Mein sicheres Zuhause
Fragen beschäftigen sich mit der Wohnungstür. Doch gelten alle Antworten im Prinzip auch für die Haustür. Dabei ist die weit weniger häufig das Ziel von Einbrechern. Das liegt sicher auch daran, dass sie meist wesentlich besser gesichert ist und die Schwachstellen in einem Einfamilienhaus eben woanders liegen: Bei Fenstern, Kellerschächten und Terrassentüren.
Wie sicher ist meine Wohnungstür?
Ein typischer Wohnungseinbruch erfolgt durch die Wohnungstür. Denn von dort ist die Wohnung am besten zugänglich und die meisten dieser Türen lassen sich von Einbrechern innerhalb weniger Augenblicke öffnen – auch wenn sie abgeschlossen sind. Das liegt einmal daran, dass viele Wohnungstüren schon von ihrer Konstruktion her viel zu leicht und instabil sind. Sie bestehen aus Hartfaser, dünnem Holz oder sogar nur aus Pappe und bieten kaum Widerstand. Eine Wohnungstür, die weniger als 20 Kilogramm schwer ist, stellt Einbrecher vor geringe Probleme. Sie sollte mindestens das Doppelte wiegen. Haustüren eher noch mehr.
Schwachstelle Türschloss
Doch noch leichter lassen sich die Türen überwinden, wenn am Türschloss gespart wurde. Mit Hilfe eines Schlagschlüssels oder sogenannter Picking-Nadeln, die ganz legal erworben werden können, kann ein einfaches Zylinderschloss in Sekundenschnelle und fast lautlos geöffnet werden. Manche Einbrecher bohren hingegen den Schließzylinder auf, zerstören die Sperrstifte und öffnen das Schloss anschließend mit einem Schraubenzieher.
Steht der Schließzylinder ein wenig vor, haben Einbrecher ebenfalls keine Schwierigkeiten, mit einer Rohrzange die Tür zu öffnen, da kann der Schließzylinder selbst noch so gut sein.
Ein hochwertiges Schloss und ein gesicherter Schließzylinder mit Aufbohrschutz sind ganz gewiss eine sinnvolle Investition. Die Sache ist nur, dass sich solche Schlösser nicht in eine dünne Tür einbauen lassen. Aber das wäre auch gar nicht sinnvoll. Denn eine Tür ist nur so stabil wie ihr schwächstes Glied. Das beste Schloss nützt Ihnen nichts, wenn der Einbrecher die Tür einfach aufbrechen oder aushängen kann.
Schwachstelle Schließblech
Kommt der Einbrecher beim Schloss nicht weiter, versucht er oft, die Tür am sogenannten Schließblech aufzustemmen, das die Tür fest im Rahmen hält. Viele Türen besitzen ein zu kurzes Schließblech, das zudem nur mit kurzen Schrauben im Rahmen verankert ist. Von einem geübten Einbrecher lässt sich das ohne Probleme mit einem Schraubenzieher aufhebeln. Ein sicheres Schließblech besteht aus Stahl, hat eine Länge von 50 Zentimetern und ist mit langen Dübeln fest im Mauerwerk verankert. Das ist besonders wichtig. Denn sonst lässt sich die Tür einfach aus dem Rahmen brechen.
Schwachstelle Scharnierseite
Wer seine Tür sicherer macht, der denkt daran häufig zuletzt – oder gar nicht: Die Scharnierseite, die dem Türschloss gegenüberliegt. Dabei können Einbrecher die Tür auch an dieser Seite aufstemmen, wenn die Schrauben zu kurz sind, mit denen die Scharniere in der Zarge verankert sind. Oder die Einbrecher versuchen, die Tür an den Scharnieren, im Fachjargon Türbänder genannt, auszuhängen. Eine sichere Tür ist gegen Aufstemmen und Aushängen geschützt. Entweder durch entsprechende Sicherheitsscharniere. Oder aber durch sogenannte »Hintergreifzapfen«, die sich auch noch nachträglich montieren lassen (vgl. S. 82 f.).
Erste Maßnahmen – wie kann ich meine Wohnungstür nachrüsten?
Nicht selten wird an der Sicherheit der Wohnungstür gespart, durchaus auch bei Neubauten. Denn gute und sichere Türen haben ihren Preis. Und schließen lassen sich ja auch Türen, die wesentlich günstiger sind. Also werden die eingebaut.
Wer sich gegen Einbruch schützen will, muss nachrüsten. Und das ist natürlich kostspieliger, als wenn gleich eine sichere Tür eingebaut worden wäre. Auch sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass jede kleine Korrektur zwar ein Mehr an Sicherheit bedeutet, doch keine nachgerüstete Tür so viel Schutz bieten kann wie eine neu eingebaute Sicherheitstür.
Tür verstärken
Alle anderen Maßnahmen haben wenig Sinn, wenn die Tür selbst nicht halbwegs stabil ist. Unter Umständen können Sie das Türblatt von innen verstärken und so stabilisieren – durch eine Spanplatte oder ein sogenanntes Tiefziehblech. In manche Wohnungstüren ist eine Glasfläche eingelassen. Einfaches Glas sollten Sie durch Verbundsicherheitsglas oder eine Scheibe aus geriffeltem Polykarbonat
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