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0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

Titel: 0200 - Gangster, Girls und heißes Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Girls und heißes Gold Gangster
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Drei Männer sahen auf die reglose Gestalt vor ihren Füßen. Sie beobachteten, wie die Hände des Arztes in dünnen Gummihandschuhen den Körper abtasteten. Keiner sprach ein Wort.
    Der Arzt richtete sich auf.
    »Ich schätze, daß er seit etwa achtundvierzig Stunden tot ist. Ungefähr die gleiche Zeit muß die Leiche im Wasser gelegen haben. Lassen Sie ihn ins Schauhaus bringen.«
    »Wie wurde er getötet, Doc?«
    »Erschlagen«, antwortete der Arzt und zog die Handschuhe aus. Er nahm seine Tasche und ging zum Wagen.
    Die drei Männer, Leutnant John Patrick vom 23. Revier, mein Freund Phil und ich, starrten noch eine halbe Minute auf den Toten.
    »Wenn ich daran denke, daß das einmal der elegante Larry Hogh war, dann…«
    Der Leutnant vollendete den Satz nicht.
    Auch ich hatte mir eine andere Begegnung mit Larry Hogh gewünscht. Ich wollte ihm in einem Zustand begegnen, in dem er noch in der Lage gewesen wäre, meine Fragen zu beantworten. Ich wollte von ihm wissen, wo die Ladung Pelze geblieben war, die man vor zwei Wochen von Kanada nach den USA eingeführt hatte, ohne daß die Zollbeamten deswegen bemüht worden waren. Diese Auskunft konnte uns Larry jetzt nicht mehr geben.
    Leutnant Patrick drehte sich brüsk um. Wir folgten seinem Beispiel.
    »Wer übernimmt den Fall?« fragte er.
    »Das FBI«, antwortete ich. »Wir waren ohnedies hinter Hogh her, und seine Unternehmungen haben sich nie auf den Staat New York beschränkt.«
    »War bei der Art seines Geschäftes kaum möglich. Schließlich war er ja kein Taxichauffeur.«
    Nein, der Mann, der jetzt reglos auf dem schmutzigen Pflaster des 44. Kais lag, war zu seinen Lebzeiten ein Transportunternehmer besonderer Art gewesen. Wenn ein Gangster irgend etwas von irgendwoher nach irgendwohin zu transportieren hätte, so mietete er Larry Hogh. Larry scheute sich nicht, heiße Ware jeder Art von einer Ecke des Landes zur anderen zu fahren, und er riskierte von Zeit zu Zeit auch einen Trip über die Grenzen, wie seine Verwicklung in den Pelzschmuggel aus Kanada bewies.
    Hogh arbeitete auf eigene Rechnung, das heißt, er war nie Angestellter eines Gangsterchefs, sondern er vermietete sich und seine Wagen gegen ein hohes Honorar und nur für einen bestimmten Transport. Er fuhr immer allein, und er duldete nicht, daß die Eigentümer der Ware ihm bewaffnetes Begleitpersonal auf den Beifahrersitz postierten, denn Larry wünschte nicht, in ein Feuergefecht mit der Polizei verwickelt zu werden. Er verließ sich ganz auf seine Fahrkünste, seine Tricks und seine geradezu sagenhafte Fähigkeit, Wege zu wählen, an denen kein Polizist den Verkehr regelte.
    Als Fahrer war Larry Hogh absolute Spitzenklasse. Gleichgültig, ob er sich an das Steuer eines Trucks oder eines Sportwagens setzte, er schien einfach damit zu verwachsen. Wahrscheinlich hatte er früher fahren als laufen gelernt. Den .letzten Schliff hatten seine Fahrkünste im Koreakrieg erhalten, in dem Hogh seine Trucks auf Straßen durchbrachte, die so miserabel waren, daß Hubschrauber sie nicht einmal zu überfliegen wagten.
    Innerhalb weniger Jahre schaffte es Hogh, der erste Transportunternehmer der Unterwelt zu werden. Er geriet einige Male in Schwierigkeiten mit der Polizei, aber er verstand es, sich jedesmal wieder herauszuwinden. Selbstverständlich hielt er eisern den Mund über seine Auftraggeber und die Empfänger. Jedes Wort hätte ihn nicht nur das Vertrauen seiner »Kunden« gekostet, sondern ihm den Tod gebracht.
    Genau das war jetzt geschehen.
    Leutnant Patrick, Phil und ich gingen zu den Wagen. Das Transportauto der Unfallabteilung stand schon abfahrbereit.
    Der Leutnant tippte an seine Mütze.
    »Viel Glück bei der Suche!« wünschte er.
    »Danke!« Phil und ich kletterten in den Jaguar.
    Die Cops, die die Stelle abgesperrt hatten, stiegen in die Streifenwagen und rückten ab. Wenige Minuten später schritten schon wieder die schweren Füße der Schauerleute über die Stelle, an der Larry Hoghs Körper gelegen hatte.
    ***
    Ich steuerte den Wagen durch New Yorks brausenden Verkehr.
    »Du fährst zur 38. Straße?« fragte Phil.
    Ich nickte. »Vielleicht spricht sie jetzt«, sagte ich.
    »Warum ist er umgebracht worden?«, überlegte Phil laut. »Er hat nicht gesprochen.«
    Ich gab keine Antwort. Wer mit Gangstern Geschäfte macht, bringt sich selbst in Gefahr, und eine Meinungsverschiedenheit wird in diesen Kreisen schnell erledigt.
    Ich stoppte den Wagen vor dem Haus Nummer 1020 der 38. Straße. Wir

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