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Mein Leben als Stuntboy

Mein Leben als Stuntboy

Titel: Mein Leben als Stuntboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Tashjian
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erst bis zum Ende des Regals vorschiebe und von dortaus runterklettere. Ich lasse mir Zeit dabei   – was für mich echt eine Leistung ist   – und lande ein paar Minuten später wieder auf sicherem Boden. Alle würden am liebsten Frank streicheln und trösten, aber ich drücke ihn schützend an mich und stecke ihn schnell zurück in seinen Käfig.
    »Das ist ja noch viel spannender, als Filme zu drehen«, sagt Tanya. »Darüber, dass du vor der Kamera versagen könntest, brauchst du dir jedenfalls keine Sorgen zu machen.«
    »Bloß wenn der Kameramann mein bester Freund ist.«
    Matt fuchtelt mit der Kamera durch die Luft.
    Carly rennt zur Toilette, um Franks Trinkflasche zu füllen, und mir wird klar, was für eine große Hilfe sie uns bei der ganzen Aktion war. Okay, früher war sie vielleicht mal eine Streberin und hat immer so auf Gutmenschgemacht, aber inzwischen ist sie zu einer verlässlichen Freundin geworden.
    verlässlich
    Mein Handy klingelt, und ich gehe sofort dran.
    »Wo steckst du?«, fragt Tony. »Nur noch eine Szene, dann bist du dran. Also los, her mit dir!«
    Ich frage Matt, ob er und Carly Frank zu mir nach Hause bringen können. Zum Glück hat Jamie den Van seiner Eltern genommen, da ist genug Platz drin.
    »Aufwachen!« Ronnie ist beim Warten doch tatsächlich auf dem Fahrersitz eingeschlafen. »Wir müssen schleunigst wieder zum Set!«
    »Deine Eltern schulden mir Überstunden für die Nummer hier«, sagt er. »Und Spritgeld.«
    »Wollt ihr nicht lieber auch mit zum Set kommen?«, ruft Tanya Carly und Matt zu. »Dann seht ihr, wie Derek seinen letzten Stunt macht.«
    »Aber Frank muss nach Hause gebracht werden«, werfe ich ein.
    »Das kann ich übernehmen«, bietet sich Jamie an. »Dann können Matt und Carly mit euch fahren.«
    »Sicher?«
    Er nickt. Als ich Franks Käfig auf dem Rücksitz des Vans festmache, hab ich ein schlechtes Gewissen, weil ich mich neulich so über Jamie ausgelassen habe. Er hat uns so geholfen und jetzt bringt er auch noch Frank nach Hause. Okay, er macht vielleicht gerade eine harte Zeit durch, aber er ist doch nach wie vor der gute alte Jamie, den ich schon immer mochte. Ich bedanke mich noch einmal bei ihm.
    »Ist es wirklich okay, wenn sie mit zum Set kommen?«, frage ich Tanya. »Tony hat gemeint, ich darf keine Besucher mitbringen.«
    Tanya lächelt. »Keine Sorge, da sagt bestimmt keiner was.«
    Matt und Carly klettern hinten in Ronnys Auto und auf einmal sehe ich Prompty ganz allein auf dem Parkplatz stehen. Der Typ war seit Schulbeginn schon immer die Quelle all meiner Probleme, aber jetzt, wo ich weiß, wie es sich anfühlt, ein Außenseiter zu sein, hab ich fast schon Mitleid mit ihm, auch wenn er meinen Affen geklaut hat.
    Mitleid
    »Na los, ab mit euch. Ich kann sowieso nicht mit.« Prompty schiebt sich schüchtern auf Tanya zu. »Aber war nett, dich kennenzulernen.«
    »Fand ich auch, Prompty«, sagt Tanya.
    Promptys Gesichtsausdruck ist eine Mischung aus schierer Freude und schlechtem Gewissen. Er scheint den Mist, den er heute produziert hat, echt zu bereuen.
    schiere Freude
    Tanya steigt auf den Beifahrersitz, ich hopse zu Matt und Carly nach hinten.
    Während Ronnie und Tanya sich vorne unterhalten, stupsen mich Carly und Matt mit den Ellbogen an und formen »Tanya Billings!« mit den Lippen. Und dann lachen wir auf der ganzen Fahrt zurück zum Set.

Der letzte Stunt
    Einerseits freue ich mich total, dass Carly und Matt hier sind und mir beim Arbeiten zusehen. Das macht den Job irgendwie echter. Aber andererseits macht es mich auch nervös, wenn zwei meiner Freunde bei etwas zugucken, wo Auf-den-Allerwertesten-Fallen definitiv jederzeit drin ist. Ich versperre den Bereich meines Gehirns, der sagt: Matt hat schon mal ein peinliches Video von dir bei YouTube gepostet   – wenn du das hier in den Sand setzt, macht er das bestimmt wieder. Ich hole tief Luft und gelobe stumm, meine Freunde stolz auf mich zu machen.
    geloben
    Collette, die Regisseurin, legt Tanya einen Arm um die Schultern. Unter den vielen Locken, dem Hut und der Fliegerbrille ist ihr Gesicht kaum zu sehen. »Hast du heute Freunde mitgebracht?«
    Fliegerbrille
    Bevor ich etwas sagen kann, stellt Tanya ihr Matt und Carly vor. Ich hoffe inständig, Collette fragt nicht, was die hier machen oder wo wir uns herumgetrieben haben.
    »Und, bist du bereit, Großer?«, fragt mich Collette.
    »Jep.«
    »Der Set ist jetzt ein bisschen anders als bei den Proben. Schau dich erst mal um.«
    Wir

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