Mein sicheres Zuhause
Außerdem sollten Sie berücksichtigen, dass der Türrahmen im Mauerwerk verankert werden muss. Das bedeutet nicht nur zusätzlichen Renovierungsaufwand, sondern auch viel Dreck und Staub.
Dennoch gibt es sehr gute Argumente für so eine Investition, von der Sie ja sehr lange etwas haben. Denn machen Sie sich klar, dass mehr als die Hälfte aller Wohnungseinbrüche durch die Wohnungstür erfolgt. Und wenn Sie nicht gerade im Erdgeschoss oder im ersten Stock wohnen, ist der Anteil noch bedeutend höher. Anders gesagt: Allein durch eine sichere Tür sind Sie gegen mehr als die Hälfte aller Wohnungseinbrüche geschützt. Und es ist natürlich auch ein beruhigendes Gefühl zu wissen: Meine Tür ist sicher.
Welche Widerstandsklasse darf es sein?
Sicherheitstüren gibt es in unterschiedlichen »Widerstandsklassen«. Früher gab es drei davon, heute gibt es sechs. Denn die bisherige Vorschrift DIN V 18103 wurde ersetzt durch die europäische Norm ENV 1627. Am Prinzip hat sich aber nichts geändert: Je höher die Klasse, desto mehr hält die Tür aus und desto länger dauert es, sie zu überwinden. Denn früher oder später lässt sich jede Tür knacken. Für private Wohnungen sollte es mindestens Widerstandsklasse 2, besser noch 3 sein. Höhere Klassen sind in der Regel nicht erforderlich.
Die niedrigste Klasse WK 1 bietet nur einen Grundschutz, wenn der Täter versucht, ohne Werkzeug, allein mit dem Einsatz körperlicher Gewalt Ihre Tür zu öffnen.
Türen der Widerstandsklasse 2 schützen außerdem vor Einbrechern, die versuchen, mit einfachen Werkzeugen wie Schraubenzieher oder Zange vorzugehen. Dieser Schutz muss mindestens drei Minuten aufrechterhalten werden.
Widerstandsklasse 3 bietet mindestens fünf Minuten Schutz gegen Einbrecher, die versuchen, mit einem Stemmeisen und einem zweiten Schraubenzieher die Tür aufzubrechen.
Bei Widerklasse 4 verdoppelt sich die Zeit auf zehn Minuten. Der Täter kann darüber hinaus Sägewerkzeuge einsetzen, eine Schlagaxt, Hammer und Meißel sowie einen Akkubohrer.
Widerstandsklasse 5 muss mindestens eine Viertelstunde halten – auch wenn der Täter zusätzlich Elektrowerkzeuge einsetzt.
Bei Widerstandsklasse 6 leistet die Tür 20 Minuten Widerstand und schützt gegen weitere Elektrowerkzeuge.
Darf ich als Mieter eine neue Tür einbauen lassen?
Als Mieter stehen Sie vor einem gewissen Dilemma: Sie wollen Ihre Wohnung schützen, aber eine Sicherheitstür (vgl. S. 84 f.) ist sehr teuer. Außerdem haben Sie die Wohnung nur gemietet. Wenn Sie ausziehen, können Sie die Tür nicht mitnehmen. Also, auf die sichere Tür verzichten oder sie auf eigenes Risiko einbauen lassen?
Ohne Zustimmung des Vermieters geht nichts
Aber selbst das ist nicht ohne weiteres möglich. Sogar wenn Sie für alle Kosten aufkommen, brauchen Sie die ausdrückliche Zustimmung Ihres Vermieters. Und manche erteilen sie nicht. Auch Wohnungsbaugesellschaften verweigern manchmal die Genehmigung. Als Begründung wird häufig genannt, dass im Haus das »einheitliche Erscheinungsbild« der Wohnungen nicht beeinträchtigt werden soll. Alle müssen mit der gleichen Wabentür auskommen.
Mit dem gleichen Argument wird mitunter sogar der Einbau von Zusatzschlössern oder »Spionen« (vgl. S. 88 f.) untersagt. Was den Spion betrifft, so können Sie dem widersprechen. Berufen können Sie sich auf ein Urteil des Amtsgerichts Hamburg, nach dem für den Mieter ein »schützenswertes Interesse« besteht zu wissen, wer vor seiner Tür steht (WuM 1980, S. 197). Die Tür selbst dürfen Sie leider nicht sehr stark verändern – zumindest nicht von außen.
Was Sie als Mieter tun können
Ohne weiteres dürfen Sie das Türblatt von innen verstärken (vgl. S. 80 f.). Denn das geschieht ja von innen. Ebenso dürfte es kein Problem sein, einen minderwertigen Schließzylinder auszutauschen. Darüber sollten Sie allerdings den Vermieter vorher informieren. Aber Sie sollten wissen: Er hat keinen Anspruch darauf, einen Zweitschlüssel zu bekommen. Nur wenn Sie wieder ausziehen, müssen Sie ihm selbstverständlich alle Schlüssel zurückerstatten. Oder aber Sie lassen das alte minderwertige Schloss wieder einbauen.
Den größten Effekt dürften allerdings Querriegel- oder Kastenzusatzschlösser haben. Beide werden von innen auf das Türblatt geschraubt und verändern das äußere »Erscheinungsbild« Ihrer Tür so gut wie gar nicht. Allerdings müssen die Schließkästen im Türrahmen und im Mauerwerk befestigt werden, so dass Sie
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