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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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man sie endlich zu schätzen wusste … aber wieder nur für das, was sie selbst am wenigsten an sich schätzte.
    Schnell schluckte sie die plötzlich aufkeimende Enttäuschung herunter und drehte sich wieder zu Willie um. Sie versuchte, ihm die Befangenheit zu nehmen, und antwortete lächelnd auf die völlig überflüssige Warnung: »Danke, Willie, ich werde vorsichtig sein.«
    Außer Atem stieg sie weiter die steile Treppe hinauf, die zum Tor hoch oben auf dem Felsen führte.
    Aus Gründen der Sicherheit war es bestimmt sinnvoll, dass man die Burg nur vom Wasser aus erreichen konnte, wo es den MacLeods ein Leichtes war, schon lange vorher zu erkennen, ob Freund oder Feind sich näherte, aber es erschwerte die Anreise ungemein. Die landeinwärts gerichtete Seite der Festung lag an einer steilen Schlucht und war dadurch von dort aus völlig unzugänglich. Aus diesem Grund waren sie gezwungen gewesen, den letzten Teil der Reise mit dem Boot zurückzulegen.
    Die tagelange Reise hatte ihren Tribut gefordert. Isabel hatte Schmerzen an Stellen, von denen sie zuvor überhaupt nicht gewusst hatte, dass sie existierten. Ihre Füße waren fast erfroren, weil ihr Onkel ihr befohlen hatte, lächerlich dünne Schühchen zu tragen, die sie weder vor der feuchten Kälte schützten, noch ihr jetzt auf der rutschigen Treppe Halt gaben. Sleat hatte jedes ihrer Kleidungstücke ausgesucht. Dabei
hatte er sich weder nach der bei Hofe herrschenden Mode gerichtet, noch hatte er Wert darauf gelegt, dass ihre Kleidung praktisch war. Es ging ihm einzig und allein darum, Isabel so verführerisch wie nur irgend möglich erscheinen zu lassen.
    Endlich kam sie am oberen Ende der Treppe an. Als sie hochblickte, runzelte sie die Stirn. Sie würde niemals von hier fliehen können, ohne gesehen zu werden. Es musste einen anderen Ausweg geben. Und wenn sie lebend hier herauskommen wollte, musste sie diesen Ausweg so schnell wie möglich finden.
    Die Ahnung drohenden Unheils verstärkte sich noch, als sie die bewaffneten MacLeod-Clansleute an der Wand aufgereiht stehen sah. Ruhig und regungslos wie geschnitzte Schachfiguren hielten sie geduldig Wache, während sich die angereisten Gäste näherten. Isabel musterte sie wachsam. Sogar aus der Entfernung konnte sie sehen, dass sie angespannt waren wie sprungbereite Löwen – sie schienen fast zu hoffen, angreifen zu dürfen.
    Isabels Nerven waren bereits zum Zerreißen gespannt, doch Willies nächste Worte erschütterten sie bis ins Mark. »Kommt, Mylady, Euer zukünftiger Gemahl möchte Euch begrüßen.«
    Ein riesiger Schatten verdeckte auf einmal den Eingang zur Burg. Das Blut gefror Isabel in den Adern. Hätte sie zu Ohnmachtsanfällen geneigt, würde sie jetzt flach auf dem Boden liegen.
    Gütiger Gott, er war riesig.
    Sein Gesicht konnte sie nicht erkennen, aber die hünenhafte Gestalt und die stolze Haltung ließen keinen Zweifel daran, dass er ein mächtiger und furchterregender Krieger war.
    Vorsichtig folgte Isabel ihrem Vater und ihrem Onkel durch den Torbogen am Eingang und weitere Stufen hinauf bis zu der Stelle, wo der MacLeod sie erwartete. Sie war fast da.
Hoch ragte er über ihr auf. Zu nah. Sie spürte den unwiderstehlichen Drang, feige zurückzuweichen, zwang ihre Füße jedoch dazu weiterzugehen. Mit jedem Schritt, den sie tat, wirkte er größer und seine Schultern breiter. Er überragte sogar ihren Onkel, den größten Mann, den Isabel je gesehen hatte. Noch nie zuvor hatte sie einen Mann gesehen, der so viel Kraft ausstrahlte. Auch bei Hofe hatte es niemand Vergleichbaren gegeben. Sein muskulöser Körperbau war mehr als einschüchternd.
    Es erstaunte sie nicht, dass ihr Onkel es nicht geschafft hatte, den Chief der MacLeods zu besiegen. Er war ganz offensichtlich ein ernst zu nehmender Gegner.
    Die Furcht überwältigte sie fast. Wie sollte sie sich gegen so jemanden durchsetzen? Ihre Fähigkeiten würden praktisch nutzlos gegen so einen Mann sein.
    Aber sie musste es versuchen. Er ist nur ein Mann , rief sie sich in Erinnerung. Er hat dieselben Bedürfnisse, dieselben Wünsche und dieselben Schwächen wie jeder andere Mann auch. Isabel schluckte bei dem Gedanken an das, was sie vielleicht würde tun müssen, um diese Schwächen zu Tage zu fördern.
    Sie betraten die Burg und folgten dem MacLeod über den dunklen Innenhof zum Eingang des viereckigen Bergfrieds. Isabel war erleichtert, endlich dem eisigen, alles durchdringenden Nebel zu entkommen, und blieb einen Moment lang

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