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Mein Mutiger Engel

Mein Mutiger Engel

Titel: Mein Mutiger Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen
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möbliert zu vermieten. So konnte ich meine dringendsten Spielschulden begleichen und einen gewissen Betrag für die Miete zurückbehalten, aber der ist inzwischen auch aufgebraucht."
    Als Katherine aufstehen wollte, spürte sie Arthurs Hand unter ihrem Ellenbogen. "Komm, nimm lieber Platz. Soll ich uns etwas Tee bringen lassen?"
    "Ja, bitte, Arthur. Läute nach Jenny."
    Schweigen trat ein, da keiner von ihnen passende Worte fand. Glücklicherweise machte Arthur keine Anstalten, zu gehen, aber Katherine wusste, dass er sich insgeheim an jeden beliebigen anderen Ort wünschte. Sie warf ihm einen dankbaren Blick zu. Gott allein wusste, wie sie ohne seine Hilfe mit Philip fertig werden würde.
    Jenny – einst Katherines Zofe und nun, da bis auf einen weiteren Diener das gesamte Personal gekündigt hatte, Dienstmädchen, Köchin und Haushälterin in einer Person – streckte den Kopf zur Tür herein. "Sie wünschen, Miss Katherine?" Katherine schluckte. Sie brachte die einfache Bitte um Erfrischungen kaum über die Lippen, doch Jenny erfasste die Situation mit einem Blick. "Tee. Sehr wohl, Miss Katherine", sagte sie schlicht, bevor sie sich entfernte.
    Das Schweigen hielt an, während sie warteten. Katherine dachte fieberhaft nach, um einen Ausweg aus ihrer Klemme zu finden. Aber sosehr sie sich auch den Kopf zerbrach, jede Möglichkeit, die ihr einfiel, erwies sich sofort als eine Sackgasse.
    Endlich kehrte Jenny mit einem Tablett zurück. Nachdem sie sich zurückgezogen hatte, schenkte Katherine den Tee ein, reichte die Tassen herum und bestand darauf, dass Philip trank. Dann stellte sie die Frage, die sie schon die ganze Zeit beschäftigte.
    "Was wird der Geldverleiher tun, wenn du ihn nicht bezahlst?"
    "Den Gerichtsvollzieher schicken, wie er angedroht hat", erklärte Philip düster.
    "Was gibt es hier noch zu holen, wenn das Haus und die Möbel verkauft sind?"
    "Die Küchengeräte, das Porzellan und das Silberbesteck, deine Kleider …", antwortete Arthur an Philips Stelle.
    "Die Kleider, die wir am Leib tragen? Aber das alles wird doch nie und nimmer fünftausend Pfund einbringen! Was kann uns schlimmstenfalls geschehen?"
    "Der Schuldturm", brachte Philip erstickt hervor.
    "Oh nein! Nein, Phil, ich könnte es nicht ertragen, wenn du ins Gefängnis kämst!" Katherine erblasste. "Arthur, du weißt doch sicher einen Weg, um das zu verhindern?"
    "Ich kann nichts dagegen unternehmen. Der Geldverleiher wird darauf bestehen, bis ihr eure Schulden vollständig beglichen habt. Das ist sein gutes Recht."
    "Aber wie soll Phil Geld verdienen, um seine Schulden abzuzahlen, wenn er im Gefängnis sitzt?" Als die beiden Männer betreten schwiegen, wurde Katherine mulmig zumute. "Was verheimlicht ihr mir noch?"
    Wieder vergrub Philip das Gesicht in seinen Händen. Dabei stieß er seine Teetasse um, sodass sich der Bodensatz über die polierte hölzerne Tischplatte ergoss. Arthur kniete neben Katherines Sessel nieder und nahm ihre Hände. "Nicht Philip würde ins Gefängnis kommen, sondern du."
    "Ich? Wieso ich?"
    "Weil du die Papiere für das Darlehen unterzeichnet hast", sagte er sanft.
    "Nein! Ich habe für Philip ein paar Papiere als Zeugin unterschrieben, mehr nicht", rief Katherine, während sie aufsprang, um zur Tür zu eilen. Da ließ ihr Bild im Spiegel über dem Kamin sie abrupt innehalten.
    An diesem Morgen hatte sie nach dem Aufstehen ein altes Baumwollkleid angezogen, das nun von Philips Tränen befleckt war. Sie hatte ihr schweres honigblondes Haar zu einem schlichten Knoten hochgebunden und sich nur flüchtig im Spiegel betrachtet. Nun standen Tränen in ihren großen braunen Augen, und ihr herzförmiges Gesicht wirkte blass und angespannt.
    Philip trat hinter sie. "Mir wollte der Geldverleiher kein Darlehen mehr bewilligen", erklärte er, wobei er vorsichtig die Hände auf ihre Schultern legte. "Er dachte wohl, auf dich dürfte mehr Verlass sein."
    Sie wirbelte herum, sodass sie ihm direkt ins Gesicht sah. "Du hast mich also belogen, damit ich unterschreibe? Du hast mich absichtlich getäuscht?"
    "Ich dachte, dass dir die Sache nicht gefallen würde …"
    "Ich hätte mich geweigert, das weißt du genau!" Katherine hatte einen Großteil ihrer vierundzwanzig Lenze damit verbracht, Ausreden für die Fehler ihres jüngeren Bruders zu finden. Seit dem Tod ihrer Eltern musste sie weitgehend allein dafür sorgen, dass sie, so gut es ging, mit ihren eingeschränkten Mitteln über die Runden kamen. Sosehr sie sich auch

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