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Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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ging das breite Grinsen in seinem Gesicht wieder an und er baute hastig den Apparat ab. »Dann machen wir mal mit dem nächsten Beitrag weiter«, verkündete er laut und klatschte in die Hände. Er war so erpicht darauf, zu etwas anderem überzugehen, dass er versäumte, Wally wieder zurück in seinen Käfig zu setzen.
    Fisher wollte gerade FF auf den Arm nehmen, als Wally, der Wombat, auf sie zugerannt kam. Er fing an, Fisher zu beschnüffeln und ihn leicht mit seiner Pfote anzustupsen, dann machte er es genauso mit FF , der jedoch versuchte, nach dem kleinen Tier zu treten.
    »Hierher, Wally!«, rief Henry, der Toningenieur, den Fisher kurz zuvor kennengelernt hatte. Er kam angerannt und klopfte mit den Händen auf den Boden. »Komm her, Junge! Lass sie in Ruhe.« Wally warf Fisher und FF einen letzten Blick aus weit aufgerissenen Augen zu und huschte dann in Henrys Arme.
    »Wow. Er gehorcht dir?«, sagte Fisher erstaunt, als Henry den Wombat hochhob.
    »Manchmal«, meinte Henry. »Seit er hier am Set ist, habe ich versucht, ihn zu dressieren. Ich dachte mir, es gibt eventuell einen Markt für Wombats als Haustiere! Vielleicht mache ich sogar mein eigenes Geschäft auf, wenn ich keine Lust mehr auf die ganze Soundsache hier habe.«
    »Das, äh, klingt toll«, meinte Fisher. »Ich bin sicher, du wirst den Wombatmarkt beherrschen … Ich denke, ich sollte jetzt mal zurück auf meinen Platz.«
    »Klar«, rief Henry. »Bis dann! Komm, Wally.«
    Das nächste Experiment drehte sich wieder um kleine Säugetiere. Dr. Teuflisch baute ein Wasserfiltersystem aus nichts als ein paar Eichenblättern und einem sehr empörten Lemurenäffchen (dessen Fußsohlen offenbar antimikrobielle Substanzen enthielten, die Blättern, wenn es mehrfach darauf stampfte, keimtötende Wirkung gaben).
    Diesmal verliefen das Experiment und die Aufzeichnung ohne Probleme. Fisher beäugte die kleinen Wasserproben, die an die Klasse verteilt wurden, argwöhnisch, aber sie sahen sauber aus. Dr. Teuflisch wusste also sehr wohl, was er tat. Der Dreh ging reibungslos zu Ende und die Klasse versammelte sich zum Aufbruch. Fisher hielt FF fest im Arm.
    »Fisher, kann ich kurz mit dir reden?«, fragte Veronica und trat zu ihm. Fisher ging im Geiste alle verschiedenen Varianten durch, die er kannte, um Ja zu sagen.
    »A…aber gern«, bekam er schließlich heraus und verfluchte sich dann dafür, dass er geklungen hatte wie ein französischer Oberkellner.
    Veronica zog ihn etwas beiseite.
    »Ich wollte bloß sagen, dass mir dein neues Video echt gut gefällt«, sagte sie.
    »Mein … neues Video?«, stammelte Fisher. Er fühlte sich, als habe er soeben einen sich windenden Wombat verschluckt.
    »Ja, das war ziemlich geschickt«, meinte Veronica lächelnd. »Es sieht aus, als würdest du dir langsam eine echte Fangemeinde heranziehen. Ich schätze, es gibt noch viel, was ich nicht über dich weiß, Fisher.«
    »Na ja …«, presste Fisher an dem flatternden Gefühl in seiner Magengegend vorbei heraus. »Es … es ist schwierig, zwei Leben auf die Reihe zu kriegen. Ich würde gern ehrlicher mit allem, was ich so mache, umgehen können, aber ich weiß, dass ich das im Moment leider nicht kann.« Er war erleichtert, ihr endlich einmal etwas sagen zu können, was in technischem Sinne keine Lüge war.
    »Ich verstehe«, sagte sie und warf ihr glänzendes Haar über die Schulter zurück. »Hör mal … das klingt jetzt vielleicht schräg, aber meinst du, ich könnte dich um einen Gefallen bitten?«
    »Klar!«, platzte Fisher reflexartig heraus. »Alles.«
    »Meinst du, vielleicht … dass du mich mit Kasper Keels bekannt machen könntest?«
    Fishers kurzer Glücksmoment verlosch wie eine Kerze, die von einem Tsunami getroffen wird.
    »Ich kenne ihn gar nicht so gut …«, setzte er an, aber als er sah, wie Veronicas Lächeln schwand, murmelte er schnell: »Aber ich schau mal, was ich tun kann.«

    »Vielen Dank, Fisher!«, sagte sie, beugte sich vor und umarmte ihn stürmisch. Unter anderen Umständen hätte diese Geste Fisher auf Wolke sieben katapultiert, aber jetzt war es eher so, als hätte sie einen Pulli aus Quallen an.
    Der Wombat in Fishers Magengrube hatte sich in eine Bowlingkugel verwandelt. Wie konnte ein Mädchen wie Veronica bloß jemanden wie Kasper so sehr mögen? Außer … außer er täuschte sich in Veronica. Vielleicht war sie gar nicht so umwerfend, wie er gedacht hatte.
    Und warum um alles auf der Welt hatte er gesagt, er würde versuchen, sie

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