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Mein perfekter Sommer

Mein perfekter Sommer

Titel: Mein perfekter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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recycelt  – inklusive Körperausscheidungen. Es ist eklig, aber jedenfalls stoppt das ihre Anspielungen auf Ethan. Fürs Erste.

33. Kapitel
    Es gelingt mir, Olivia für den Rest des Tages von der Gruppe fernzuhalten, aber als die Party schließlich losgeht, weiß ich nicht mehr, was ich machen soll. Statt mich zu amüsieren und unseren Erfolg zu feiern, komme ich mir vor wie ein besserer Babysitter: Ich renne herum und sorge dafür, dass sie die Gäste nicht mit ihren Vorträgen über Fair Trade zutextet oder jedes Geheimnis ausplaudert, das ich ihr je anvertraut habe, oder sonst was tut, das die ruhige Ausgeglichenheit gefährden könnte, die wir uns in Stillwater errungen haben. Es ist anstrengend und das Schlimmste ist, ich verstehe nicht mal, warum sie so feindselig ist. Livvy war immer glücklich, voller Energie und optimistisch. Und jetzt benimmt sie sich, als hätte sie einen riesigen Groll auf die ganze Welt und als steckten wir unter einer Decke mit den multinationalen Konzernen, die nur danach trachten, die Erde zugrunde zu richten.
    Ich weiß nicht recht … soll Morgenmeditation einen nicht zu einem ruhigen, zufriedenen Menschen machen  – angeblich?

    »Wie schön alles eingerichtet ist  – so ländlich und nett.«
    »Mmm, diesen Kartoffelsalat müsst ihr unbedingt probieren!«
    »Und wenn das Wetter sich hält, haben wir für morgen eine Kajaktour gebucht  – wie die auf der Website.«
    Trotz aller Anspannung kann ich gar nicht anders, ich glühe vor Stolz, als ich im Garten herumlaufe und überall auf der Party kleine Gesprächsfetzen aufschnappe. Alles andere in meinem Leben mag ja am Rande einer Katastrophe schwanken, aber die Pension scheint wirklich der Hit zu sein. Die ersten Gäste sind planmäßig eingetroffen  – ein mausgraues Buchhalter-Ehepaar und diese Familie aus Boston  – und sie haben mit angemessener Begeisterung ihre Ooohs und Aaahs von sich gegeben, als Susie ihnen das Haus gezeigt hat. Nun wird es dunkel und schätzungsweise das halbe Stillwater ist zum Feiern in unserem Garten versammelt. Den ganzen Nachmittag haben wir damit zugebracht, alles herzurichten, und jetzt ist alles wie verwandelt mit den winzigen blinkenden Lämpchen in den Zweigen und den Holztischen mit den rot-weiß-karierten Tischdecken und den verlockendsten Leckereien des Hauses. Glücklich schaue ich mich um. Grady lädt sich Essen auf seinen Teller, Ethan unterhält sich mit ein paar älteren Jungs, Reeve ist …
    Bei Kate.
    Sie reden nur, alles völlig locker, aber trotzdem werde ich unsicher. Sie trägt Jeans und ein besticktes Hemd, wieder mal total flott und unangestrengt. Reeve wendet sich mal einen Moment von ihr ab und ich schaffe es, seinen Blick zu
erhaschen, aber er lächelt mir nur vage zu und dreht sich dann wieder zu ihr um.
    »Hallo, alle miteinander …« Susie schlägt mit der Gabel an die Salatschüssel und wartet, bis es leiser wird. Ich schnappe mir einen Pappbecher Limo und einen Teller vegetarische Hotdogs, mit denen ich mich auf einen der Klappstühle setze, die wir überall im Garten aufgestellt haben  – mit dem Rücken zu Reeve.
    »Keine Sorge, es dauert nicht lange. Ihr wisst ja, wie meine Reden sind.« Susie lacht, alle Nervosität ist jetzt verflogen. »Ich wollte euch nur alle im Bramble Lane willkommen heißen und allen für ihre harte Arbeit danken.« Im schwindenden Licht glänzen ihre Locken golden. Liebevoll legt sie Adam einen Arm um die Taille. »Ihr habt alle dazu beigetragen, dass es so weit kommen konnte, und wir sind beide richtig dankbar für euren Einsatz. So, und nun amüsiert euch gut!« Es wird geklatscht und alle gehen auf Susie zu und gratulieren.
    »Hey.« Hinter mir höre ich eine leise Stimme, ich drehe mich um. Reeve steht vor mir. Er grinst mich verschmitzt an. »Komm mit.«
    »Was soll das?«, protestiere ich, aber schon nimmt er meine Hand und führt mich ins Haus, während alle anderen Leute ihre Aufmerksamkeit auf das richten, was draußen vorgeht.
    »Süßes Kleid.« Reeve zieht mich in die kleine Wäschekammer und macht die Tür zu. Er kommt näher, umfasst meine Taille. Und dann küsst er mich.

    Einen Moment lang lasse ich es geschehen. Er riecht nach irgendeinem Aftershave oder Deo, frisch und herb, und als er mich gegen den Trockner schiebt, schießt mein Puls in die Höhe. Seine Lippen sind weich, aber beharrlich, sein Körper stark und vertraut. Ich werde weich in seinen Armen und küsse ihn zurück, ganz atemlos,

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