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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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wirklich ein Skandal.«
    »Ein Skandal? Warum denn das?«, platzte Fisher aufgeregt heraus. Er liebte die Schnellrestaurantkette und in Palo Alto gab es noch keine – bis jetzt!
    »Wegen des Standorts, den sie dafür vorgesehen haben«, erwiderte sein Vater. »Sie haben ein Grundstück erworben, das eigentlich unter Naturschutz steht, und wollen hektarweise Land zubetonieren, wo sich bisher ein reines Torfsumpfgebiet befindet.« Fishers Vater war einer von vielleicht einem Duzend Leuten, die das Wort »rein« benutzten, um ein matschiges Sumpfgebiet zu beschreiben. »Das ist kostbares Land bei all der fortschreitenden Stadtentwicklung in der Gegend hier und zudem einer der wenigen natürlichen Lebensräume der GDSGBE .«
    »Der was?«, fragten Fisher und seine Mutter wie aus einem Munde.
    »Der gemeinen Doppelschnabel-Gelbbauch-Ente«, sagte er. Als er in die verständnislosen Gesichter seiner Frau und seines Sohnes blickte, fuhr er fort: »Das ist eine ausgesprochen seltene Entenart und die meisten Exemplare wurden bereits von der Westküste verdrängt. Wenn ihnen jetzt auch noch dieser Lebensraum genommen wird, dann weiß ich nicht, ob diese Spezies in freier Wildbahn noch überleben wird.« Er schüttelte den Kopf. »Wieder einmal wird ein wertvoller Teil des Ökosystems von der Konsumkultur an den Rand des Untergangs getrieben.«

    Diese Neuigkeit stürzte beide Elternteile in düstere Nachdenklichkeit und das restliche Abendessen der Familie Bas verlief relativ schweigsam. Aber so sehr Fisher auch versuchte, Mitgefühl mit der misslichen Lage der – er hatte den Namen der Ente schon wieder vergessen – aufzubringen, er konnte nicht anders, als sich über die Nachricht von der Neueröffnung eines King of Hollywood in seiner Nachbarschaft zu freuen. Ihre sternförmigen, scharfen Pommes waren einfach legendär, und Fisher freute sich schon darauf, sich während der Mittagspause vom Schulgelände zu schleichen, den Schrecken der Cafeteria zu entgehen und seine Sorgen in Spicy-Soße zu ertränken.
    Später an diesem Abend, als Fisher sich fürs Bett fertig machte, holte er eine kleine Flasche aus dem Geheimversteck, das er sich hinter seinen Bücherregalen gebaut hatte.
    »Mmm«, machte er, nachdem er das Serum hinuntergeschüttet hatte. »Tortillachips-Geschmack.«
    Als seine Mutter dann in sein Zimmer kam, um ihm Gute Nacht zu sagen, war seine Haut übersät mit täuschend echten, aber gänzlich kosmetischen roten Pusteln.
    »Ich glaube, ich bin krank, Mama. Vielleicht ist es ansteckend. Ich sollte morgen besser zu Hause bleiben.«
    Frau Bas seufzte, denn sie hatte so etwas vorher schon oft gesehen. Sie wusste, Fisher graute es davor, in die Schule zu gehen, aber genauso wusste sie, dass der einzige Weg, daran etwas zu ändern, darin bestand, sich zusammenzureißen und durchzuhalten.
    »Fisher, du hast dieses Jahr schon so viele Fehltage, wie die Schule erlaubt. Selbst wenn ich dich zu Hause bleiben lasse, wirst du mit ihnen Probleme bekommen. Ich weiß, dass es gerade nicht leicht für dich ist, aber ich verspreche dir, dass es nicht immer so bleiben wird. Und jetzt versuch zu schlafen.« Sie küsste ihn auf die Stirn und ging hinaus.
    »Da wäre immer noch das College«, rief Fisher ihr mit etwas verbleibender Hoffnung in der Stimme hinterher. »Ich weiß, ich könnte in ein Wissenschaftsprogramm aufgenommen werden, wenn ich mich dafür bewerben würde. Wenn ich nach Stanford ginge, könnte ich sogar trotzdem zu Hause wohnen.«
    »Fisher, wenn du dich schon jetzt fehl am Platz fühlst, wie, meinst du, wäre es erst, wenn alle um dich herum doppelt so alt sind wie du? Du kommst noch früh genug ins College. Außerdem ist morgen schon Freitag. Nur noch ein Tag und dann hast du das ganze Wochenende, um dich zu erholen. Schlaf gut. Ich hab dich lieb.«

    »Ich dich auch«, sagte Fisher und wälzte sich neben FF auf die andere Seite. Das kleine Ferkel schnarchte schon leise vor sich hin – es träumte zweifellos von weiten Feldern, frischem Stroh und unbe grenzten Leckereien. Fisher schloss die Augen und zwang sich zu schlafen. Er wollte die wertvollen Stunden der Bewusstlosigkeit auskosten, als Ruhe vor einem großen, hässlichen, hormongesteuerten Sturm.

VIERTES KAPITEL
    Heiße Luft hat eine geringere Dichte als kalte Luft und steigt deshalb auf. Ergo, Pups-Piets Fürze müssen genau Raumtemperatur haben, weil sie in der Luft schweben und schweben und sich niemals verflüchtigen.
    Fisher Bas, Wissenschaftliche

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