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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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Hollywood argumentiert, ist bisher geschickt der Frage ausgewichen, ob die Fast-Food-Kette überhaupt rechtmäßig von dem fraglichen Land Besitz ergreifen darf«, eröffnete sie ihren Beitrag und sofort wurde es im ganzen Raum mäuschenstill. Fisher bewunderte Amandas Fähigkeit, das Heft in die Hand zu nehmen.
    »Stattdessen habt ihr wieder und wieder die Vorteile aufgezählt, die das Schnellrestaurant bringen wird«, fuhr sie fort. »Meine Teamkollegen sind dem Thema da schon ein bisschen eher gerecht geworden, aber bloß insofern, als sie an das Mitgefühl für die kleinen Tiere appelliert haben, indem sie ihr hübsches Gefieder, ihre Brutgewohnheiten und ihr alltägliches Verhalten beschrieben haben, was jedoch, das muss selbst ich zugeben, mehr als langweilig ist.«
    Corey Devonshire und Jenny Bits, die beide lang und breit die Fressgewohnheiten der Ente beschrieben hatten, fingen an, nervös auf ihren Stühlen herumzurutschen. Amanda sah sie mit zusammengekniffenen Augen direkt an. Corey zupfte den Kragen seines Polohemds zurecht, um ihrem Blick auszuweichen, und Jenny entschied sich, lieber aufmerksam ihr Pult zu betrachten.
    »Die Frage lautet aber weder Schnellrestaurants: ja oder nein? noch geht es um die Enten an sich. Sondern hier geht es um Landrecht «, fasste Amanda zusammen, schob ihren pinken Haarreif zurecht und erlaubte sich ein kleines, stolzes Lächeln. »Das Land, von dem hier eigentlich die Rede sein sollte, wurde bereits vor zehn Jahren vom Gesetzgeber unter Naturschutz gestellt. Und dieser Status wurde ihm bisher nicht wieder aberkannt. Ganz gleich also, wie gut das Restaurant ist, ganz gleich auf wie vielen Tausend Hektar die Enten noch einen Lebensraum für sich finden oder nicht, das Land selbst wurde Teil einer Transaktion, die von Gesetzes wegen eigentlich gar nicht zulässig ist. Keine kommerziellen Interessenten können darauf Anspruch erheben. Ende der Diskussion.«
    Sie schritt zügig an ihren Platz zurück und Fisher wuselte hinter ihr her. Die Mitglieder des Pro-Restaurant-Teams sahen sich gegenseitig an und begannen dann, durcheinanderzuschnattern und sich Notizen zu machen, in dem Versuch, ihre Taktik zu überdenken.
    »Gut gemacht, Amanda«, sagte Jen Keller und strich sich die roten Ponyfransen aus den Augen. Auch das restliche Team gratulierte ihr. Es war klar, dass sie die Debatte für ihr Team entschieden hatte.
    »Gute Arbeit!«, sagte Fisher und gab ihr den Stift zurück.
    »Danke. Jetzt brauche ich nur noch ein paar Plakate, um die Leute über die Demo, die ich auf dem Parkplatz des neuen King of Hollywood veranstalten will, zu informieren, und hoffentlich bekomme ich eine anständige Anzahl von Leuten zusammen, um … bäh, Fisher, was ist denn das ?« Sie wollte sich gerade ein paar Notizen machen, hielt dann aber den Stift an seiner Kappe hoch, als wäre er eine tote Kakerlake. Die anderen Teammitglieder versammelten sich um sie und glotzten. Fisher schauten den Stift an, den er ihr zurückgegeben hatte, und dann entsetzt auf seine Hände. An beiden klebten Köttel von Einstein und Heisenberg. Seine Wangen liefen feuerrot an.
    »Erinnere mich dran, dass ich dir nie meine Zahnbürste leihe«, sagte Jen Keller kichernd.
    »Das ist nur M-Mausekacke!«, stotterte Fisher. »Ich musste doch heute Herrn Grampls Mäuse füttern!« Die anderen Kids brachen in schallendes Gelächter aus.
    »Wäh, und dann noch all die kleinen weißen Härchen«, rief Amanda angewidert. »Fisher, ich bin allerg…«

    Ein Niesen hinderte sie am Weitersprechen. Sie hob die Hand und schaffte es kaum, sich zwischen zwei Niesern zu entschuldigen. Dann eilte sie aus dem Zimmer und musste alle paar Sekunden infernalisch niesen. Fishers Teamkollegen lachten sich noch immer kringelig.
    In diesem Moment wünschte sich Fisher, er wäre auch ein kleines Nagetier. Dann würde er ein tiefes, dunkles Loch suchen, sich darin vergraben und in den Winterschlaf fallen. Am besten für immer.
    Von da an wurde der Tag immer schlimmer und schlimmer.
    Nicht weniger als vier Leute rempelten Fisher an, als er sich auf den langen Weg zur Schultoilette machte, um sich die Hände zu waschen, und dann noch vier weitere, als er zurück zu seinem Spind ging, unter anderem Willy Dubel, der die Sache noch abrundete, indem er ihn gegen die Wand schubste und »Schieb ab, Loser!« knurrte.
    Und zu wissen, dass Willy einen IQ wie ein Hohlblockbetonstein hatte, machte es auch nicht besser. Fisher trottete zu seinem Schließfach und

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