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Mein letzter Tampon

Mein letzter Tampon

Titel: Mein letzter Tampon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika von Ramin
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IV für den Rest ihres Lebens auskommen soll. Jetzt schreibt sie Lyrik und hofft, damit Geld zu verdienen.

Meckern
    Dann fällt mir noch die Chefin ein. Die war schlau, schön, charmant und gnadenlos erfolgreich. Zusammen mit ihrem Mann leitete dieses Superweib seine Firma. Ihren Mann hat sie wie einen Angestellten behandelt. In Sitzungen stellte sie ihn vor versammelter Mannschaft bloß. Auf einem Betriebsfest setzte sich eine pummelige, langweilige Aushilfssekretärin auf seinen Schoß. Seitdem ist die Aushilfssekretärin nicht mehr Aushilfssekretärin und die Chefin nicht mehr Chefin.

Verlassen
    Zum Schluss noch eine alte Freundin von mir: Sie war mit einem erfolgreichen Mann verheiratet und arbeitete selbst recht erfolgreich. Als sie in die Wechseljahre kam, meinte sie, ihren Mann, den sie zwar liebte, mit dem sie aber „nicht zusammen leben konnte“, zugunsten eines knackigen, zehn Jahre jüngeren Schwarzen verlassen zu müssen. Den heiratete sie zu allem Überfluss noch und machte mit ihm eine Kneipe auf. Tagsüber verdiente sie das Geld in ihrem alten Beruf, nachts stand sie in der Kneipe ihres Mannes hinter dem Tresen. Vier Jahre später war sie pleite, der Laden pleite und Ehemann Nummer zwei war auch futsch.
    Du siehst also, durchdrehen hilft überhaupt nicht. Es ist immer ein Weg ohne zurück. Bevor du mit den Millionen deiner Mandanten, mit einem jungen Lover oder mit Kiwi-Samen durchbrennst oder einen Nervenzusammenbruch oder gar eine Szene in der Firma riskierst, überlege dir, welches Hintertürchen du dir offen halten kannst.

11. Wie man todsicher jeden Mann verjagt
    Natürlich willst du nicht nur gut aussehen, Karriere machen, ein neues Hobby finden und auf der Höhe der Zeit sein. Du willst vor allem den Mann deines Herzens nicht an eine Jüngere verlieren. Dann wird es Zeit, dein Verhalten kritisch zu hinterfragen.

Tofu-Bratlinge und andere Widerwärtigkeiten
    Du hast endlich eingesehen, dass du gesünder leben musst. Diverse Zeitschriften oder Bücher oder die Meckereien deiner Kinder haben dich davon überzeugt, dass du dich ab sofort nur noch vegetarisch oder gar vegan ernähren willst. Wenn du nicht gerade sexuell abartig veranlagt und mit einem Graupapageien verbandelt bist, dann sind Tofu-Bratlinge und ähnliches Zeugs die sicherste Methode, jedes männliche Lebewesen aus deinem Leben zu verbannen. Es sei denn, dein Süßer hat gerade einen Herzinfarkt oder ähnlich Schreckliches hinter sich und für Heilsversprechen ein offenes Ohr. Ansonsten gilt:
    Liebe geht durch den Magen. Also zeige ihm deine Liebe mit allem, was nicht nur seinen Magen, sondern auch sein Herz erwärmt. Die viergängigen Menüs mit 24 Jahre altem Balsamico und getrüffeltem Kürbissüppchen an Kräuterschaum kannst du dir getrost für eure Gäste aufsparen. Brate dem Liebsten eine anständige Bulette, schicke eine Rote Grütze hinterher und schon ist er glücklich. Auch Eierkuchen in allen Variationen sind ein streng gehütetes Geheimnis vieler dauerhaft glücklicher Ehen. Das kennt er nämlich von seiner Mutter und wenn du nicht aufpasst, sagt er bald Mutti zu dir. Das wäre zwar schlecht für dein Image, lässt aber auf eine stabile, tief empfundene Zuneigung schließen.

Die Katze lässt das Mausen nicht
    Viel gefährlicher als vegetarisches Essen ist aber deine Zunge. Hüte sie, Weib, sonst schlägst du ihn in die Flucht. Am besten plauderst du nur über’s Wetter und was ihr am Wochenende vorhabt. Denn alle anderen Themen enthalten gefährliche Tretminen.
    Da wäre zunächst einmal sein Beruf. Ich gehe davon aus, dass es dich interessiert, womit dein Liebster sein Geld verdient. Wenn er Sorgen hat, dann solltest du ihm zuhören und Fragen stellen. Aber beiß dir auf die Zunge, wenn dir auch nur der Ansatz eines kritischen Kommentars über die Lippen will. Erstens ist die männliche Seele viel empfindlicher, als du dir in deinen schlimmsten Wechseljahresstimmungstiefs vorstellen kannst, und zweitens ist Kritik sowieso völlig unangebracht, da vergeblich.
    Und dann ist da noch sein Hobby. Wenn er freudestrahlend nach Hause kommt und dir wie ein Siebenjähriger berichtet, dass er das zweite, das fünfte, das sechste, das neunte, das zwölfte, das vierzehnte und das achtzehnte Loch Par gespielt hat und sein Golfpartner total sauer darüber war, dann lobe ihn. (Für Nichtgolfer: Par ist die für Nichtprofis niedrigst-mögliche Anzahl der Schläge, die man braucht, um einen Ball ins Loch zu bekommen.) Nicht etwa

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