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Mein Leben mit Wagner (German Edition)

Mein Leben mit Wagner (German Edition)

Titel: Mein Leben mit Wagner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Thielemann
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lernt, mit den Ohren zu sehen und – in der richtigen Inszenierung – mit den Augen zu hören. Und man begreift, dass sich die Bühnenwelt erst im eigenen Kopf zusammensetzt.
    Besetzung
    Aus dem Personal des «Rheingolds» wird das Ehepaar Wotan und Fricka übernommen. Hinzu kommen das von Wotan mit einer namenlosen Menschenfrau außerehelich gezeugte Wälsungen-Zwillingspaar Siegmund (Tenor) und Sieglinde (Sopran) sowie Hunding, Sieglindes ekliger Ehemann (Bass). Außerdem Brünnhilde (Sopran), die Tochter Wotans mit Erda, seine «Wunschmaid», die Titelheldin dieses «Ersten Tages», und ihre Schwestern, die anderen acht Walküren: Helmwige, Gerhilde, Ortlinde, Waltraute, Siegrune, Roßweiße, Grimgerde und Schwertleite, lauter schöne Namen. Brünnhilde wird am Ende der Tetralogie die «Götterdämmerung» beschließen. Neben Isolde gehört sie zu den großen hochdramatischen Partien im Wagner-Fach.
    Im Orchester ändert sich im Vergleich zum «Rheingold» kaum etwas. Mit Rührtrommel, Glockenspiel und Tamtam baut Wagner das Schlagwerk ein wenig aus, auf der Bühne agiert einsam und allein ein Stierhorn in C.
    Handlung
    Die Orte des Geschehens sind Hundings Hütte, ein wildes Felsengebirge und der Gipfel eines Berges. Die drei Akte sind in sich vollständig durchkomponiert, nach jedem Akt gibt es eine Pause.
    Vorgeschichte: Wotan fürchtet, dass Alberich erneut versuchen könnte, das Gold in seinen Besitz zu bringen. Um das zu verhindern, will er einen freien Helden erschaffen, der nicht an die göttlichen Gesetze gebunden ist. Zeugen sollen diesen Helden die Geschwister Siegmund und Sieglinde.
    1. Akt: Während eines Unwetters sucht Siegmund Zuflucht in Hundings Hütte. Ahnungslos erzählt er Sieglinde seine Geschichte: Die Mutter wurde erschlagen, die Schwester entführt – und auf der Flucht verlor er schließlich auch den Vater. Hunding gibt sich Siegmund als Anführer jener marodierenden Horde zu erkennen, die seine Familie zerstört hat, gewährt ihm über Nacht aber Gastrecht. Sieglinde verabreicht ihrem Mann einen Schlaftrunk, um ungestört weiter nach Siegmunds Herkunft forschen zu können. Diesem verhieß der Vater einst ein Schwert, das ihn aus höchster Not befreien solle. Sieglinde erinnert sich an einen alten Mann, der zu ihrer Hochzeit ein Schwert in die Esche gestoßen habe, um die herum die Hütte gebaut ist: Nur der Stärkste könne es wieder herausziehen. In dem Alten erkennen Siegmund und Sieglinde ihren gemeinsamen Vater Wolfe (= Wotan) und sich als Geschwister («Winterstürme wichen /dem Wonnemond»). Das Schwert, das Siegmund aus der Esche zieht, nennt er Nothung. Bruder und Schwester entbrennen in leidenschaftlicher Liebe zueinander.
    2. Akt: Wotan erteilt Brünnhilde den Auftrag, Siegmund im bevorstehenden Zweikampf mit Hunding zum Sieg zu verhelfen. Die eifersüchtige Fricka hingegen macht sich zur Anwältin Hundings: Sie will Rache für den Ehebruch und den Inzest des Wälsungenpaars und fordert Siegmunds Tod. Als Hüter der Gesetze sind Wotan die Hände gebunden, er resigniert («Nur eines will ich noch: /das Ende») und befiehlt Brünnhilde, Siegmund nicht weiter zu beschützen. Auf der Flucht vor Hunding bricht die schwangere Sieglinde zusammen. Brünnhilde erscheint Siegmund, um ihm sein Ende zu verkünden («Siegmund! – /Sieh auf mich!»). Der Wälsung aber will lieber sich und seine Schwester töten, als von ihr durch den Tod getrennt zu werden. Die Bedingungslosigkeit seiner Liebe rührt Brünnhilde so sehr, dass sie beschließt, Wotans Befehl zu missachten. Daraufhin greift dieser selbst in den Zweikampf ein, Siegmunds Schwert zerschellt, Hunding tötet seinen Widersacher und stirbt gleichfalls. Brünnhilde flieht mit Sieglinde vor Wotans Zorn.
    3. Akt: Während die Walküren die gefallenen Helden nach Walhall geleiten, sucht Brünnhilde mit Sieglinde bei ihnen Schutz. Sie übergibt der Schwangeren die Splitter Nothungs und verkündet ihr, sie werde einen Sohn zur Welt bringen, Siegfried, der das Schwert wieder zusammenfüge («O hehrstes Wunder!»). Dann stellt sich die Walküre ihrem Vater. Wotan verkündet sein grausames Urteil: Brünnhilde wird aus Walhall verstoßen und verliert ihre Göttlichkeit. Als sie ihm jedoch von Siegfried erzählt, dem freien Helden, der Wotans Macht retten könne, mildert der Gott seine Strafe ab («Leb wohl, du kühnes /herrliches Kind!»). Brünnhilde solle fortan auf einem Feuerbett ruhen, zu dem nur derjenige vordringen könne,

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