Mein sexy Weihnachts-Mann!
unbefriedigender Sex war nicht der einzige Grund für das Ende dieser Beziehung gewesen. Wie die meisten Männer, die Interesse an Amanda zeigten, war auch dieser mehr von ihrem Namen, ihrem Geld und den Karrieremöglichkeiten hingerissen gewesen, die ihr Vater ihm möglicherweise bieten könnte.
Mit strenger Miene strich Angie ihr makellos weißes Gewand glatt. Christian ist nicht gut für dich. Nach diesem Fiasko damals würde dein Vater niemals seinen Segen geben.
Seinen Segen? Um Himmels willen. Sie will den Kerl doch nicht heiraten. Außerdem wird Daddy sowieso nichts davon erfahren. Lola lächelte frivol. Im Übrigen hat er sich die letzten acht Monate bemerkenswert artig verhalten. Er scheint sich in letzter Zeit ganz auf seine Arbeit zu konzentrieren.
Nur weil gerade eine Beförderung ansteht, gab Angie zurück. Er will Amandas Vater beeindrucken und macht auf verantwortungsvoll und zuverlässig.
Stimmt, gab Lola zu und betrachtete angelegentlich ihre feuerroten Fingernägel. Aber er kann nicht ewig im Zölibat leben. Genau da sehe ich ein gewisses Potenzial für Amanda.
Die beiden machten Amanda fast wahnsinnig. „Aufhören!“, sagte sie laut. Zum Glück war sie allein und die Tür ihres Büros geschlossen. „Ich habe nie gesagt, dass ich eine Affäre mit ihm haben möchte.“
Lola beugte sich zur Seite und flüsterte ihr ins Ohr: Du hast es vielleicht nicht gesagt, aber gedacht hast du es sehr oft. Ich weiß Bescheid, schließlich bin ich Teil deiner Gedanken.
Schlimm genug.
Amanda atmete tief ein und wieder aus. „Ich werde keine Affäre mit ihm haben.“
Angies Heiligenschein leuchtete auf, und sie warf ihrer Rivalin einen triumphierenden Blick zu. Braves Mädchen.
Lola schüttelte enttäuscht den Kopf. Du wirst eines Tages sterben, ohne jemals erlebt zu haben, was heißer Sex bedeutet.
Amanda hielt es nicht mehr aus. „Verschwindet! Alle beide!“, stieß sie genervt hervor.
Aber …
„Schluss damit. Sofort.“ Amanda schloss die Augen und verscheuchte die beiden Nervensägen mit einem energischen Kopfschütteln. Endlich Ruhe, Gott sei Dank. Vorsichtig öffnete sie wieder die Augen.
Sie biss sich auf die Unterlippe und fixierte die Liste, diesmal ohne dass sich ihre ungebetenen Ratgeberinnen einmischten. Alles, was Amanda wollte, war, sich einmal wie eine verführerische Frau zu fühlen – sexy und ein bisschen verrucht. Und sie wollte erleben, dass sie das Interesse eines Mannes wie Christian wecken konnte, wenn auch nur anonym.
Die Beschenkten würden natürlich nicht erfahren, von wem ihr Präsent stammte. Sie könnte also durchaus wagen, ein Geschenk für Christian unter den Baum zu legen, das ihn ganz schön verwirren würde. Dann könnte sie ihm in aller Ruhe beim Auspacken zuschauen. Dass sie diejenige war, die ihm etwas derartig Provozierendes ausgesucht hatte, würde niemals ans Licht kommen. Es wäre bestimmt aufregend – ihre ganz persönliche kleine Affäre mit Christian, und das ohne jeglichen emotionalen oder körperlichen Kontakt.
Amanda musste lächeln. Bestimmt wäre er zunächst begeistert von diesem Geschenk. Doch mit der Zeit würde er das Interesse an der Frage verlieren, von wem es stammte. So wie er auch an jeder Beziehung früher oder später das Interesse verlor. Niemand würde jemals erfahren, was sie getan hatte.
Ihr Herz klopfte schneller. Es fühlte sich richtig gut an, sich einmal ganz spontan auf etwas Gewagtes einzulassen.
Bevor sie es sich anders überlegen konnte oder sich womöglich Lola und Angie wieder zu Wort meldeten, nahm sie einen Kugelschreiber und schrieb Christians Namen auf die Liste.
Direkt neben ihren.
1. KAPITEL
Christian eilte den Flur hinunter zum Büro von Douglas Creighton, dem Eigentümer und Herausgeber des „Connaisseur“. Der große Boss hatte ihn zu sich bestellt. Christian wollte ihn keine Sekunde länger als unbedingt nötig warten lassen, schließlich stand eine Beförderung an.
Seit acht Monaten arbeitete Christian daran, seinen nach dem peinlichen Zwischenfall mit Maureen Bowen im Konferenzraum erheblich beschädigten Ruf wiederherzustellen. Er ging also nicht mehr auf die kleinsten Annäherungsversuche seiner Kolleginnen ein, die glaubten, bei ihm leichtes Spiel zu haben. Besonders Stacey Roberts schien es sich zum Ziel gesetzt zu haben, ihn „herumzukriegen“.
Seit Maureen die Firma verlassen hatte, hatte er besonders hart gearbeitet, viele Überstunden gemacht und es mit innovativen Verkaufsstrategien
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