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Mein Leben als Stuntboy

Mein Leben als Stuntboy

Titel: Mein Leben als Stuntboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Tashjian
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Mädchen kletterst.
    Aber dann entschuldigt er sich dafür, dass er den Film ohne meine Erlaubnis gepostet hat, und bietet an, ihn wieder runterzunehmen, wenn ich das will. Ich antworte, dass er ihn drauflassen kann.
    Dad reicht mir eine in Erdnussbutter gestippte Karotte. »Kommt Ronnie heute gar nicht?«
    »Ich glaube, der hat erst mal die Schnauze voll von mir«, sage ich. »Er hat den heutigen Termin auf nächsten Dienstag verschoben.«
    »Also liest du das Buch allein zu Ende?«
    »Hey, ich bin zwölf«, antworte ich. »Lesen ohne fremde Hilfe ist durchaus im Rahmen meiner Möglichkeiten.«
    Meine Mutter kommt aus der Praxis rüber und gibt mir einen an mich adressierten Umschlag. Kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich zuletzt echte Post gekriegt habe. Und der Inhalt macht mich erst recht fassungslos.
    fassungslos
    »Das gibt’s doch nicht!«, sage ich.
    Dad schaut sich über meine Schulter den Scheck von der Filmfirma an und pfeift. »Das ist ja mehr als alle Geburtstagsgelder deines Lebens zusammengerechnet.«
    »Hoch zehn«, fügt Mom hinzu.
    »Ihr dürft das keinem verraten«, sage ich, »aber ich hätte auch umsonst da mitgemacht.«
    »Das Geld solltest du auf das Sparbuch für dein College tun«, sagt Dad.
    Ich muss Mom dazu bringen, dass sie mich nach Santa Monica fährt, damitich ein bisschen was von der Kohle verschleudere, bevor meine Eltern noch mehr so tolle Ideen haben.
    Die nächsten paar Stunden verbringe ich mit Lesen und dem Zeichnen meiner Wortschatzübungen. Aber alle paar Minuten schaue ich auf die Uhr. Und dann beantwortet Mom die Frage, die ich noch gar nicht gestellt habe.
    »Sie wird sicher bald anrufen.«
    »Sie hält mich mit Absicht so lange hin, um mich zu quälen«, gebe ich zurück.
    »Ob du es glaubst, oder nicht, Derek, es geht nicht immer nur um dich.« Mom geht nach oben, einen Stapel Handtücher auf den Armen.
    Ich schaue meine E-Mails an   – zu meiner Überraschung ist da eine mit Anhang. Eine kurze Nachricht von Tony.

    I ch dachte, das würdest du bestimmt gerne sehen. War echt toll, mit dir zu arbeiten. Ich behalt dich im Kopf   – für den nächsten Film, bei dem wir einen Super-Stuntboy brauchen.

    Ich mache die angehängte Datei auf   – es ist ein Bild, das der Set-Fotograf letzte Woche geschossen hat. Es zeigt Tony und mich oben auf dem Schrotthaufen, wie wir unsere Route um die vielen Hindernisse hindurch planen. Ich kann Tonys Worte hören, als würden wir immer noch da oben stehen. Du schaffst das. Plane alles sorgfältig und lass dir Zeit.
    Die Ratschläge kann man wohl auch in anderen Bereichen gut gebrauchen. Sie geben mir die Kraft, mich eine weitere Stunde auf meine Arbeit zu konzentrieren. Als das Telefon klingelt, stürze ich durchs Zimmer zu Dad, der gerade abgehoben hat.
    »Ja«, sagt er ins Telefon. »Ja, das kann ich gut verstehen.«
    Meine Mutter scheint auf Wendies Entscheidung genauso gespannt zu sein wie ich. Dad redet noch ein paar Minuten, dann legt er auf und dreht sich zu uns um.
    »Wir dürfen ihn behalten«, sagt er.
    Ich springe in die Luft, aber der strenge Gesichtsausdruck meines Vaters holt mich gleich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    »Aber nur auf Bewährung«, betont er. »Einmal pro Woche müssen wir mündlich Bericht erstatten, einmal im Monat schriftlich. Und in drei Monaten kommt wieder jemand vorbei, um neu zu entscheiden.«
    Bewährung
    Mom nickt. »Das klingt fair.«
    »Finde ich gar nicht!«, sage ich. »Die würden doch nie im Leben eine Familie finden, in der Frank so geliebt wird wie bei uns.«
    »Sie haben eine lange Warteliste«, sagt Dad. »Aber sie meinen, Moms Praxis gleich nebenan zu haben wiegt die Risiken hier auf.«
    aufwiegen
    »Du meinst, das Risiko, dass einer aus meiner Schule Frank noch mal entführt? Oder dass ich wieder Spielsachen rumliegen lasse?«
    »Ob du’s glaubst oder nicht   – die Sache mit Prompty haben sie dir nicht angelastet. Sie hatten eher Bedenken, weil Frank mit einem Halbwüchsigen im Haushalt lebt.«
    Halbwüchsiger
    Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, damit bin ich gemeint.
    »Jetzt bekommst du mal Gelegenheit, dich richtig zu bewähren«, sagt Mom. »Du hast Glück, dass sie dir eine zweite Chance geben.«
    Drei Monate Bangen, ob ich die nächsten Jahre mit Frank zusammenbleiben darf, würde ich nicht gerade Glück nennen   – aber eindeutig immernoch besser, als dass Wendie heute kommt und ihn für immer mitnimmt.
    Mom holt Frank aus seinem Käfig. Aber

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