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Mein Hund Mister Matti

Titel: Mein Hund Mister Matti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerard Bauer
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»Mat würde niemals jemanden im Stich lassen«, glaubte Mum.
    Am Ende sagte Dad: »Vielleicht hatte er einfach genug von unseren hässlichen Kaffeebechern und wollte eine Weile eine andere Familie ausprobieren. Vielleicht zur Abwechslung mal eine Familie, die ihm jeden Tag eine ordentliche Portion Kaviar und Steak zu fressen gibt.« Wir lachten. Das konnte auf keinen Fall stimmen, das war uns allen klar.
    Aber dass ich nicht wusste, wo Mister Matti gewesen war, machte mich ganz verrückt. Mum sprach von »Mats verlorenen vierzehn Tagen«. Ich dachte mir abends im Bett Geschichten aus: wie Mat von einer Gaunerbande entführt wurde, aber fliehen konnte und die Polizei holte, die die Bande verhaftete. Oder wie er einen geheimen Terrorplan aufdeckte und ihn vereitelte. Oder wie Aliens ihn in ihre Welt beamten, er sie aber austrickste und irgendwie zur Erde zurückfand. Oder dass er eigentlich ein Geheimagent war und uns verlassen musste, um undercover einen streng geheimen Auftrag zu erledigen. Das war alles ziemlich weit hergeholt, denn Mister Matti war ein ganz normaler Hund. Aber mir machte es trotzdem Spaß, mir diese Geschichten auszudenken.
    Wenn ihr wirklich wissen wollt, was Mister Matti meiner Meinung nach zugestoßen ist, will ich es euch sagen: Ich glaube, er hat jemandem geholfen. Vielleicht brauchte jemand ihn in diesen zwei Wochen mehr als wir, und deshalb blieb er dort. Vielleicht bei einem Kranken oder Verletzten oder jemandem, der das Gedächtnis verloren hatte oder sonst irgendwie in Schwierigkeiten steckte. Ich weiß natürlich nicht sicher, ob es so war, aber ich hoffe es. Es würde zu ihm passen.
    Aber eigentlich spielte es keine Rolle, warum Mister Matti so lange verschwunden war. Hauptsache, er war wieder da.
    Den besten Teil der Geschichte habe ich allerdings noch gar nicht erzählt. Mum brachte nämlich den Ring, den ich an Mats Namenschild entdeckt hatte, »für alle Fälle« zu einem Juwelier und erfuhr dort, dass der Ring echt war. Er bestand aus reinem Weißgold mit echten Diamanten, Rubinen und Saphiren und war ein Vermögen wert. Dad wollte den Ring behalten, denn wir brauchten das Geld, falls er seinen Job verlieren würde. Aber Mum meinte, das dürften wir nicht. Schließlich gehörte der Ring nicht uns, deshalb wäre das nicht rechtens. Mum behielt die Oberhand. Sie brachte den Ring zur Polizei und erzählte dort, wie Mat ihn heimgebracht hatte.
    Eines Tages, als wir schon alles vergessen hatten, rief die Polizei an. Es hatte sich niemand wegen des Rings gemeldet. Deshalb durfte sie ihn behalten. Wir flippten fast aus, als wir das hörten. Mum verkaufte den Ring und sagte, das Geld sei ein »Geschenk des Himmels«. Sonst hätten wir unser Haus verloren. Dad war nämlich in dem Elektrogeschäft, wo er Fernseher und so verkauft hatte, gekündigt worden, und er hatte noch keine neue Arbeit gefunden. Mum nannte Mister Matti unseren »Schutzengel«.
    Wir haben nie herausgefunden, wo Mat die ganze Zeit gesteckt hatte. Deshalb habe ich diese Geschichte »Mister Mattis Geheimnis« genannt. Einerseits ist es eine schlimme Geschichte, weil es so schrecklich war, als wir dachten, er wäre für immer weg. Aber andererseits ist es auch eine wunderschöne Geschichte, weil Mat wieder nach Hause kam und weil er den Ring mitbrachte.

 
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16  MEINE LIEBLINGSGESCHICHTE VON MISTER MATTI
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    Am besten gefiel mir an Mister Matti, dass er jeden Tag vor unserem Haus auf mich wartete, bis ich von der Schule nach Hause kam.
    Er fing damit an, als ich in der dritten Klasse war. Da holte Mum mich nämlich nicht mehr ab, weil sie im Supermarkt arbeiten musste, während Dad eine neue Arbeitsstelle suchte. Mir machte es nichts aus, zu Fuß nach Hause zu gehen. Die Schule war nur ein paar Straßen entfernt, und außerdem war ich ja kein kleines Kind mehr. Mum gab mir trotzdem tausend Ratschläge und wiederholte dauernd, ich solle bloß vorsichtig sein und keinen Blödsinn machen.
    Gleich als ich am ersten Tag zu Fuß nach Hause kam, wartete Mat auf mich. Ich bog in unsere Straße ein und sah ihn vor unserem Haus auf dem Gehweg sitzen. Und von diesem Tag an saß er jeden Mittag dort. Mrs. Nguyen von gegenüber erzählte Mum, dass Mat nachmittags oft stundenlang auf mich wartete – wie eine »große weiße Sphinx«. Das beschrieb ihn ziemlich gut.
    Besonders gut gefiel

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