Mein sexy Weihnachts-Mann!
zusammenzuarbeiten war für ihn kein Problem, im Gegenteil. Aber es nervte ihn, wie sich die anderen Kollegen immer lustig machten, so als ob Drew eine Art Vorrecht auf Christian hätte, sollte dieser jemals beschließen, das Ufer zu wechseln.
Was für ein Unsinn. Christian war hundertprozentig hetero. Er machte einfach nur eine kleine Pause, was das andere Geschlecht betraf, um sich auf seine Karriere zu konzentrieren. Wer hätte gedacht, dass man dabei seinen Ruf als Mann riskierte?
Christian ging weiter. Douglas Creightons Büro bestand aus mehreren Räumen und lag am Ende eines langen Korridors. Auf der rechten Seite befand sich das teilweise verglaste Büro von Amanda Creighton, das ebenfalls mehrere Räume umfasste.
Solche Privilegien genoss man eben als stellvertretende Herausgeberin und Erbin eines florierenden Verlags. Von hier aus konnte Amanda wohl eine gewisse Privatsphäre genießen und trotzdem überblicken, was in den anderen Büros vor sich ging. Soweit Christian wusste, befanden sich hinter der zweiflügeligen Tür hinter Amandas Schreibtisch eine Art Wohnzimmer, ein Badezimmer und eine Miniküche.
Allerdings war sie, obwohl sie sozusagen mit einem silbernen Löffel im Mund zur Welt gekommen war, keineswegs eine launische, verwöhnte Primadonna, auch wenn man das auf den ersten Blick vielleicht hätte meinen können. Sie war sehr beherrscht, distanziert und stets makellos gekleidet. Vor allem aber war sie eine hart arbeitende Frau, die mit sämtlichen Details des Geschäfts bestens vertraut war und jeden Monat eine eigene Kolumne verfasste.
Amanda war sehr aktiv, immer an verschiedenen Projekten beteiligt und sorgte ganz allgemein dafür, dass alles reibungslos lief. Sie verstand es, sich einzumischen, ohne die Mitarbeiter vor den Kopf zu stoßen. Die Kollegen schätzten und respektierten sie.
Die Tür ihres Büros war nur angelehnt, und er blieb einen Moment stehen. Er spähte hinein und sah, wie Amanda zu ihrem Aktenschrank ging. Christian hob die Hand, um anzuklopfen, verharrte jedoch mitten in der Bewegung, als Amanda sich vorbeugte, um aus einem der unteren Schübe eine Akte herauszunehmen. Was für perfekt geformte Hüften sie hatte, und wie sexy ihr Po in dieser maßgeschneiderten schwarzen Hose wirkte.
Christian verspürte ein erregendes Prickeln. Die Reaktion, auf die Stacey vergeblich gewartet hatte, überfiel ihn jetzt – pures sexuelles Verlangen. Er war also doch ein ganz normaler Amerikaner, der Frauen liebte.
Aber die Tochter des Chefs …? So intensiv seine Reaktion auch war, Christian versuchte, sie zu unterdrücken. Amanda war wirklich eine attraktive Frau, doch es gab im Geschäftsleben gewisse Grenzen, die ein kluger Mann niemals überschritt. Hier lag eine dieser Grenzen. Natürlich hatten sie oft miteinander zu tun, aber Christian hätte sich niemals erlaubt, Amanda anders als kollegial zu behandeln.
Offenbar hatte sie gefunden, was sie suchte. Denn sie nahm einen Schnellhefter heraus, richtete sich auf und drehte sich um. Als sie Christian bemerkte, stieß sie einen überraschten Laut aus.
„Christian“, sagte sie atemlos und legte eine Hand auf die Brust. „Ich habe Sie gar nicht gehört.“
Er hätte nie gedacht, dass ein Rollkragenpulli sexy sein könnte. Aber das war, bevor er Amanda darin gesehen hatte.
Der eng anliegende Pulli schmiegte sich an ihren Körper wie eine zweite Haut. Völlig unbeabsichtigt glitt Christians Blick tiefer und verweilte auf der verführerischen Rundung ihrer Brüste. Der Pulli war knallrot, die Farbe passte sehr gut zu ihrem dunklen schulterlangen Haar und ließ ihre grünen Augen noch strahlender erscheinen – etwa so, wie Christian sie sich im Augenblick der Ekstase vorstellte.
Was, zum Teufel, dachte er da gerade?
Er zwang sich, Amanda in die Augen zu sehen. „Tut mir leid“, murmelte er. Entschuldigte er sich, weil er sie erschreckt oder weil er ihre Brüste angestarrt hatte? „Ich wollte Sie nicht erschrecken. Ich wollte gerade anklopfen. Ich bin hier, um mit Douglas zu sprechen.“
„O ja, natürlich“, erwiderte sie und legte den Schnellhefter auf den Schreibtisch. Sie wirkte perfekt und professionell wie immer, abgesehen davon, dass sich ihre Brustspitzen plötzlich unter dem Pulli abzeichneten. Eine interessante Reaktion, wenn man bedachte, dass es nicht unbedingt kühl in dem Raum war.
„Er sagte, Sie sollen gleich in sein Büro kommen“, fuhr sie fort. „Er erwartet Sie bereits.“
Christian nickte.
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