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Mein letzter Tampon

Mein letzter Tampon

Titel: Mein letzter Tampon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika von Ramin
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nur mit „mhm, schön“ oder mit „prima“. Jetzt ist Kreativität gefragt. Selbst wenn du dich bei Gott nicht daran erinnern kannst, ob das achtzehnte Loch ein Par drei oder ein Par fünf ist, reiße begeistert die Hände in die Höhe und rufe: Toll, das achtzehnte Loch Par, na, da gratuliere ich dir aber!
    Ich meine, du lobst schließlich auch deine Katze, wenn sie stolz wie Oskar mit einer Maus in der Schnauze vor dir steht. Sie hat diese Maus für dich gefangen. Also hat dein Süßer genau das gleiche Recht. Er glaubt einfach, bei allem und jedem Sieger sein zu müssen, damit du auf ihn stolz bist. Und wenn er nur seine sechsjährige Nichte beim Scrabble geschlagen hat. Das hat wohl was mit Genen zu tun, jedenfalls kannst du dieses Verhalten nicht wegdiskutieren. Also stelle dich der Herausforderung und lobe ihn.

Seele ist suspekt
    Dir geht es bescheiden. So richtig rundum depri. Rede darüber mit wem du willst, aber nicht mit einem Mann. Das Schlimmste, was du jedwedem Mann antun kannst, ist ihm das Gefühl zu geben, dass du deine Befindlichkeiten pflegst. Gerade Frauen in vorgerücktem Alter neigen dazu, entgegen aller Erfahrung den Versuch zu machen, ihm ihre Seele zu erklären. Herrgott noch mal, er hat dich nicht wegen, sondern trotz deiner Seele ausgewählt. Alles, was Männer nicht anfassen können, ist ihnen suspekt. Und was sie nicht verstehen können, das ignorieren sie. Wenn du also ignoriert werden willst, dann nur zu.
    Ich höre dich jetzt empört aufstöhnen. Jetzt willst du mir sicher einen Vortrag halten über Themen wie „Die Grundlage jeder guten Beziehung ist Ehrlichkeit“ oder über „Selbstverwirklichung statt Selbstverleugnung“ oder gar über „Man muss sich doch mal ganz auf etwas einlassen“. Okay, rufe mich an, wir können darüber diskutieren. Aber lass dir bloß nicht einfallen, einem Mann, den du behalten oder bekommen willst, einen solchen Vortrag zu halten. Frau Oberlehrerin ist die schlimmste Variante der Schreckschraube. Wenn du dabei noch streng über deine halbe, rot getönte Lesebrille schaust, hast du schon verloren. Für immer und ewig.

Blondinenwitze
    Dafür lache dich bitte halb krumm, wenn er mit dem neuesten Witz aus dem Playboy nach Hause kommt. Männer hassen humorlose Frauen. Nun ist Humor ja bekanntlich etwas mit einer männlichen und einer weiblichen Seite, aber das darfst du ihm nie zeigen. Deshalb solltest du es tunlichst vermeiden, mit ihm zusammen eine Komödie anzuschauen. Da du mit großer Wahrscheinlichkeit weder über den großen Blonden mit dem schwarzen Schuh noch über eine frühe Louis-de-Funès-Klamotte lachen kannst, desavouierst du dich sofort als humorlos. Wenn du aber Tränen vergießt über die weitaus subtileren Scherze einer Komödie wie „Männer“, dann ist er mit Sicherheit in seinem Ego gekränkt.
    Also schafft euch entweder einen zweiten Fernseher an oder den Fernseher ganz ab. Denn wenn dir mal nach einem raffinierten Psychothriller ist, wird er den ganzen Abend nervös durch die Wohnung tigern. Schließlich läuft auf ProSieben gerade die siebenundzwanzigste Folge von „Herkules“.

Typisch weibliche Reaktionen
    Setzen wir uns einfach mal auf eine Parkbank und hören einem sehr alten Ehepaar zu. Das klingt dann wie folgt:
    „Schau mal, dieser Sonnenuntergang sieht aus wie damals in Florida.“
    „Ich hasse Sonnenuntergänge.“
    „In Florida hast du sie geliebt.“
    „Ich habe dich geliebt.“
    „Soll das heißen, dass du mich jetzt nicht mehr liebst?“
    „Das soll heißen, dass ich die Sonnenuntergänge dir zuliebe geliebt habe.“
    „Und jetzt liebst du mich nicht mehr.“
    „Das habe ich nicht gesagt, verdammt. Ich kann Sonnenuntergänge nicht leiden. Weil ich Dunkelheit nicht leiden kann.“
    „Du hast aber eben gesagt, dass du mir zuliebe die Sonnenuntergänge geliebt hast. Also liebst du mich nicht mehr, wenn du jetzt keine Sonnenuntergänge mehr leiden kannst.“
    „Karla, ich kann in der Dunkelheit kaum noch sehen. Ich brauche Tageslicht. Lass uns nach Hause gehen.“
    „Früher hast du die Dunkelheit durchaus zu schätzen gewusst, wenn ich mich recht erinnere. Denk doch nur mal an unsere heißen Nächte.“
    „Karla, ich habe Dunkelheit noch nie zu schätzen gewusst, du hast doch immer das Licht ausgemacht.“
    „Willst du damit sagen, dass ich verklemmt bin?“
    „Ich habe nicht gesagt, dass du verklemmt bist, sondern dass du immer darauf bestanden hast, das Licht auszumachen, wenn wir uns geliebt

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