Mein letzter Tampon
getan habe, aus Freude darüber, gesund, heil und im Vollbesitz meiner Kräfte zu sein. Denn eins habe ich von meinem Mann gelernt: Ein bisschen Selbstbetrug erleichtert das Leben, absolut.
10. Von Frauen lernen
Doch, wir können sehr viel von anderen Frauen lernen. Es gibt eine Menge erfolgreicher Frauen, denen wir mal etwas genauer auf die Fingerchen schauen sollten, um zu sehen, mit welchen Strategien sie Erfolg haben.
Auto Motor Sport
Da ist zum Beispiel Carola, die erfolgreiche Boutiquebesitzerin. Sie hat einen kleinen Laden, der ständig voll ist. In der Mitte des Ladens stehen bequeme Sessel und dort liegt „Auto Motor Sport“. Ob du es glaubst oder nicht, die Männer der Frauen, die sich hier einkleiden, kommen gern in den Laden. Sie machen es sich bequem, bekommen einen Sekt oder einen Cappuccino angeboten. Und reden der trauten Gattin zu, das kleine Gelbe doch mal anzuprobieren, weil sie gerade in einen superspannenden Artikel über den neuen Porsche vertieft sind. Sobald der Angetraute den Artikel fertig gelesen hat, fragt die erfolgreiche Besitzerin, wie es denn in den USA war. „Auto Motor Sport“ sind vergessen, der Liebste erzählt, während das kleine Gelbe bereits eingepackt wird. Da die werte Kundschaft in zwei Wochen nach Italien fahren will, zieht unsere clevere Carola noch einen tollen Baumwollpullover hinter dem Tresen hervor. „Den könnten Sie gut brauchen, abends auf der Terrasse bei einem Gläschen Wein.“ Was glaubst du, mit wie viel Stücken unser Ehepaar den Laden verlässt? Genau: das kleine Gelbe, den Baumwollpullover, dazu eine dreiviertellange, schmal geschnittene Hose und ein kurzes Jäckchen für das kleine Gelbe. Die Besitzerin wünscht den beiden strahlend eine gute Reise und du kannst sicher sein, beim nächsten Besuch wird sie nicht vergessen, sich nach dem Italienurlaub zu erkundigen.
Was können wir also von unserer geschäftstüchtigen Boutiquebesitzerin lernen? Sie gewinnt ihre Kunden dadurch, dass sie sich in sie hineinversetzt. Nicht mehr und nicht weniger. Und das ist etwas, was Frauen meist besser liegt als Männern. Wir sind zum Mitfühlen erzogen worden. Frauen, die das einsetzen, haben Erfolg.
Wir
Da ist Heidi, die erfolgreiche Chefin eines kleinen Dienstleistungsunternehmens. Bei jedem neuen Auftrag versammelt sie ihre Mitarbeiter und fragt: „Wie wollen wir diesen Auftrag denn bearbeiten?“ Sie sagt nicht „Ich will, dass Herr Müller das übernimmt“, sie sagt auch nicht „Ich bestehe darauf, dass der Kunde besonders gut bedient wird“. Das kleine Wörtchen >wir< reicht völlig aus, damit die gesamte Mannschaft sich mit Freude um den Auftrag kümmert, Herr Müller gern als Ansprechpartner fungiert und der Kunde bestens bedient wird. Erfolgreiche Frauen zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie teamorientiert denken.
Die Theaterkarten
Manchmal hilft es auch, die eigene Mutter zu beobachten. Noch im zarten Alter von fünfundsiebzig hat meine Mutter mich glatt vom Platz gefegt. Ich erinnere mich noch an diese wundervolle Parisreise. Wir feierten unsere Ankunft in einem lauschigen Lokal in St. Germaine mit einer Flasche Wein und einer herrlichen Meeresfrüchteplatte. Am Nachbartisch saß ein älterer Herr mit seiner Tochter, beide aus Holland. Mutti lächelte den Mann an, schaute auf seinen Teller und fragte, wie das Gericht denn heiße, das da so köstlich duftet. Es wurde ein toller Abend. Die beiden vom Nachbartisch setzten sich bald zu uns, begleiteten uns ins Hotel und der ältere Herr steckte Mutti seine Telefonnummer zu.
Am nächsten Mittag gingen wir wieder in ein kleines Restaurant. Wir saßen auf der Terrasse an einem rotkariert eingedeckten Tisch und blickten auf die Bouquinisten am Ufer der Seine. Da kam ein großer, gut aussehender Schwarzer, so um die Fünfzig, auf das Lokal zu geschlendert. Er schaute sich suchend um. Mutti strahlte ihn an. Er setzte sich sofort an den Nebentisch und zwei Minuten später kramte meine Mutter ihren gesamten englischen Wortschatz hervor, um ihm mitzuteilen, dass das Essen hier ganz köstlich sei, aber der Kellner recht lange auf sich warten lasse. Der gut aussehende Mann erwies sich als weltbekannter amerikanischer Sänger auf Wochenendausflug in Paris. Nachdem wir dann (gemeinsam) gegessen hatten, hat er uns für den Rest des Tages durch Paris begleitet. Als es Zeit für seinen Rückflug nach London wurde, nahm er meine Mutter in den Arm, gab ihr einen Kuss und lud sie ein, beim nächsten Weekendausflug
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