlich gut an. Als ob wir ein Team wären. Mein Rekord lag bei fünf Mal hintereinander fangen, ohne dass die Zeitung auf den Boden fiel.
    Aber es gab da ein kleines Problem. Wenn ich die Zeitung nicht fing und sie auf dem Boden landete, versuchte Mister Matti mich beiseitezustoßen und mir zuvorzukommen. Ein paar Mal endete das für mich in einem Purzelbaum auf dem Gras. Mat wollte mir nicht wehtun oder so – für ihn war das nur ein Spiel. Er wusste ja nicht, wie groß und wie stark er war.
    Das eigentliche Problem war auch ein anderes: Wenn er sich die Zeitung zuerst schnappte, freute er sich so, dass er mit ihr wegrannte und sie total vollsabberte. Manchmal zerfetzte er sie auch ein bisschen, bevor ich sie ihm wegnehmen konnte. Mat verstand nicht wirklich, um was es beim Lesen ging, und Dad war nicht besonders glücklich darüber. Also musste ich Mister Matti beibringen, dass er die Zeitung nicht kaputt machte, wenn er sie vor mir zu fassen bekam.
    Zuerst brachte ich ihm bei, dass er nicht mit ihr wegrannte, sondern sie aufnahm, mir brachte und vor die Füße legte. Das dauerte eine Weile. Glücklicherweise war die Zeitung in eine Plastikfolie eingeschweißt. Wenn Mat nicht zu sehr darauf herumkaute oder den Rappel kriegte, gelangte sein Sabber nicht auf die eigentlichen Zeitungsseiten. Als Nächstes brachte ich ihm bei, die Zeitung zu tragen, während ich neben ihm her ging. Später lernte er, sie den ganzen Weg ums Haus herum und die Stufen hinauf zu tragen und dann auf der Veranda abzulegen.
    Eines Tages passierte etwas völlig Unerwartetes: Kurz vor der üblichen Zeit des Zeitungsmannes rief Mum mich nach oben, weil ich mein Zimmer aufräumen sollte. Ihrer Meinung nach sah es dort aus wie in einem »Saustall«. In Wirklichkeit war es aber gar nicht so schlimm. Als ich aufgeräumt hatte, ging ich zum Vordereingang hinaus, nur Mister Matti war nicht mehr dort. Ich hatte den Zeitungsmann nicht gehört, doch als ich auf der Veranda nachsah, saß dort Mat. Er wedelte mit Lichtgeschwindigkeit und hielt die Zeitung im Maul. Ganz allein hatte er sie geholt. Ich fand das ziemlich gut und gab ihm zur Belohnung sein Lieblingsleckerli.
    Am nächsten Tag stellte ich Mat auf die Probe, weil ich sehen wollte, ob er es noch einmal machte. Ich blieb im Haus, während er auf seinem üblichen Platz auf der Veranda lag. Er hatte das Geräusch der auf den Boden fallenden

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