Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker
miteinander bekannt zu machen?
Und was hatte Veronica mit dem »neuen Video« gemeint?
Langsam gerieten die Dinge außer Kontrolle. Zwo wurde von Stunde zu Stunde berühmter.
Plötzlich bohrte sich Fisher ein Gedanke ins Hirn wie ein Eiszapfen: Wenn Zwo so viel bekannter war als er, so beliebt und so ein Multitalent … und er auch noch über Fishers Intelligenz und Scharfsinn verfügte … wozu war Fisher dann überhaupt noch gut?
Welchen Anspruch hatte er dann überhaupt noch darauf, der echte Fisher zu sein? Warum sollt nicht er Fisher Zwo sein? Besaß er irgendetwas, das ihn herausstechen ließ, das ihn unverwechselbar machte oder wenigstens bloß interessant, verglichen mit seinem Doppelgänger?
ZWÖLFTES KAPITEL
Wenn man eine kühne Mission erfüllt, sollte man nicht zu aufgeregt sein und aufpassen, dass man nicht selbst in die Falle tappt, die man für seinen Feind ausgelegt hat … Außer natürlich man ist ein eigens dafür konzipierter Fallen überspringender Roboter.
Vic Daring (Heft 78)
Fisher hätte es nie für möglich gehalten, aber langsam kamen ihm die sternförmigen Pommes mit Spezialsoße aus den Ohren raus. Er merkte, dass er fast schon den Wahnsinns-Riesenzucchinisalat seiner Mutter vermisste.
»Wie schleichen wir uns denn heute Abend raus?«, flüsterte Amanda Fisher zu, als sich die Klasse in einer Reihe aufstellte, um ins Restaurant zu gehen. »Sie wird nicht zweimal auf den gleichen Trick reinfallen. Hast du gesehen, wie wütend sie Dr. Teuflisch den ganzen Tag angestarrt hat?«
»Ich denke, ich hab da eine Idee«, sagte Fisher. »Spiel einfach mit.« Dann wickelte er FF aus der Decke aus und zog ein paar Laborhandschuhe an – er hatte immer ein paar dabei –, anschließend holte er ein besonderes Stück Stoff aus seiner Tasche. Es enthielt eine Substanz, die mit den Pigmenten in der obersten Hautschicht reagierte und sie sofort verändern konnte. Fisher wandte sie bei seinen vereinzelten rötlichen Hautpartien an, die er in Folge ständigen schmachvollen Errötens und der heftigen Sonneneinstrahlung davongetragen hatte. Er nahm allerdings an, dass es auf FF s Haut einen anderen Effekt hätte.
Fisher rieb FF vom Kopf bis zum Ringelschwänzchen mit dem Tuch ab, und die Farbe des Schweinchens fing an, sich von einem einheitlichen Rosa in ein fleckiges Grün zu verwandeln.
»Komm mit«, murmelte Fisher und ging auf Frau Snapper zu. Amanda folgte ihm und starrte fasziniert den grünen FF an.
»Frau … Frau Snapper?«, sagte Fisher.
»Ja, Fisher?«, antwortete Frau Snapper.
»Ich fürchte, FF hat einen Allergieschub«, sagte er mit einem besorgten Augenaufschlag. »Amanda hat ihn heute Mittag mit irgendetwas gefüttert, was er nicht hätte essen dürfen.« Frau Snapper schaute voller Erstaunen zu, wie FF vor ihren Augen noch grüner wurde. »Es ist nichts Ernstes, aber ich muss ihm ein Medikament geben und für eine Weile ein Auge auf ihn haben.« Fisher stupste mit dem Zeh Amandas Fuß an.
»Ich fühl mich total schlecht deswegen«, stimmte Amanda in Fishers Schwindel mit ein. »Wenn es okay ist, würde ich gern mit Fisher gehen und ihm helfen, sich um den armen kleinen Kerl zu kümmern.«
»Ach du liebe Zeit … also gut«, meinte Frau Snapper. »Er sieht wirklich aus, als könnte er etwas Fürsorge gebrauchen. Wenn du willst, kannst du mitgehen und Fisher helfen.«
Fisher und Amanda sausten hinauf in den siebten Stock, trennten sich dort und eilten in ihre jeweiligen Zimmer.
In seinem angekommen, steuerte Fisher seinen Koffer an, griff unter die Alltagskleidung und holte seinen Spionanzug heraus. Der glatte schwarze Ganzkörperanzug hatte ihm auch schon bei seiner Zwo-Rettungsmission aus TechX geholfen. Seine Taschen und Einsteckfächer waren mit Spezialgeräten und technischen Spielereien ausgestattet, die Fisher allesamt selbst erfunden hatte. Er eignete sich auch gut als Kostüm und würde sich vielleicht noch als nützlich erweisen, falls sie in irgendwelche Schwierigkeiten geraten sollten. Und wenn es um Zwo ging, waren Schwierigkeiten vorprogrammiert.
Abgesehen davon hielt Fisher den Anzug, nachdem er ihn heil durch die Katastrophe von TechX gebracht hatte, für eine Art Glücksbringer – und es war offensichtlich, dass er den jetzt mehr denn je brauchen konnte.
»Okay, Kleiner«, sagte Fisher zu FF , der sich vor der Klimaanlage zusammengerollt hatte und langsam wieder seine normale Farbe annahm. »Ich bin bald zurück, okay? Stell bitte keinen Unsinn mit meinen
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