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Mein Monat mit dem Millionär

Mein Monat mit dem Millionär

Titel: Mein Monat mit dem Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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essen, was dir beliebt.“ Er streifte sie mit einem abfälligen Blick. „So wie du aussiehst, isst du offensichtlich nicht sehr viel.“
    Um sich etwas zu essen zu kaufen, brauchte man Geld, und davon besaß sie zurzeit nicht genug. Ihrer Mutter ging es nicht viel besser, und sie wäre nie auf die Idee gekommen, sie anzupumpen. Um einen Job brauchte sie sich gar nicht zu bemühen. Niemand stellte jemanden ein, der wegen Unterschlagung mehr oder weniger verurteilt war und in sechs Wochen in ein Gefängnis wandern würde. So nervös, wie sie war, hatte Isabelle außerdem seit Wochen keinen Appetit.
    Nun zuckte sie die Achseln. „In Hollywood heißt es doch: Niemand kann dünn genug sein.“
    „Anscheinend bist du immer noch so seltsam, wenn es um deinen Körper geht“, bemerkte Emilio bissig. „Damals wolltest du dich nur im Dunkeln ausziehen und bist sofort unter die Decke gekrochen, wenn ich das Licht anmachte.“
    Weil sie nicht wollte, dass ihr Liebster die Verletzungen und blauen Flecken sah. Denn sonst hätte er eine Erklärung von ihr gefordert, und sie wusste, dass er etwas Unüberlegtes getan hätte, wenn die Wahrheit ans Licht gekommen wäre. Es war nur zu seinem Besten, dass sie ihren malträtierten Körper vor ihm verborgen hatte – und jetzt bekam sie die Quittung dafür.
    Wenn das ein Vorgeschmack auf die kommenden dreißig Tage sein sollte, dann würde es für sie ein langer Monat werden. Aber sie würde es überstehen. Je weniger sie sprach, desto besser.
    Da sie schwieg, musterte Emilio sie nur einen Moment verwundert und wies dann zur Tür. „Zum Wohnzimmer geht es da lang.“
    Obwohl seine Gastfreundschaft einiges zu wünschen übrig ließ, war das Haus selbst ein Traum. Es gab sechs Schlafzimmer, acht Badezimmer, ein modernes Fernsehzimmer und einen Fitnessraum. Offenbar interessierte sich Emilio für mexikanische Keramik, denn seine Sammlung war so groß, dass es für ein Museum gereicht hätte. Eingerichtet war das Haus in jenem großzügigen, lebendigen Stil, der den Südwesten prägte.
    Isabelle konnte nicht anders, als sich bewundernd umschauen, und trotzdem empfand sie das Haus als seltsam leer. Alles war perfekt und wirkte doch irgendwie unbewohnt. Vielleicht fehlte einfach die liebevolle Hand einer Frau, die der Einrichtung den letzten Schliff gab.
    Als sie Emilios Schlafzimmertür erreichten, blieb er stehen. „Dieses Zimmer wirst du nicht betreten. Dasselbe gilt für mein Büro im Erdgeschoss.“
    Damit hatte sie kein Problem, weil es weniger Arbeit bedeutete. Und außerdem hatte sie nicht das geringste Bedürfnis, sich in seinem Schlafzimmer aufzuhalten.
    Die Besichtigungstour war beendet, und er brachte sie zurück in die Küche. „Lies dir die Liste genau durch, denn ich erwarte, dass du dich genau an die Anweisungen hältst.“
    Was blieb ihr anderes übrig, als perfekt zu funktionieren? Emilio war immer noch so wütend auf sie, dass sie ihm bestimmt keinen Anlass zur Klage geben wollte. Dafür stand zu viel auf dem Spiel. „Wenn das alles ist, dann würde ich jetzt gern in mein Zimmer gehen“, sagte sie.
    „Das hat keine Eile.“ Er zog seine Jacke aus und warf sie über eine Stuhllehne. Darunter trug er ein enges T-Shirt, das seinen durchtrainierten Oberkörper bestens zur Geltung brachte. Isabelle konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Mist, dachte sie. Ich finde ihn immer noch aufregend. Je weniger Zeit ich mit ihm verbringen desto besser.
    „Ich bin müde“, erklärte sie. „Außerdem muss ich mich mit dieser Liste hier anfreunden.“
    „Aber wir hatten doch noch gar keine Zeit, ein wenig zu plaudern.“ Er lehnte sich betont lässig gegen den Tresen. „Was hast du in den vergangenen fünfzehn Jahren so getrieben? Abgesehen davon, dass du die halbe High Society von Texas um ihr Vermögen gebracht hast?“
    Isabelle biss die Zähne zusammen und schwieg.
    „Weißt du, was ich lustig finde? Deine Eltern hätten bestimmt nie gedacht, dass du diejenige von uns beiden bist, die im Gefängnis landet. Für sie war ich als Sohn kubanischer Einwanderer automatisch ein Halbkrimineller. Und du warst die Prinzessin, die man vor mir beschützen musste.“
    Seine Worte schmerzten, aber sie schwieg immer noch eisern.
    „Hast du dazu nichts zu sagen?“, forderte er sie heraus.
    Nein, dachte sie grimmig. Weder zu dir noch zu sonst jemandem! In den vergangenen Wochen war sie wiederholt beleidigt worden: von Journalisten, von Anwälten der gegnerischen Parteien, von Menschen,

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