Mein sexy Weihnachts-Mann!
geschafft, die Umsatzzahlen kontinuierlich zu steigern. Die Zeiten, in denen er sich regelmäßig mit Freunden auf einen Drink getroffen oder die Mittagspause auf zwei Stunden ausgedehnt hatte, waren vorbei. Christians Freunde machten sich schon lustig über ihn, weil er wie ein Mönch lebte. Doch es war ihm tatsächlich gelungen, seinen Ruf zu retten. Seine ganze Aufmerksamkeit galt nur noch seinem Job und der Aussicht, zum Verkaufsleiter befördert zu werden. Nach Weihnachten und den Feiertagen würde er erfahren, ob sich sein Fleiß, seine Zielstrebigkeit und sein seriöser Lebenswandel ausgezahlt hatten. Er musste also bis zur ersten Januarwoche zielstrebig so weitermachen.
Christian eilte an einer Reihe verglaster, würfelförmiger Büros vorbei, die um die Mitte der zwölften Etage herum angeordnet waren. Um diese kleineren Räume herum, an der Außenseite des Gebäudes, befanden sich die größeren, luxuriösen Büros der leitenden Manager.
Eines dieser Büros für sich zu haben war Christians Ziel: Panoramafenster mit Blick auf Manhattan, edel verkleidete Wände und ein Schreibtisch aus Kirschbaumholz, so groß, dass man sich niemals beengt fühlte.
Fast wäre Christian mit Stacey Roberts zusammengestoßen, die gerade aus ihrem Glaswürfelbüro trat. Ihr plötzliches Auftauchen zwang ihn, stehen zu bleiben, um den gebührenden Abstand zu ihren Brüsten – Körbchengröße DD – zu wahren. Ihre Oberweite sprengte fast das sexy Nikolauskostüm, das sie anlässlich der Weihnachtsparty, die am Nachmittag stattfinden würde, angezogen hatte. Das eng anliegende Minikleid aus rotem Samt, dessen gefährlich tiefer Ausschnitt mit weißem Kunstpelz umrandet war, zog natürlich die Blicke aller Männer auf sich. Die meisten hofften wohl, heute bei Stacey landen zu können.
Leider wollte sie ausgerechnet bei ihm landen. Er war jedoch nicht interessiert. Unzählige Male war er ihren Annäherungsversuchen bereits ausgewichen, doch sie gab Wörtern wie „Entschlossenheit“ und „Beharrlichkeit“ eine ganz neue Bedeutung. Stacey war einfach zu leicht zu haben.
Christian, der eigentlich kein Kostverächter war, stellte fest, dass er sich in den letzten Monaten verändert hatte. Er war irgendwie anspruchsvoller geworden. Offenbar hatte er neue Maßstäbe entwickelt, und allzu bereitwillige Frauen wie Stacey machten ihn nicht mehr an.
Nichtsdestoweniger lächelte er charmant. Denn es wäre nicht klug, sich diese Frau zur Feindin zu machen, indem er ihr rundheraus sagte, was er dachte. Immerhin musste er Tag für Tag mit ihr auskommen. „Nettes Outfit, Stacey. Ich bin sicher, du wirst die ungekrönte Königin unserer Party sein.“
„Freut mich, dass es dir gefällt.“ Sie spielte mit den weißen Bommeln, die von ihrer Nikolausmütze herabhingen. „Möchtest du mit meinen Glöckchen spielen?“ Aufreizend wackelte sie mit den Brüsten, sodass die beiden silberfarbenen Glöckchen klingelten, die zusammen mit einer Schleife an ihrem Ausschnitt befestigt waren.
Genau das wollte Christian ganz sicher nicht. „Äh, tut mir leid, ich muss mich beeilen. Sonst komme ich zu spät zu meinem Termin beim Big Boss.“
„Es macht überhaupt keinen Spaß mehr mit dir, Christian“, erwiderte Stacey schmollend. „Du weißt aber schon, was zu viel Arbeit und zu wenig Spaß für Folgen haben können …?“
Ja. Hoffentlich die Beförderung, auf die er so scharf war. „Ich bin sicher, heute Nachmittag auf der Party werde ich Spaß haben.“
Sie lächelte strahlend. „Ja, richtig. Wir werden Geschenke austauschen.“ Sie strich mit dem Zeigefinger über Christians Krawatte. „Ich bin sicher, ich wüsste das richtige Geschenk für dich.“ Dann warf sie ihm einen provozierenden Augenaufschlag zu.
O Mann! Ging es noch ein bisschen deutlicher? Früher hätte er vielleicht Feuer gefangen. Aber jetzt fühlte er sich nur belästigt. „Äh, danke, ich werde daran denken.“
„Hm, tu das.“
Bevor sie noch etwas sagen konnte, ging er um sie herum und beeilte sich, über den Flur zu schlendern. Erst da fiel ihm auf, dass seine Begegnung mit Stacey von einem interessierten Publikum verfolgt worden war.
Na, toll.
Die Männer reagierten mit Kopfschütteln, als ob sie es nicht glauben könnten, dass er ein solches Angebot ausschlug. Bis auf Drew, der offensichtlich schwul war und Christian auf seine typisch vielsagende Weise angrinste.
Insgeheim schauderte Christian. Er hatte nichts gegen Schwule, und mit Drew
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