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Mein schwarzer Hengst

Mein schwarzer Hengst

Titel: Mein schwarzer Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Schwarz
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berechtigte Frage. „So leid mir das auch tut. Er war doch nicht nur irgendein geiler Typ, der dich in einer Bar anquatscht. Das war ein richtiger Mensch, der eine schwere Zeit durchmacht. Ich glaube, sein ganzes Leben war bislang sehr hart.“
    „Na eben“, tönte Alexa, „du hättest ihm doch sein Leben ein bisschen versüßen können. Zum Beispiel durch eine Runde Sex mit Anfassen.“
    „Er war verletzt und hatte Schmerzen“, erklärte ich nochmal, um mich selbst zu überzeugen. „Wir waren beide müde, und außerdem kannten wir uns gar nicht, und übe rhaupt, wer sagt denn, dass er gewollt hätte? Das wäre fürchterlich peinlich gewesen – ich zieh mich vor ihm aus, und er sagt ‚Nein danke, Moppelchen‘.“
    „Du bist kein Moppelchen.“
    „Bin ich wohl. Und es macht mir auch nichts. Wenigstens hab ich dadurch große Brüste, und mir ist ein Gerücht zu Ohren gekommen, dass das manchen Männern anscheinend gefallen soll.“
    „Dafür hast du aber auch einen verdammt breiten Arsch“, stichelte Alexa. Sie war nicht biestig, so war sie einfach gestrickt, immer offen und direkt. Und sie hatte recht. Der Großteil meines Übergewichts bestand aus Hüftgold.
    „Ich bin nicht in seiner Liga“, beschied ich. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schön er war. Diese Augen, diese Muskeln, diese perfekte dunkle Haut...“
    „Also, wie groß war sein Schwanz denn nun?“
    Immer offen und direkt.
    „In der Wanne?“ Ich musste mich nicht anstrengen, um mich zu erinnern, das Bild hatte sich in mein Hirn gebrannt. „Ich kann’s nicht in Zentimetern sagen, aber mein Gott...“
    Ich seufzte schwer, und Alexa glotzte mich ungläubig an.
    „So hab ich dich noch nie erlebt“, meinte sie. „Wir reden ja auch oft über Sex, besonders wenn die anderen Mädels dabei sind, aber du beteiligst dich daran immer am wenigsten. Ich dachte, Sex interessiert dich nicht besonders.“
    Ich lachte leise. „Das dachte ich auch. Du weißt ja, ich treff‘ ab und zu mal diesen oder jenen, um die Hormone zu beruhigen. Aber ich muss zugeben – irgendwie machen mich Männer nicht an. Bislang jedenfalls.“
    „Falls das ein Versuch ist, mich noch einmal zu einer Lesbennummer zu überreden“, grinste Alexa, „muss ich dir sagen, dass ich dafür noch nicht annähernd betrunken genug bin.“
    „Nein, danke“, lachte ich. „Das wird mir nicht helfen. Keine Ahnung, was mir helfen wird.“
    „Wobei denn helfen? Bist du verliebt in den Typ?“
    Das konnte ich nicht beantworten.
    „Er hat dich gerettet“, sagte Alexa, „natürlich kriegt frau von so was weiche Knie. Aber du weißt praktisch nichts über ihn. Er könnte ein gewalttätiger Gewohnheitsverbrecher sein. Diese Wunden könnte er auch aus dem Knast haben.“
    „Er hat nichts gestohlen“, widersprach ich entschieden. „Meine Handtasche mit Kreditkarten und mein Schmuck, alles war noch da.“
    „Dann bitte ich um Entschuldigung“, sagte Alexa und goss sich Wein nach. „Aber was hilft’s? Er ist weg, und das ist eine verdammt große Stadt. Vergiss ihn.“
    „Das sagst du so.“
    Wir gaben uns die Kante. Ich machte mir manchmal Sorgen, ob ich zu viel trank. Wenn man mit Freundinnen zusammen war, ging das ja noch in Ordnung, wenn es nicht zu oft geschah. Aber seit der Zeit der Scheidung trank ich immer öfter auch allein. Ich musste das unbedingt in den Griff bekommen. Einsamkeit war keine Entschuldigung.
    „Du solltest so schnell wie möglich Sex haben“, fand Alexa schließlich. „Vielleicht kriegst du damit deinen schwa rzen Ritter Kunibert wieder aus dem Kopf.“
    „Das ist deine Antwort auf alles – bumsen“, nörgelte ich. „ Du hast Liebeskummer – bumsen. Ein Familienangehöriger ist gestorben – bumsen. Du hattest einen schlechten Tag im Büro – bumsen. Du hast eine Autopanne – bumsen.“
    „Und es funktioniert jedes Mal“, behauptete Alexa l achend. „Aber ich kenne da jemanden, der würde dir gefallen.“
    „Was? Du kennst Männer?“ tönte ich. Alexa war die pr omiskuitivste Frau Berlins, und sie kämpfte um den nationalen Titel.
    „Er heißt Nico“, sagte sie und verdrehte träumerisch die Augen. „Ein ganz heißer Typ. Imageberater, fährt einen Po rsche Cayenne, hat einen wirklich guten Body und mir fällt gerade ein, dass er angedeutet hat, dass ihm füllige Frauen gefallen.“
    „Hat er das gesagt, bevor oder nachdem du mit ihm in der Kiste warst?“
    „Wir haben’s nicht getrieben“, überraschte sie mich. „Aber

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